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Autor Thema: Zukunft von ARD & Co.: Agenturen für Wirklichkeit  (Gelesen 2946 mal)

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Tagesspiegel, 19.05.2018

Zukunft von ARD & Co.
Agenturen für Wirklichkeit

Was der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Zeiten von News und Fakes wirklich leisten muss

Von Norbert Schneider **

Zitat
Es gibt Momente, in denen man dem Lauf der Dinge nicht weiter folgen, sondern der Klarheit wegen hinweg über all das Drauf und Drin und Drum und Dran einer Sache (oder auch einer Person) den Weg zurück „Los!“ gehen muss. So wie beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der sich im politischen Gestrüpp von EU und Föderalismus verlaufen hat.

Bezogen auf seinen aktuellen Zustand und die anschwellende grundsätzliche europaweite Infragestellung dieses Mediums ist es derzeit zweitrangig, immer wieder dieses oder jenes Format, diesen oder jenen Moderator, einen neuen Dienst oder den unstatthaften Gebrauch des Dativs zu kritisieren. Man sollte stattdessen tief durchatmen, zurück auf „Los!“ gehen, und den Versuch machen, die Kernkompetenz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks möglichst blank von den üblichen Zutaten propagieren.

Er ist eine geniale Erfindung des Gesetzgebers (mit Hilfe der Alliierten) nach dem Zweiten Weltkrieg. Er muss antreten gegen alle Einwände, Vorurteile und Ressentiments und zugleich alle reflexhaften Apologien und Heiligsprechungen zurückstellen. Nicht, was der Rundfunk sich leistet, steht in Frage, sondern was er leistet. Leisten sollte. Weshalb er solange unverzichtbar ist, als es nichts Besseres gibt.

In der Frühzeit waren die Priester Vertrauenspersonen
[…]
Trennen des Relevanten vom Unwichtigen
[…]
Leistung und Erwartung müssen Konzept bestimmen
[…]
Forum des demokratischen Ganzen
[…]
Alles tun für Glaubwürdigkeit
[…]

Weiterlesen auf:
https://www.tagesspiegel.de/medien/zukunft-von-ard-und-co-agenturen-fuer-wirklichkeit/22584554.html

** Norbert Schneider
Zitat
Norbert Schneider studierte von 1959 bis 1964 evangelische Theologie und Publizistik an den Universitäten Tübingen, Marburg und Hamburg, die Promotion erfolgte 1968. Von 1968 bis 1970 war Norbert Schneider Assistent an der Theologischen Fakultät der Universität Marburg, 1971 Referent bei der Evangelischen Konferenz für Kommunikation in Frankfurt am Main. Er absolvierte Vikariate sowie ein Volontariat beim SWF. Von 1971 bis 1981 war Norbert Schneider Direktor im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik in Frankfurt am Main, dann bis 1986 Direktor für Hörfunk und Fernsehen beim Sender Freies Berlin, von 1986 bis 1993 Geschäftsführer der Allianz-Film GmbH Berlin. 1993 wurde Norbert Schneider Direktor der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) in Düsseldorf. Von Januar 1999 bis März 2003 übernahm er den Vorsitz bei der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM).

Ab 2003 war Norbert Schneider Beauftragter für Programm und Werbung der Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten (ZAK) und Mitglied der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK). 2004 verlieh das Wissenschaftsministerium NRW Norbert Schneider den Titel Professor. Im Jahre 2010 ging Norbert Schneider als Direktor der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen in den Ruhestand. […]
https://de.wikipedia.org/wiki/Norbert_Schneider_(Theologe)


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 20. Mai 2018, 07:51 von seppl«
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Das Publikum hat herausgefunden, wem dieser Rundfunk gehört, Herr Norbert Schneider!
Eben nicht dem Publikum, er dient auch nicht den Interessen der Menschen.

Insofern eine gute Sache, denn die Menschen fangen an Fragen zu stellen, wem hier überhaupt die Dinge gehören. Das Zeitgeschehen hält dazu noch mehr bereit, die Illusionen bröckeln, die Leute bekommen mit, dass andere entscheiden. Es gibt keine Wahrnehmungslücke, ganz im Gegenteil!


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  • Ersatzmaßstab Wohnung: das BVerfG erklärt die Welt
Putzig! Ein Hardcore-Anhänger einer Religion faselt von Wirklichkeit. Solche Leute versprechen ein "Leben nach dem Tod", können aber ziemlich sicher nicht liefern. Bei Religion ging und geht es um Macht, Kirchenfürsten waren daher teils auch Landesherren, und die Herrschaft über die Köpfe und das, was wahr, was wirklich sein soll. - Schöne Übereinstimmung mit der Wunderlampe. - Der Glaube an imaginäre Freunde ist das m. E. nicht. Man kann zudem nicht übersehen, dass das "Vertrauen" in die Priester auch mit Inquisition, Folter und Kriegen herbeigeführt wurde und es seitens der kath. Kirche z. B. 500 Jahre gedauert hat zu bestätigen, dass Galileo Galilei kein Ketzer war. Da kann man es eigentlich glatt als Fortschritt betrachten, dass einem heute das Leben bleibt und es nur um Haft geht, wenn einem der "Zehnte" zu Gunsten des Rundfunks abgepresst werden soll.

