Archiv > Pressemeldungen März 2017
Die Rentnerin, die mit weniger als 300 Euro auskommt
ChrisLPZ:
Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/7/7e/Hamburger-abendblatt-schriftzug.svg/640px-Hamburger-abendblatt-schriftzug.svg.png
Hamburger Abendblatt, 03.03.2017
Die Rentnerin, die mit weniger als 300 Euro auskommt
Jan Haarmeyer
--- Zitat ---Manchmal muss Heike Westphal, die ihren richtigen Namen nicht in der Zeitung lesen will, leise weinen. Sie schluckt ein bisschen und kommt beim Erzählen ins Stocken. "Das sind so depressive Phasen", sagt sie. Dann ist das Leben so schwer, weil das Geld so knapp ist. Dass sie jetzt, mit 66 Jahren, auf jeden Euro achten muss, tut weh. Und gerechnet hatte sie damit nie. [..]
Am 1. September vergangenen Jahres ist sie in Rente gegangen. Nach 41 Jahren Arbeit als Drogerie-Verkäuferin, wo sie nach einer zweijährigen Ausbildung in der Hamburger Kaffeerösterei von Walter Messmer im Jahr 1975 angefangen hat. Sie hat einen Sohn und ein Pflegekind großgezogen und nebenbei noch geputzt. [..]
Heike Westphal bekommt monatlich 920 Euro Rente ausbezahlt. [..]
Was ihr im Monat zum Leben bleibt, kann Heike Westphal sehr genau vorrechnen. Außer der Miete gehen von ihrer Rente noch rund 170 Euro für Versicherungen (30 Euro), Fahrkarte (50 Euro), Telefon und Strom (65 Euro), Rundfunkgebühren (18 Euro) sowie sechs Euro Gewerkschaftsbeitrag ab. Die rüstige Dame bekommt noch einen Wohngeldzuschuss von 25 Euro. "Zum Leben bleiben mir im Monat nicht mal 300 Euro.“ [..]
--- Ende Zitat ---
Weiterlesen auf:
http://www.abendblatt.de/vermischtes/journal/thema/article209809775/Die-Rentnerin-die-mit-weniger-als-300-Euro-auskommtHeike-Westphal-66.html
drboe:
Naja, die Überschrift macht betroffen. Das relativiert sich, wenn man im Artikel liest, dass die Dame 920 € Rente ausbezahlt bekommt. Die 300 € sind der Betrag, der nach Abzug der Fixkosten nachbleibt. Da gleich zu Anfang geschrieben steht, dass ehemalige Kolleginnen noch weniger haben, nämlich 700 € ausgezahlt bekommen, ist sie gewissermaßen noch der glückliche Teil. Sie muss sehr genau rechnen, damit sie keine Schulden macht. Wer nur 700 € hat, der ist aber deutlich schlechter dran. Er hat die 300 € nur dann zur Verfügung, wenn er, bei sonst gleicher Lebensweise, maximal 260 € für wohnen ausgibt. Bzw. wenn er einen deutlich höheren Wohngeldzuschuss vom Amt bekommt.
Es ärgert mich, dass Land auf Land ab so getan wird, als käme die Altersarmut plötzlich über uns. In Wahrheit ist sie ein gut vorhergesagtes Ereignis, welches künftig eine zunehmenden Zahl alter Menschen ereilen wird. Deutschland ist ein Niedriglohnland! Gerhard Schröder, manche erinnern sich vielleicht noch an den Ex-Kanzler, hat sich für die Installation des "besten Niedriglohnsektors in Europa" selbst gelobt; in Davos. Unzählige Schreiberlinge etablierter Medien und zig Rundfunk- und Fernsehmacher haben dies "Jahrhundertwerk", das dafür verantwortlich sein soll, dass es "Deutschland" gut geht, über den grünen Klee gelobt. Und allen anders lautenden Gerüchten zum Trotz sei gesagt: Martin Schulz hat nie verkündet, dass er antritt das unsägliche Hartz 4 Regime zu beenden. Und auf faire und ausreichende Löhne wird man in Deutschland auch mit einer SPD Regierung lange warten können. Derweil sonnen sich relativ wohlsituierte Vorstadtmiezen in sogn. "Tafel" um die Armen, lassen sich gar mit mit einem Bundesverdienstkreuzes ehren, anstatt den für die verbreitete Armut verantwortlichen Politikern auf die Zehen zu latschen und dafür einzutreten, dass es hier keine Armen gibt.
