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Erklär mir die Öffentlich-Rechtlichen - Ein Crashkurs zur Rundfunk-Debatte

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ChrisLPZ:

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Die Zeit, 29.10.2017

Erklär mir die Öffentlich-Rechtlichen
ARD und ZDF können es scheinbar niemandem recht machen. Sie sollen sparen, aber wie? Und für wen ist eigentlich ihr Programm? Ein kleiner Crashkurs zur Rundfunk-Debatte

Von Klaus Raab**


--- Zitat ---Wenn über die Öffentlich-Rechtlichen diskutiert wird, ist der Lärmpegel hoch. Während die Politik gerade über Reformen bei den Sendern berät, schwillt drumherum verlässlich das Geschrei an: "Staatsfunk", "Zwangsgebühren". Jetzt hören wir es wieder: das große Was-kostet-der-Quatsch-und-was-genau-habe-eigentlich-ich-davon?

Selten wurde in den vergangenen Wochen ausgesprochen, dass die deutsche Fernseh- und Radiolandschaft ohne die öffentlich-rechtlichen Programme oft ganz schön alt aussähe. Wer von denen, die ein wenig Interesse am Zeitgeschehen haben, findet wirklich, dass man von irgendeinem privaten Radiosender morgens so gut in den Tag eingeführt wird wie vom Deutschlandradio? Und wer möchte abends von Claus Strunz statt von Claus Kleber den Tag zusammengefasst bekommen?

--- Ende Zitat ---

Weiterlesen auf:
http://www.zeit.de/kultur/film/2017-10/ard-zdf-oeffentlich-rechtlicher-rundfunk-erklaerung/komplettansicht

** Klaus Raab

--- Zitat ---Freier Autor, ZEIT ONLINE
Nach Stationen als Redakteur der taz und von Zeit Online ist Raab, 1978 geboren, nun selbständig. Er schreibt für verschiedene Medien, Print wie Online, über Gesellschaftsfragen. Thematische Bandbreite: von Fernsehunterhaltung bis Migration.
--- Ende Zitat ---
http://www.zeit.de/autoren/R/Klaus_Raab/index


--- Zitat ---1978 geboren, schreibt über Medien- und andere Gesellschaftsthemen. Er war ZeitOnline- und taz-Redakteur und gehört einer Nominiserungskommission des Grimme-Instituts an. Seine erste "Altpapier"-Kolumne schrieb er Ende 2008.
--- Ende Zitat ---
http://www.mdr.de/altpapier/klaus-raab-100.html

cook:

--- Zitat ---Sie stecken in einer ähnlichen Lage wie die EU. Beide werden als teure Bürokratiemonster verhöhnt, die viele blödsinnige Vorhaben verfolgen und zu stark in den Markt eingreifen. In beiden Fällen würden viele vielleicht erst bemerken, was sie an diesen Institutionen haben, wenn sie nicht mehr da wären.
--- Ende Zitat ---

Wieder einmal ein arroganter Artikel eine Oberlehrers, der meint, die Bürger seien zu dumm, die Konsequenzen politischer Entscheidungen erkennen zu können. Von oben herab will er seinen Lesern erzählen, dass sie die Vorteile des Systems einfach nicht verstehen und doch ganz zufrieden sein können, so wie es ist.

Die EU und der Bürokratenfunk haben eines gemeinsam: ein erhebliches Demokratiedefizit.

Warum dürfen die Schweizer über ihre Bilag abstimmen, die Deutschen aber nicht? Wenn der Bürokratenfunk so gut ist, lasst uns doch darüber abstimmen, ob wir weiterhin den Rundfunkbeitrag wollen oder nicht.

Wie soll das duale System demokratie-erhaltend sein, wenn man die Bürger nicht mal bei einer so einfachen Frage wählen lässt?

Glücklicherweise ist die Kommentarfunktion bei der ZEIT freigeschaltet und lässt erkennen, dass nicht einmal die Leser der Zeit diesen Quatsch noch glauben.

volkuhl:

--- Zitat ---...
Die Konkurrenz der großen Privatsender in den USA, die dort dominieren und die eben nicht – wie die deutschen Öffentlich-Rechtlichen – den Auftrag haben, alle zu erreichen, müsste abschreckend genug sein. Sie senden für je eigene Nischen und bringen ihre Zuschauer zum Teil gar nicht mehr mit anderen Positionen in Berührung. Wohin diese gesellschaftliche Polarisierung in den USA geführt hat, sehen wir seit einem Jahr.
...
--- Ende Zitat ---

Wie "erfolgreich" der deutsche öffrech bis heute war, ist klar am letzten Wahlergebnis der Bundestagswahl abzulesen...


--- Zitat ---...
Niemand trägt ein T-Shirt, auf dem steht: "Ja zur existierenden Medienordnung!" Niemand geht auf die Straße, um andere davon zu überzeugen, dass die derzeit 17,50 Euro Rundfunkbeitrag im Monat nicht die schlechteste Investition ins gesellschaftliche Zusammenleben sind.
--- Ende Zitat ---


Die Rosamunde Pilcher-, Helene Fischer-, Volksmusik- und Regierungsverlautbarungs-Fans haben das ja auch nicht nötig: wissen sie doch, dass die Politik dafür sorgt, dass die Allgemeinheit zur Finanzierung gezwungen wird.


