Man muss akzeptieren, dass viele Menschen ein Problem damit haben; dass diese gesellschaftliche Verabredung, sich öffentlich-rechtlichen Rundfunk zuleisten, dass diese Verabredung für viele offenbar nicht mehr gilt.
Hieran erkennt man, dass Bettina Schausten den Kern der Diskussion nicht begriffen hat. Die
Grundidee des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist durchaus begrüßenswert. Nur leider wird diese Grundidee von zu vielen Nutznießern unterwandert, mißbraucht und in ein Unrechtssystem pervertiert, angefangen bei den Intendanten, die schamlos hohe Gehälter verdienen, über die Angestellten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, die das Privileg einer Zusatzrente neben der gesetzlichen Rente auf Kosten der Beitragszahler genießen, über Politiker, die sich ihre Pöstchen in den Rundfunkräten und anderen Rundfunkgremien sichern, über die ach so unabhängigen Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, die gleichzeitig Mitglieder der Atlantik-Brücke sind, bis hin zu einem Zwangsbeitrag auf das Grundbedürfnis des Innehabens einer Wohnung. Und genau gegen diese mannigfache Pervertierung einer an sich begrüßenswerten Grundidee muss man sich
zu Recht wehren.
Viele können dieser Verabredung nicht mehr zustimmen, weil sie ihren Wert nicht mehr erkennen.
Auch hieran merkt man, dass Bettina Schausten den Kern der Diskussion nicht verstanden hat. Viele
erkennen wie verfilzt der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland ist und wenden sich hiervon nachvollziehbarerweise angewidert ab.
Ich glaube, dass das eine Diskussion bleiben wird und ich finde, dass wir in diesem Land auch völlig zu Recht darüber diskutieren, wie viel wir ausgeben wollen.
Und auch an dieser Stelle zeigt sich, dass die Grundidee, die ursprünglich mit ganz wenigen Radio- und Fernsehsendern begonnen hat, heute mit über 20 Fernsehsendern und über 60 Radiosendern vollkommen aus den Fugen geraten ist.
Ich kann nur sagen: Alle, die aus dem Ausland kommen, sagen zu mir: Ihr könnt froh sein, dass ihr ein öffentlich-rechtliches System habt. Denn ohne wird es nicht besser. Man kann immer darüber diskutieren, ob wir unsere Aufgabe richtig erfüllen. Aber ich glaube, dass es gut ist, dass wir uns ein System leisten, das unabhängig davon ist, wie viel Werbeumsatz ich mit einem Programm generiere.
Wenn man sowas liest, muss man sich fragen, auf welchem Planeten Frau Schausten lebt. Auch bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten geht es um die Quote. Und bitte: Es soll sich jeder dieses System leisten, der es sich leisten will. Aber bitte: Man darf doch nicht so weit gehen, viele Millionen Menschen mittels einer Zwangsabgabe dazu zu zwingen, es sich zu "leisten".
Walde: Ich habe mal eine Zeit in den USA gelebt und gearbeitet, zur Zeit des Golf-Krieges hätte ich mir dort einen stärkeren, unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunk durchaus gewünscht.
Was Sie sagen ist alles richtig: Wir stellen uns der Diskussion, die soll öffentlich geführt werden,
Die Sache ist halt nur so, Herr Walde: Auch Sie verstehen nicht, worum es sich im Kern bei dieser Diskussion dreht. Oder Sie wollen es nicht verstehen, das ist die zweite Möglichkeit.
es geht um das Geld der Bürger und wir haben uns zu legitimieren – gar keine Frage. Aber ich kann wirklich aus Überzeugung sagen, was so ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk zu einem demokratischen Gemeinwesen beiträgt. Ich für mich kann das voll inhaltlich unterstützen.
Und die vielen Wiederholungen und die Tagesschau, die gleichzeitig auf allen "Dritten" läuft, wahrscheinlich auch...!
Und wenn Sie sich kommerzielle Sender anschauen: Wenn die in wirtschaftliche Schieflage geraten, sind Nachrichten und Journalismus dort das erste, wo gespart ist, weil es kostenintensiv ist. Das ist ein Kostenfaktor – weg damit!
Als ob das Fernsehen die einzige Nachrichtenquelle ist, die existiert! Für Herrn Walde ist das Fernsehen der Mittelpunkt des Universums.