Archiv > Pressemeldungen Januar 2017

ARD und ZDF dürfen nicht mal Highlights der Handball-WM zeigen

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boykott2015:

--- Zitat ---Rechteinhaber „beIn“ hatte von ARD und ZDF gefordert, ihre Satelliten so zu verschlüsseln, dass die Bilder nur in Deutschland zu sehen sind.
--- Ende Zitat ---

Situationsbeschreibung speziell für Rechteinhaber „beIn“:

Man reitet auf Satelliten-Übertragung, obwohl der deutsche öffentlich-rechtliche Rundfunk über alle Verbreitungswege im Ausland empfangen wird. ARD und ZDF haben mit viel Mühe und mit Unterstützung der zahlreichen deutschen offiziellen Stellen die Verbreitung über Kabel z.B. in Belgien durchgeboxt. Und die Kunden in Belgien haben jetzt Anspruch auf deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, weil sie Verträge abgeschlossen haben und die Ware (deutscher öffentlich-rechtlicher Rundfunk) muss an sie geliefert werden. Belgische Kunden sind nicht vergleichbar mit deutschen Wohnungsinhabern (Zwangszahlern), die keinen Anspruch auf Lieferung besitzen. Belgische Kunden sind Fernsehnutzer und sind durch Verbraucherrecht geschützt. Der deutsche Wohnungsinhaber ist im Gegensatz kein Verbraucher.

ARD und ZDF verbreiten ihr Programm in EU nach EU-Recht. Auch ist es kein Zufall, dass man Geschäftmarke "ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice" als EU-Geschäftsmarke eingetragen hat. 


--- Zitat ---Ab Freitag, den 14. März 2014 werden Das Erste und das ZDF wieder über den belgischen Kabelnetzbetreiber Belgacom verbreitet. Nach etwa zehn Monaten Unterbrechung stehen sie damit insbesondere der internationalen Gemeinschaft in Brüssel und den deutschsprachigen Bürgern in Belgien flächendeckend zur Verfügung.

Der ARD-Vorsitzende Lutz Ma***or: "Das ist eine gute Nachricht für die Deutschen in Belgien, die unsere Programme vermisst haben. Ich danke allen, die mitgeholfen haben, die Blockade zu überwinden."

ZDF-Intendant Dr. Thomas Bellut: "Ich freue mich über die Einigung mit Belgacom, mit der unsere Programme auch in Brüssel wieder über alle Plattformen empfangbar sind."
--- Ende Zitat ---
http://www.ard.de/home/intern/presse/pressearchiv/ARD_und_ZDF_ab_sofort_wieder_bei_Belgacom/844116/index.html

FuerstBerg:

--- Zitat von: ChrisLPZ am 07. Januar 2017, 10:07 ---Frage an die "TV-Technik-Freaks" unter uns:
Kann das wirklich sein? Würde die Verschlüsselung einzelner Kanäle bzw. Programmslots die Installation eines neuen Satelliten erfordern?
--- Ende Zitat ---

NEIN! Diese Aussage ist eine wissentliche Lüge! DVB (Digitales Fernsehen) ermöglicht von vorneweg (seit den 1990ern) das flexible An-, Ab- und Umschalten der Verschlüsselung bzw. der Verschlüsselungsnorm.

Beim Beginn der Digitalisierung wurde eine „Grundverschlüsselung“ angedacht, d. h. jedes Programm wird verschlüsselt übertragen. Dies wäre ein vom BVerwG erlaubtes Verfahren gewesen, Nutzer von Nichtnutzern zu trennen und jetzige Nichtnutzer nicht zum Rundfunkbeitrag heranzuziehen. Offiziell wurde die „Grundverschlüsselung“ aus zwei Gründen boykottiert:
* Die Vermarktungsgesellschaft für Deutschland ist eine gemeinsame Tochter von RTL und ProSiebenSat.1 (firmiert jetzt unter HD+ und vermarktet die verschlüsselten HD-Programme der Privatsender), die dann eine marktbeherrschende Stellung innegehabt hätte.
* Von öffentlich-rechtlicher Seite kam die (wohl auch wissentlich falsche) Aussage, daß verschlüsselte Programme nicht mehr frei empfangbar/zugänglich wären (Das GG zählt aber eine Tageszeitung, für die bezahlt werden muß, als frei zugängliche Quelle).Komplett verschlüsselter Rundfunk hätte den öffentlich-rechtlichen Rundfunk schon viel früher in eine Rechtfertigungskrise gestürzt, siehe auch http://qmde.de/15087.

Mit etwas gutem Willen hätten ARD und ZDF das auch jetzt leisten können: Die Besitzer von Sat-Receivern wurden vor einigen Jahren genötigt, neue Geräte anzuschaffen, da die analoge Übertragung eingestellt wurde (deshalb auch der Gedanke an die Grundverschlüsselung in den 1990ern). Ich schätze, daß ca. die Hälfte aller an Nicht-Freiwillig-Pay-TV-Nutzern verkauften Sat-Receiver einen HD+-Dekoder enthalten, der nicht genutzt wird. Man hätte da mit HD+ einen Vertrag abschließen können für die Sat-Übertragung. Für die Kabel-Übertragung ins Ausland kann das Programm kurzfristig abgeschaltet werden, terrestrisch „schnorren“ nur ein paar Bewohner grenznaher Gegenden.

Aber davor haben sie Angst wie der Vampir vor'm Tageslicht. Erst eine Handball-WM; später einige Filme, die im Zweikanal-Ton ausgestrahlt werden (geschieht ja nicht über Satellit, aus „lizenzrechtlichen Gründen“ nie möglich); dann eine Fußball-WM und irgendwann muß das gesamte Programm verschlüsselt werden.

Bei der Gelegenheit: Der WDR strahlt auf Astra sein Drittes Programm 21 Mal (in Worten: einundzwanzig Mal: ( 10 × Regionalfenster × 2 Übertragungsnormen + 1 × Test-Programm ) aus, ohne daß dafür ein eigener Satellit benötigt wird, DVB-S macht es möglich.

ChrisLPZ:

Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/fd/Deutschlandfunk.svg/320px-Deutschlandfunk.svg.png

Deutschlandfunk, 14.01.2017

Handball-WM in Frankreich
Dauerhaft werden das die deutschen Sender nicht durchhalten
Frank Steffel im Gespräch mit Astrid Rawohl


--- Zitat ---Der Unionspolitiker Frank Steffel hat ARD und ZDF vorgeworfen, sich bei der nicht übertragenen Handball-WM vorgeschobener Argumente zu bedienen. Die Sender zeigen das Turnier nicht, weil sie das Satellitensignal nicht auf Deutschland beschränken können. Steffel sagte im Deutschlandfunk: "Woanders geht das auch.“ [..]

--- Ende Zitat ---

Weiterlesen auf:
http://www.deutschlandfunk.de/handball-wm-in-frankreich-dauerhaft-werden-das-die.1346.de.html?dram:article_id=376394

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