--- Zitat ---Das Gesamtkonzept Öffentlich-Rechtliche packt die Leute emotional einfach nicht. Der Protest dagegen um so mehr.
...
--- Ende Zitat ---

Woran mag das liegen? Ganz sicher nicht an der gelieferten Qualität des öffrech. Vielleicht liegt es daran, dass die überwiegende Mehrheit der Protestler Nichtnutzer sind, deren Hirne noch nicht restlos ver-Karmen-nebelt ist?!?


--- Zitat ---Selbst Menschen, die jeden Tag fernsehen, finden, wenn sie gefragt werden, das Programm ganz furchtbar.
...
--- Ende Zitat ---

Und trotzdem können sie einfach nicht von der Verblödungsdroge lassen? Sehr bedauernswert! Diese Menschen brauchen dringend Hilfe!


--- Zitat ---...
Dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk trotzdem immer noch ein solidarisches Projekt ist, von dem alle etwas haben sollen, geht in der Kritik unter.
...
--- Ende Zitat ---

Wer ist hier solidarisch mit wem? Die Rentnerin mit einer Rente knapp über dem Existenzminimum solidarisiert sich mit den armen Rundfunkangestellten und finanziert deren fürstliche Zusatzrenten!


--- Zitat ---...
Ganz aus der Luft gegriffen ist die Kritik an den Anstalten freilich nicht. Bisweilen scheint es, als wüssten die Öffentlich-Rechtlichen selbst nicht, was ihr Job ist.
...
--- Ende Zitat ---

Na schau einer an. Und dabei ist der Auftrag doch glasklar definiert!


--- Zitat ---...
Und dann sind da noch die Betriebsrenten. Dass sie erstaunliche Teile der Rundfunkbeiträge verschlingen, weist auf ein wesentliches Problem im öffentlich-rechtlichen Konstrukt hin: Es wird permanent an einem Rundfunkmodell herumgebastelt, das in einer anderen Zeit unter anderen Bedingungen für eine andere Gesellschaft entwickelt wurde. Hier und da wird ein Anbau drangeklatscht, wofür aber anderswo zum Teil wieder etwas abgerissen werden muss. Im Grunde renoviert die Medienpolitik unentwegt einen Fünfzigerjahrebau. Es ging, als die Öffentlich-Rechtlichen geschaffen wurden, um eine Grundversorgung mit Unterhaltung, Bildung, Kultur, Sport. Seitdem sind Hunderte private Sender, Google, Facebook und einmal WLAN für alle passiert. Was damals "Rundfunk" genannt wurde, also Hörfunk und Fernsehen, ist heute bloß ein Menüpunkt des Internets.
...
--- Ende Zitat ---

Chapeau! Das trifft es ziemlich genau! Nur die einzig folgerichtige Konsequenz daraus, die traut er sich nicht: Abschaffen!

pinguin:

--- Zitat von: cook am 29. Oktober 2017, 09:51 ---Wieder einmal ein arroganter Artikel eine Oberlehrers, der meint, die Bürger seien zu dumm, die Konsequenzen politischer Entscheidungen erkennen zu können.
--- Ende Zitat ---
Ich wüsste nicht, was an seiner Aussage arrogant ist; meist ist es doch so, daß man erstens etwas erst dann vermisst, wenn es nicht mehr vorhanden ist und zweitens gerade dieses Forum doch anschaulich zeigt, daß viele User auf dem Rundfunkbeitragsstaatvertrag herumreiten und sich mit dem Rest gar nicht oder nur rudimentär befassen.

Kein Gesetz, (Völkerrecht, EU, Bund, Land, etc.), hat außerhalb seines Basisrechts, (EMRK, Charta, Grundgesetz, Landesverfassung etc.), alleinstehende Gültigkeit.


--- Zitat ---dass sie die Vorteile des Systems einfach nicht verstehen
--- Ende Zitat ---
In Bezug auf die EU werden die Vorteile auch von "vielen" nicht verstanden, weil "viele" auf die in weiten Teilen eher geringen Nachteile, die es freilich auch hat, schauen und daran alles messen.


--- Zitat ---Die EU und der Bürokratenfunk haben eines gemeinsam: ein erhebliches Demokratiedefizit.
--- Ende Zitat ---
Da liegen doch Welten dazwischen; immerhin hat die EU ein Parlament, in das Du Dich wählen lassen könntest und somit sogar an der Setzung von EU-Recht beteiligt wärest.

drboe:

--- Zitat von: pinguin am 29. Oktober 2017, 11:22 ---.. immerhin hat die EU ein Parlament, in das Du Dich wählen lassen könntest und somit sogar an der Setzung von EU-Recht beteiligt wärest.
--- Ende Zitat ---

Ohne das hier vertiefen zu wollen: Trotz einiger Verbesserungen liegt die eigentliche Macht in der EU immer noch bei der Kommission, die eben nicht demokratisch legitimiert ist und an deren Spitze ein bekannter Finanzmafiosi agiert. Dessen politisches Konzept besteht nach nach eigener Aussage darin systematisch (rechtliche) Grenzen zu überschreiten und, wenn kein Widerstand kommt, einen Schritt weiter zu gehen. Abgesehen davon ignoriert dein Vorschlag sich wählen zu lassen die politische Realitäten in Europa und die zur Kandidatenaufstellung in mehr als einer Hinsicht.

M. Boettcher

PS: sorry Mods, aber solche Aussagen kann man nicht unkommentiert stehen lassen.

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