M. Boettcher


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Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.

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Herr Schneider gehört der Generation an, die in der Kindheit totale Zerstörung erlebt hatten. In meinen Augen haben nicht wenige Personen dieser Altersstufe nie ein einigermaßen reelles Verhältnis zu einer freiheitlich demokratischen Ordnung und auch zum Wirtschaftswachstum finden können. Daher wohl schreibt dieser Mann solch ein vergötterndes Pamphlet auf ein inzwischen milliardenschweres Medienunternehmen, dass zwischen politischen und wirtschaftlichen Zwängen in seinem eigentlichen Grundauftrag zerquetscht wird und bei dem der eigentliche Rezipient - der deutsche Bürger - nichts zu melden hat und nur per Frontalunterricht "gebildet" werden soll.

Der von ihm niedergelegte Satz
Zitat
Auch Journalisten sind nicht objektiv, Pächter der Wahrheit – aber sie machen, wenn sie Profis sind, ihre Befangenheit transparent.
beinhaltet eine Wahrheit ... die aber, gerade von den öffentlich rechtlichen Journalisten immer wieder mantramäßig widerlegt wird: " wir berichten unabhängig, uns schreibt keiner vor, was wir schreiben sollen...".
Gipfelpunkt dessen ist wohl der Satz, der Hans-Joachim Friedrichs zugeschrieben wird:
"Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten."

Der Herr Schneider ist inzwischen pensioniert. Der Geist seiner muffigen, naiven und medial unreifen Nachkriegseinstellung hingegen lebt, konserviert, inzwischen in Zwangsbeitragswatte eingewickelt, noch in allen Rundfunkanstalten weiter.

Es wird Zeit, auch die letzten Nachkriegsnaivitäten zu "überarbeiten". Der ÖRR ist so eine.


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 20. Mai 2018, 12:22 von seppl«
„Eine ewige Erfahrung lehrt jedoch, daß jeder Mensch, der Macht hat, dazu getrieben wird, sie zu mißbrauchen. Er geht immer weiter, bis er an Grenzen stößt. Wer hätte das gedacht: Sogar die Tugend hat Grenzen nötig. Damit die Macht nicht mißbraucht werden kann, ist es nötig, durch die Anordnung der Dinge zu bewirken, daß die Macht die Macht bremse.“ (Montesquieu)

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Tagesspiegel 19.05.2018 Norbert Schneider :
Zitat
In der Frühzeit der Menschheit Sache der Priester. Ihnen vertrauen die Menschen vertraut.

Beim Tagesspiegel hatte wohl keiner Lust Korrektur zu lesen!
Kann man bei so einem schlechten "Pamphlet" aber verstehen.


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Das Publikum hat herausgefunden, wem dieser Rundfunk gehört, Herr Norbert Schneider!
Eben nicht dem Publikum, er dient auch nicht den Interessen der Menschen.
Nein, dem Publikum gehört der RF nicht.
Natürlich dient er den Interessen der Menschen, der Intendanten und der MPs mal so als Beispiel.

Am NDR erläutert:
https://www.ndr.de/der_ndr/daten_und_fakten/Wem-gehoert-der-NDR,ndr248.html

Zitat
Einen Eigentümer hat der NDR nicht; er gehört der Allgemeinheit.

Und die Allgemeinheit ist eben nicht das Publikum, ergo ist Publikum der falsche Begriff.
Ich, als Nichtnutzer, bin Teil der Allgemeinheit und mir gehört demzufolge ein Teil vom NDR.

Das Gute ist, dass ich zwar bezahlen darf, aber nicht mitbestimmen. Bei der Mitbestimmung hört die Freundschaft dann auf.


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Beim ÖR nachschauen, wem der ÖR gehört, da machen Sie den Bock zum Gärtner. Da Sie nicht mitbestimmen können, gehört ihnen auch nichts. Die Strukturen sprechen für sich.
Der ÖR dient dem System, der Ablenkung, Zeitverschwendung, Ideologievermittlung.
Intendanten und Politiker handeln in erster Linie als Personen, als Ausführende des Systems.
Von Publikum war im Artikel die Rede, ich habe auf Menschen abgestellt. Und Menschen haben andere Interessen als Unternehmen oder das System.
Der Herr Schneider möchte das System erhalten:
Zitat
Die gegenwärtig wesentliche Aufgabe für die Leitungsebenen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist es, diese eklatante Wahrnehmungslücke zu erkennen und zu schließen.
Er möchte, dass die Schafe wieder auf die Weide des ÖR kommen. Er beschreibt dann, wie man die Farm einladender erscheinen lassen kann, damit sie sich wieder wohl fühlen. Aber es bleibt eine Farm, und viele Schafe haben das Farmleben einfach satt. Es ist immer wieder erstaunlich, wie unverblümt in der Presse geschrieben wird. So eine Haltung möchte ich nicht unterstützen, so sieht es auch bei den ÖR aus.


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