Hallo zusammen!
Nach längerer Pause hab ich mal wieder Zeit gefunden hier vorbeizuschauen. Es freut mich zu sehen, wie sich das Forum weiterentwickelt hat.
An der Stelle möchte ich auch mal wieder was beitragen, nämlich mein eigenes Erlebnis mit der GEZ, in der Hoffnung, dass es dem ein oder anderen weiterhilft.
Das Ganze fing an wie der klassische Standardfall. Es klingelt, ich bin nicht zu Hause, also werden Verwandte befragt, die wohl in einer "Komm ich jetzt ins Fernsehen"-Laune, alles bereitwillig beantwortet haben. Der Beauftragte hat also in dem Fall den Ruf seiner LRA benutzt, um an Informationen zu kommen. An dem Punkt hätte einfach eine Zwangsanmeldung erfolgen können, denn bestimmte Informationen hatte man ja bereits. Stattdessen wurde aber ein Zettel hinterlassen mit der Aufforderung diesen auf jeden Fall zurückzusenden (die klassische Anmeldung eben).
Nachdem ich mich in die Thematik eingearbeitet hatte, wagte ich es bei der angegebenen Telefonnummer auf dem Schreiben anzurufen. Wie mir erst später klar wurde, war da der Leiter des entsprechenden Beauftragtenbüros dran. An der Stelle muss ich ganz klar sagen, einen solchen Anruf sollte man tunlichst vermeiden, auch wenn ich es damit durch Glück geschafft hab, die Angelegenheit erst mal vom Tisch zu bekommen. Das Gespräch war zwar recht kurz, aber nicht so wie ich mir das vorgestellt hab:
"Ich halte keine anmeldepflichtigen Geräte bereit!"
"Okay, dann vergessen sie mal das Schreiben."
Stattdessen wurde das mit "keine anmeldepflichtigen Geräte" ignoriert (ist im Zweifelsfall für die Beauftragten sowieso eine Lüge). Da er wusste, dass ich gerade eine Ausbildung mache war für ihn die wichtigste Frage die nach dem Bafög. Die hab ich wahrheitsgemäß mit "Nein, ich bekomme kein Bafög" beantwortet. An dem Punkt war das Gespräch dann eigentlich schon vorbei. Warum?
Hätte ich Bafög bezogen, so wäre mein monatliches Einkommen vermutlich über der magischen Grenze von aktuell 287 EUR (wenn ich richtig informiert bin). Da ich zu diesem Zeitpunkt weiterhin die Wohnung meiner Eltern als Hauptwohnsitz angegeben hatte und diese fleißig Gebühren zahlen, war die Sache klar. Denn als Haushaltsangehöriger mit einem entsprechend niedrigen Einkommen ist man grundsätzlich befreit auch ohne Antrag. Die Belohnung für die ganze Mühe kam wenig später ... die üblichen drei Werbeschreiben von der GEZ, die man beruhigt entsorgen kann.
Mein Fazit aus der ganzen Geschichte:
- Wenn man eine Ausbildung macht und Bafög bezieht sollte man auf keinen Fall eine Befreiung beantragen (damit erhält die GEZ nur entsprechende Informationen, denn wo keine Geräte sind, muss auch nichts befreit werden) selbst wenn man mehr Bafög bezieht kann man mit dem Argument "meine Eltern füttern mich halt durch" sein "Einkommen" entsprechend klein reden
- Auf keinen Fall beim Beauftragtenbüro anrufen, es ist echt schwierig aus so einem Gespräch heil herauszukommen (lieber alles schriftlich machen, wie hier im Forum an einigen Stellen empfohlen wird)
- Unbedingt mit der Verwandtschaft, mit Bekannten usw. über das Thema reden, denn Vielen ist nicht bewusst, dass der "amtliche" Ton, den die Beauftragen so gerne benutzen, total fehl am Platz ist (gerade jetzt wo scheinbar die Bild-Zeitung eine Kampagne gegen die GEZ startet, ist ein solches Gespräch leichter zu führen)
- Möglichst gut über das Thema informiert sein, lieber aus dem Stegreif den RGebStV zitieren können, als auf eine Lüge der Beauftragten hereinzufallen
Viele Grüße
Robert