Man sollte wenigstens die Wortkosmetik unterlassen, die sich durch sämtliche Berichte zieht. Es heißt "Armenspeisung" nicht Tafel, "arbeitslos" nicht erwerbslos, "obdachlos" nicht wohnungssuchend usw. ... Und nun zum Wetter! - Ach, was reg' ich mich schon wieder auf! Sorry!
M. Boettcher
Adeline:
--- Zitat von: ChrisLPZ am 03. März 2017, 15:36 ---
--- Zitat ---In einen anderen Topf kommen jeden Monat fünf Euro. Solange, bis sie die 80 Euro für eine Sehnerv-Behandlung zusammengespart hat. "Das Sehen wird schlechter."
Außer der Miete gehen von ihrer Rente noch ….
Rundfunkgebühren (18 Euro) sowie sechs Euro Gewerkschaftsbeitrag ab. Die rüstige Dame bekommt noch einen Wohngeldzuschuss von 25 Euro.
--- Ende Zitat ---
Weiterlesen auf:
http://www.abendblatt.de/vermischtes/journal/thema/article209809775/Die-Rentnerin-die-mit-weniger-als-300-Euro-auskommtHeike-Westphal-66.html
--- Ende Zitat ---
Wegen Armut (unter 1000 € monatlich) gewährter Wohngeldzuschuss (25 €) fließt also über „Rundfunkbeitrag“ (18 €) in das Gehalt der Fernsehintendanten (Beispiel:Tom Buhrow 31 000 € monatlich).
Also Wohngeldzuschuss für Wohnungsabgabe, für Intendantengehälter!
Tereza:
"Die Rentnerin, die mit weniger als 300 Euro auskommt" - kleine Anpassung an den unten stehenden Artikel: Die Rentnerin, die mit weniger als 188 Euro auskommt
--- Zitat ---Nicht haftfähig! Bleibt Klau-Rentnerin der Knast erspart?
von: KARL KEIM veröffentlicht am
01.07.2017 - 00:33 Uhr
München – Der Fall Ingrid M. (83). Die 83-Jährige soll Dienstag ihre Haftstrafe antreten.
Ingrid hatte vier Mal Nahrungs- und Kosmetik-Artikel (im Wert von rund 85 Euro) geklaut. „Ich habe nur 188,10 Euro zum Leben. Ich habe geklaut, um über die Runden zu kommen!“
--- Ende Zitat ---
Zum Weiterlesen hier: http://www.bild.de/regional/muenchen/rentner/bleibt-nach-diebstahl-eventuell-knast-erspart-52397124.bild.html und hier: http://www.bild.de/bild-plus/regional/muenchen/diebstahl/rente-reicht-nicht-ich-habe-geklaut-und-muss-in-den-knast-52383886,view=conversionToLogin.bild.html
--- Zitat ---Fleisch und Spargel geklaut Rentnerin muss in den Knast
Rentnerin Ingrid M.
29.06.2017 - 23:24 Uhr
Ingrid M. (83), gelernte Schneiderin, ist eine stolze Frau, immer schick gekleidet, macht sich die Haare selbst. „Die Menschen sollen mir nicht ansehen, dass ich arm bin.“ Um ihren Kühlschrank aufzufüllen, hat sich die Rentnerin sogar strafbar gemacht.
...
--- Ende Zitat ---
Kleiner Trost: Wenigstens bekommt Ingrid M. im Knast dann (hoffentlich) genug zu essen und ist von der Beitragspflicht befreit.
pinguin:
Es wäre hier ernsthaft zu prüfen, ob diese Renterin bei diesen mickrigen Einkünften je zur Zahlung der Rundfunkgebühr/des Rundfunkbeitrages herangezogen worden ist; wenn "Ja" ist es Zeit, dieses Rundfunkfinanzierungssystem unumkehrbar zu kippen.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
Zur normalen Ansicht wechseln