Wenn Frau Reschke meint, es gäbe eine "Demokratiekrise", dann wäre zunächst zu klären, welche Art von Demokratie sie damit meint.
Ich vermute, sie meint die bestehende "repräsentative" Elitendemokratie, in der die Entscheidungs- und Gestaltungsmöglichkeiten der Bürger stark beschränkt sind. Die wesentlichen Entscheidungen werden gerade nicht vom Volk getroffen, denn da würde ggf. die Gefahr bestehen, dass diese nicht wunschgemäß im Sinne der Anja Reschkes der Republik ausfallen. Um das abzusichern, braucht es zur ständigen beruhigenden Berieselung entsprechende Staatsmedien.
Kleines, vielleicht auch scheinbar nebensächliches Beispiel, liebe Frau Reschke: Jede diesbezügliche Umfrage seit Jahren zeigt, dass eine deutliche Mehrheit gegen die Staatsmedien-Zwangsabgabe ist. Es ist davon auszugehen, dass dies auch schon bei deren Einführung so war. Trotzdem wurde sie "zum Wohle des Volkes" eingeführt, und wird nun von Staatsorganen und politischen Eliten vehement als „unverzichtbar für die Demokratie verteidigt“. "Im Namen des Volkes" werden den Leuten zu hunderttausenden die Konten gepfändet, und einzelne sind schon für ihre Verweigerung in den Knast gewandert.
Diese Art von Politik, zugehörigen Medien und "Demokratie" ist möglicherweise tatsächlich am Beginn einer Krise, was allerdings ein aus meiner Sicht eindeutig wünschenswerter Zustand, und für echte Demokraten keineswegs bedrohlich wäre.