Es ist schon oft andiskutiert worden, aber ich habe noch keinen Sammelthread gefunden. Ich interessiere mich hier für gerichtsverwertbare Hinweise auf absichtliche Desinformation und parteiliche Meinungsmache, insbesondere vor dem eigentlich Auftrag pluralistisch zu informieren.
Ich habe Thesen, die ich mit Beispielen belegen möchte. Gern können weitere Thesen genannt und mit Beispielen hinterlegt werden. Aber bitte immer eine These/Kategorie nennen, nicht nur Zitatschnipsel. Besonders freuen würde ich mich natürlich für Beispiele für meine eigenen Thesen:
These 1: Der Zwangsfunk informiert nicht objektiv über seinen eigenen Finanzbedarf (gierig)Titel: Wechsel im ARD-Vorsitz: Wilhelm fordert Teuerungsausgleich
Video:
http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-361013.htmlIn dem Video wird aggressiv suggeriert, der öffentlich-rechtliche Senderverbund bekäme
keinen Teuerungsausgleich (was schlicht gelogen ist).
These 2: Der Zwangsfunk informiert nicht objektiv über seine Arbeit/Zusammensetzung/Staatsferne/Auftrag (selbstherrlich)In der oben genannten Vorstellung des neuen Intendanten gibt es kein Wort zur Pressesprecher-Vergangenheit bei Merkel.
These 3:Der Zwangsfunk benachteiligt kleine, neu entstehende Parteien (demokratiefeindlich)Piraten-Bashing, AFD-Bashing - Vorstellung von Alternativen nur im Nachtprogramm - Ein Muster?
Titel: "Die Piraten sind keine System-Rebellen"
Gewogen und für zu leicht befunden:
Zitat aus:
http://www.tagesschau.de/inland/piratenpartei178.htmlTitel: Piratenpartei: "Demokratie ist mehr als ein paar Klicks"
Umstrittene Äußerungen zur NSDAP, verquere historische Vergleiche: Sind das nur naive Äußerungen oder driften die Piraten nach rechts? Diese Gefahr sieht Demokratieforscher Samuel Salzborn.[...]
Zitat aus:
http://www.tagesschau.de/inland/piraten534.htmlThese 4: Der Zwangfunk ist zu religiös (diskriminiert Atheisten, Agnositker etc.)Obwohl Religionen der größte Gewaltreiber der Menscheitsgeschichte sind, wird einfach mal zur Gewalt getitelt:
Titel: Interview mit Scheich Khaled Omran: "Religion ist Teil der Lösung."
Audioausschnitt:
http://www.tagesschau.de/multimedia/audio/audio-42097.htmlDas geht bis zu klaren Fake News:
Titel: Kirchen beobachten verstärkte Hinwendung zur Kirche.
Gefunden unter:
http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video92702.htmlUnd selbst wenn man nach Meinungen von Atheisten sucht, findet man nur Kirchengeschwafel eines Priesters:
Kredo nach dem Interview mit einem Priester:
Titel: Land der Atheisten: Die Situation der katholischen Kirche in Tschechien
"Die Große Distanz ist eine Folge der gesellschaftlichen Umbrüche. [...] So sind die jungen Leute heute desorientiert und suchen in in kurzfristigen Vergügungen einen Sinn."
Audio:
http://www.tagesschau.de/multimedia/audio/audio43974.htmlThese 5: Der allbekannte "Links-Grün"-Shift. Ich möchte es aber konkreter an klaren Begrifflichkeiten festmachen:
Der Zwangsfunk stellt die nicht maßgebliche Solidarität über die anderen beiden verfassungsrechtlichen Grundsätze Gemeinwohl und SubsidiaritätZum Verständnis Wikipedia:
Solidarität:
Solidarität [...] bezeichnet eine, zumeist in einem ethisch-politischen Zusammenhang benannte Haltung der Verbundenheit mit – und Unterstützung von – Ideen, Aktivitäten und Zielen anderer.
Gemeinwohl:
Gemeinwohl [...] bezeichnet das Wohl (das gemeine Beste, den gemeinen Nutzen, die gemeine Wohlfahrt, das Gut) eines Gemeinwesens. [...]
Gemeinwohl wird verstanden als Gegenbegriff zu bloßen Einzel- oder Gruppeninteressen innerhalb einer Gemeinschaft. [...] In vielen politischen Philosophien hat das Gemeinwohl eine große Bedeutung. Die nähere inhaltliche Bestimmung hängt von der zugrunde gelegten Konzeption der politischen Gerechtigkeit ab. In der neuzeitlichen politischen Philosophie steht das Gemeinwohl des Staates im Vordergrund. Für manche ist dies identisch mit der Frage nach dem höchsten Staatszweck oder nach der Rechtsidee.
Subsidiarität:
Subsidiarität (von lateinisch subsidium „Hilfe, Reserve“) ist eine politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Maxime, die Selbstbestimmung, Eigenverantwortung und die Entfaltung der Fähigkeiten des Individuums, der Familie oder der Gemeinde anstrebt.
Das Subsidiaritätsprinzip legt eine genau definierte Rangfolge staatlich-gesellschaftlicher Maßnahmen fest und bestimmt die prinzipielle Nachrangigkeit der nächsten Ebene: Die jeweils größere gesellschaftliche oder staatliche Einheit soll nur dann, wenn die kleinere Einheit dazu nicht in der Lage ist, aktiv werden und regulierend, kontrollierend oder helfend eingreifen. Hilfe zur Selbsthilfe soll aber immer das oberste Handlungsprinzip der jeweils übergeordneten Instanz sein.
Insbesondere werden meinem Empfinden nach Parteien zu oft als "Retter" dargestellt, selbst wenn das Volk ruiniert wird. Das geht von der Rente bis zum Umweltschutz.
Beweis: Begriffssuche auf tagesschau.de
http://www.tagesschau.de/suche2.html?query=solidarität 1016 Treffer
http://www.tagesschau.de/suche2.html?query=gemeinwohl 34 Treffer
http://www.tagesschau.de/suche2.html?query=subsidiarität 6 Treffer (3 mal EU und nur Zitate anderer Leute, dem Zwangsfunk ist dieses Wort fremd)
Zum Vergleich: Bei Google habe ich ein Verhältnis der Treffer von Solidarität zu Subsidiarität von 15:1.
Auf Wortebene (also trotz Berücksichtigung von Mehrfachnennung in Text-Treffern) ist das Wort Solidarität nach
http://wortschatz.uni-leipzig.de 64 mal häufiger als Subsidiarität (was nicht verwundert, da letzteres ausschließlich ein juristischer Begriff ist). Aber selbst dann müsste es auf tagesschau.de wenigstens 18 Treffer geben. Das Ergebnis ist signifikant.