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Telepolis > H. Hilker: "Es handelt sich nicht um eine Medienverdrossenheit"

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Bürger:

--- Zitat von: BM am 09. Januar 2015, 15:54 ---Herr Hilker beschreibt - für mich plausibel - die Veränderungen in der Medien-/Informationslandschaft.
Er nimmt dabei eine „bestandswahrende“ Position ein.
Welchen finanziellen Nutzen er aus seiner Funktion als Rundfunkrat beim MDR zieht (oder aus seiner Arbeit für das Dresdner Institut für Medien, Bildung und Beratung) kann ich nicht einschätzen.
Er ist offensichtlich der Meinung: Es (das neue Rundfunkgesetz und die zwangsweise Subventionierung der ÖRR) ist alles rechtens und die Dinge sind wohlgeordnet.
Das sehe ich anders.
--- Ende Zitat ---

Herr Heiko Hilker ist durchaus kritisch eingestellt gegenüber dem momentanen System.

Dies ist nicht nur vielen seiner kritischen Artikel sondern auch seinem Gutachten für Die LINKE zu entnehmen
Gutachten zum Rundfunkbeitrag/ Rundfunkbeitragsstaatsvertrag [gesammelte Werke]
http://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,5817.msg52280.html#msg52280

--- Zitat von: Bürger am 13. Oktober 2013, 05:36 ---Hilker, Heiko
Dresdner Institut für Medien, Bildung und Beratung (DIMBB) http://dimbb.de/
Gutachten für Die Linke
vorgelegt zum Expertengespräch:
"Der neue Rundfunkbeitrag in der Kritik - Soziale, wirtschaftliche und datenschutzrechtliche Auswirkungen"
01/2013, Dresden/ Sachsen
"Aktuelle Diskussionen zur Umsetzung des Rundfunkbeitrags"
www.linksfraktion.de
www.linksfraktion.de/suche/?q=Umsetzung+des+Rundfunkbeitrags&x=0&y=0
http://dokumente.linksfraktion.net/download/130124-gutachten-rundfunkbeitrag-gesamt-2.pdf

--- Ende Zitat ---

Es mag vielleicht der redaktionellen Aufbereitung dieses Interviews zuzuschreiben sein, dass diesbezügliche Konnotationen "untergegangen" sind...

BM:
Hallo Bürger,

die Kritik  ist berechtigt.
Ich habe mich nur auf das Interview bezogen und nicht weiter damit beschäftigt, was Herr Hilker sonst veröffentlicht hat.
Seine Aussagen halte ich grundsätzlich für richtig. 

Wenn er andernorts sich für eine Revision der Rundfunkgebührengesetzgebung, für die Abschaffung der Zwangsabgabe ausgesprochen hat und möglicherweise ähnliche Argumente geliefert hat, wie sie auch hier vielfach diskutiert wurden, wäre mir das nur recht.
(Die Positionsbestimmung der Linken kannte ich noch nicht)

Allerdings habe ich in der zitierten Sequenz  bei Herrn Hilker einen Anflug von Resignation, den Verweis auf andere höhere/größere Mächte, die schon alles entschieden hätten, gesehen.
Er schiebt die Justiz vor, die sozusagen vollendete Tatsachen oder eine maßgebliche Rechtslage geschaffen hat. Die legitimiert die Zwangsabgabe mit dem Hinweis auf einen "indirekten Profit" für jedermann.

Hilker scheint dem zuzustimmen.

Aber genau diese Argumentation ist doch identisch mit  Herrn Schönenborns "Demokratieabgabe" : 

„Ihre Frage zielt ja darauf ab, ob die Medien journalistisch auf die Ansprüche der Rezipienten eingehen und auf die neuen technischen Möglichkeiten reagieren müssen. Auch wenn ich es mir wünsche: Sie müssen es nicht. Die öffentlich-rechtlichen Sender sind über den neuen Rundfunkbeitrag auf Jahrzehnte abgesichert. Man muss den Rundfunkbeitrag zahlen, auch wenn man die Angebote von ARD, ZDF und Deutschlandradio nicht nutzt. Die Gerichte sagen, dass man auch "indirekt" davon profitiert, dass es diese Angebote gibt, da sie der Demokratie dienen. 

tokiomotel:

--- Zitat von: BM am 09. Januar 2015, 18:52 --- Die öffentlich-rechtlichen Sender sind über den neuen Rundfunkbeitrag auf Jahrzehnte abgesichert.

--- Ende Zitat ---

Die öffentlich-rechtlichen Sender sind über den neuen Rundfunkbeitrag auf Jahrzehnte abgesichert.  

Greyhound:

--- Zitat --- Die öffentlich-rechtlichen Sender sind über den neuen Rundfunkbeitrag auf Jahrzehnte abgesichert.
--- Ende Zitat ---

Und dem kann man mit dem Herrn Prof. für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen Bernhard Pörksen als Sachverständigen entgegnen. Er hat sich im Tagesspiegel am 22.01.2014 anlässlich den Rücktrittsforderungen gegen Markus Lanz wie folgt geäußert:

"Lanz ist zur prominenten Symbolfigur geworden. Er steht für ein Flachland-Entertainment, das man eher bei den Privaten erwarten würde und nicht bezahlen will. Aus meiner Sicht ist die Anti-Lanz-Petition eigentlich ein doppelter Protest. Zum einen wird deutlich, dass die Debatte über Rundfunkgebühren keineswegs abgeschlossen ist und es eine gesellschaftliche Unzufriedenheit gibt, die nun am konkreten Fall aufflackert" (Quelle: http://www.tagesspiegel.de/medien/proteste-gegen-zdf-moderator-lanz-steht-fuer-flachland-entertainment/9370756.html).

Taj:
" Die Gerichte sagen, dass man auch "indirekt" davon profitiert, dass es diese Angebote gibt, da sie der Demokratie dienen. "

Was von dem, "was die Gerichte sagen", zu halten ist und wem der ÖRR "dient" sei mal dahin gestellt. Der Demokratie wohl eher nicht, die lebt vom mitmachen  ;)

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