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Autor Thema: „Babylon Berlin“ - Wie die ARD ihre Zuschauer warten lässt  (Gelesen 2485 mal)

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Lübecker Nachrichten, 04.10.2017

Mammutserie „Babylon Berlin“
Wie die ARD ihre Zuschauer warten lässt

Sky-Kunden gucken sofort – ARD-Zuschauer müssen ein Jahr auf die Hochglanzserie „Babylon Berlin“ warten. Obwohl auch sie Millionen gezahlt haben. Der Ärger um das 40-Millionen-Euro-Projekt.

Von Imre Grimm

Zitat
Aber das Wunderwerk, „das die Serienlandschaft verändern wird“ (Sky), hat einen Schönheitsfehler: die Finanzierung. Um das Mammutbudget zu stemmen, haben sich der Pay-TV-Anbieter Sky, die öffentlich-rechtliche ARD, mehrere Förderungsanstalten und der Rechtehändler Beta Film zusammengetan. Sehen dürfen „Babylon Berlin“ aber ab dem 13. Oktober zunächst nur die fünf Millionen Sky-Kunden. ARD-Zuschauer müssen bis Ende 2018 warten. Dann erst soll die Reihe in der ARD laufen – obwohl ARD-Beitragszahler den Löwenanteil beisteuerten. Die genauen Summen werden geheimgehalten, in der Branche aber kursiert eine Finanzierungsübersicht: 12 Millionen Euro sollen von der ARD-Tochter Degeto kommen, rund fünf Millionen von Sky, 12 Millionen Euro von mehreren Filmförderanstalten** und elf Millionen vom Rechtehändler Beta Film, der die Serie auf eigenes Risiko weltweit vermarktet. Eine der 16 „Babylon Berlin“-Folgen à 45 Minuten kostet insgesamt rund 2,5 Millionen Euro. Zum Vergleich: 90 Minuten „Tatort“ kosten im Schnitt 1,27 Millionen Euro. „Charité“ kostete 1,2 Millionen, „Weissensee“ etwa 850.000 Euro. „Breaking Bad“ oder „House of Cards“ freilich kosten noch immer bis zu zehn Millionen Euro.

Warum finanzieren Beitragszahler eine Serie, die zunächst bei einem kommerziellen Anbieter zu sehen ist? Warum räumt die ARD Sky umfangreiche Exklusivrechte ein, zahlt aber mehr als doppelt so viel? Ein Jahr warten – oder für Sky extra zahlen? Ist das gerecht?

„Es ist ein Experiment“, räumt NDR-Intendant Lutz Marmor gegenüber dem RedaktionNetzwerk Deutschland (RND) ein. [..]

Weiterlesen auf:
http://www.ln-online.de/Nachrichten/Kultur/Medien/Wie-die-ARD-ihre-Zuschauer-warten-laesst

** u.a. German Motion Picture Fund des BMWi
Zitat
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert die deutsche Filmwirtschaft mit jährlich 10 Millionen Euro. Dazu wurde das Förderprogramm mit dem Titel "German Motion Picture Fund" (GMPF) geschaffen.

Ziel ist es, die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Filmwirtschaft zu stärken. Der GMPF ist erfolgreich gestartet: Das Fördervolumen in Höhe von 10 Millionen Euro wurde im Jahr 2016 vollständig ausgezahlt, insgesamt acht Projekte wurden gefördert, darunter sieben Serienprojekte: "Berlin Station", "Babylon Berlin" (Staffel 1 und 2), "Wanted", "Dark", "Credo", "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" sowie "Mute". Gefördert werden international koproduzierte Filme mit hohen Herstellungskosten und Ausgaben in Deutschland sowie hochkarätige, international vermarktbare Serien auf Bundesebene.[..]
Für die Abwicklung des Förderprogramms ist die Filmförderungsanstalt (FFA) zuständig.
http://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Textsammlungen/Wirtschaft/german-motion-picture-fund.html

Filmförderungsanstalt (FFA)
Zitat
Die Filmförderungsanstalt (FFA) ist eine Bundesanstalt des öffentlichen Rechts. Sie ist die nationale Filmförderung Deutschlands und unterstützt sämtliche Belange des deutschen Films. [..]

Finanzierung
Die Bundesanstalt erhebt von Kinobetreibern, der Videowirtschaft, den Fernsehveranstaltern sowie den Programmvermarktern die sogenannte Filmabgabe. Diese finanziert sämtliche Fördermaßnahmen der FFA. Die Höhe der Filmabgabe für Kinobetreiber richtet sich nach dem jährlichen Nettokartenumsatz. Sie beträgt für jeden Kinosaal, der pro Jahr mehr als 75.000 Euro Umsatz macht, zwischen 1,8 und 3 % des Jahresumsatzes und bei Videoprogrammanbietern (auch Video on Demand) zwischen 1,8 % und 2,3 % des Jahresnettoumsatzes. Die öffentlich-rechtlichen Fernsehveranstalter zahlen 2,5 % der Ausgaben für im Vorjahr gezeigte Filme. Für private Fernsehveranstalter beträgt die Filmabgabe zwischen 0,15 und 0,95 Prozent und richtet sich nach dem Anteil von Kinofilmen an der Gesamtsendezeit. Im Jahr 2013 verfügte die FFA so über ein Budget von 89,2 Mio. Euro. Bis zum Inkrafttreten des Sechsten Änderungsgesetz zum Filmförderungsgesetz wurden zwischen Fernsehveranstaltern und der FFA sog. Film-Fernseh-Abkommen geschlossen. Die seit 1974 für einen Zeitraum von meistens fünf Jahren abgeschlossenen Verträge legten die Summen fest, die die Fernsehanstalten zur Verfügung stellten. Im Jahr 2013 waren dies von den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF 8,04 Millionen und von den privaten Sendern knapp 4 Millionen Euro. Mit diesem Geld sollen Filme gefördert werden, die sowohl für das Kinoabspiel als auch für die Fernsehausstrahlung geeignet sind. ARD und ZDF stellten 11 Mio. Euro pro Jahr für die Projektfilmförderung, über deren Verwendung die Vergabekommission der FFA entscheidet, und 4,6 Mio. Euro pro Jahr unmittelbar für Koproduktionen zur Verfügung. In diesem Fall wurden die konkreten Produktionsvorhaben zwischen der jeweiligen Fernsehanstalt und dem Produzenten ausgehandelt. Dabei sind sie in ihrer Entscheidung frei, an welchen Gemeinschaftsproduktionen sie sich beteiligen. Einzelheiten der Vertragsgestaltung werden im FFG oder im Film-Fernseh-Abkommen nicht festgelegt. Jedoch sicherten sich die Fernsehanstalten im Allgemeinen die Rechte für die TV-Ausstrahlung (vgl. 8. Film-Fernsehabkommen zwischen ARD, ZDF und FFA).
https://de.wikipedia.org/wiki/Filmf%C3%B6rderungsanstalt

Medienboard Berlin Brandenburg
Zitat
Berlin/Potsdam - Das Medienboard fördert die Produktion der High End Serie "Babylon Berlin" mit 1,5 Millionen Euro.
https://www.medienboard.de/infothek/aktuelle-meldungen/aktuelles/News/detail/News/jahresendfoerderung-fuer-babylon-berlin-von-tom-tykwer-1/

[..]


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