Die Rundfunkgewaltigen und die sie nährenden Politiker kommen natürlich nicht auf den Trichter, dass sie selbst in einer riesigen Filterblase leben und offenbar ernsthaft glauben, ihre Nachrichten (deren Wert ich erstmal gar nicht herabsetzen möchte) seien die
einzig seriösen Informationen, die der gemeine Bürger erlangen kann. Als ob es keine Zeitungen, kein WWW und auch keine anderen politisch Interessierten im eigenen Bekanntenkreis, mit denen man diskutieren kann, gäbe.
Die Tagesschau berichtet mittlerweile nur noch so um die 6-7 Minuten und dann in einer sehr unterhaltsam verdünnten Version, danach ist Geplänkel. Früher(TM) ging die Qualitätsberichtserstattung noch bis 20:09 Uhr mit schweren Nachrichtentexten.
Außerdem: Filterblasen und Echokammern gab es schon immer, jeder lebt in seiner Subkultur und kann nicht einmal annähernd andere Milieus einschätzen. Ich würde umgekehrt sagen, heute weiß man sogar mehr voneinander als noch vor hundert Jahren. Dazu beigetragen hatte durchaus auch das einstige Qualitätsfernsehen (verorte ich mal bis ca 1995

) , aber heute hat man Internet und kommt viel mehr in der Welt herum. Der öR hat sich überlebt.