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Telepolis > H. Hilker: "Es handelt sich nicht um eine Medienverdrossenheit"
spreefischer:
--- Zitat ---Medienpolitiker und –praktiker Heiko Hilker, Mitglied im MDR-Rundfunkrat, über die herrschende Kritik an Medien, die Nachrichtenproduktion und die Entwicklung der Medien
"Die Frage, wer alles welche Interessen verfolgt, wird nicht bis in die Tiefe recherchiert. Die Frage, welche Interessengruppen hinter welchem Politiker bzw. welcher Position stehen, wird nicht bis ins Detail aufgearbeitet." Dieser Ansicht ist Heiko Hilker, der für die Linkspartei als Medienpolitiker tätig war und heute neben seiner Arbeit für das Dresdner Institut für Medien, Bildung und Beratung auch im MDR-Rundfunkrat sitzt.
Im Interview mit Telepolis geht Hilker auf den Begriff der "Medienverdrossenheit" ein, der derzeit immer wieder zu hören ist, und macht deutlich, dass die Kritik an den Medien für ihn eher ein Anzeichen einer "Medienmacherverdrossenheit" ist. Schließlich, so sagt er, könne er nicht wahrnehmen, dass "Menschen Medien weniger nutzen."
--- Ende Zitat ---
weiter lesen auf: http://www.heise.de/tp/artikel/43/43762/1.html
Greyhound:
Interessant zur Thematik auch
http://www.zeit.de/2014/44/medien-qualitaet-journalismus-vertrauen/komplettansicht.
Für qualitativ tatsächlich hochwertigen Journalismus ist es jedenfalls nicht förderlich, in das System der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten noch mehr Geldmittel hineinzupumpen, die offensichtlich an falscher Stelle ausgegeben werden,
dazu http://blog.agra-rundfunk.de/?m=201411.
Das Internet macht direktere Bürgerbeteiligung an der Demokratie über Wahlen hinaus möglich. Schlüsselelemente sind Transparenz (ohne Kenntnis des staatlichen Handelns, der zugrundeliegenden Informationen und der Entscheidungsprozesse gibt es keine qualifizierte Beteiligung der Bürger) und Partizipation (laut einer Umfrage aus dem Jahr 2011 wünschen sich 81% der Deutschen mehr politische Beteiligung, doch 76% sind der Ansicht, dass diese von Politikern nicht gewollt wird, Quelle: statista http://de.statista.com/statistik/daten/studie/191516/umfrage/bereitschaft-der-buerger-zu-mehr-politischer-beteiligung/.
Im Internet leben die Partizipationsformen und fördern die Medienkompetenz. Aus der Vielfalt von öffentlichen Meinungen in einer Vielzahl von Foren entsteht ein Gesamtmeinungsbild. Das Scheitern des 14. Rundfunkänderungsstaatsvertrages im Landtag von Nordrhein-Westfalen ist auf den Einfuss von Netzaktivisten zurückzuführen. Der eindringliche Protest von Akteuren der sogenannten Internet-Gemeinde hat die Stimmungslagen in den Landtagen beeinflusst und war für die Ablehnung des Staatsvertrags nicht ohne Relevanz. Jetzt meldeten sich Internet-Nutzer zu Wort, die sich grundlegend von den Rundfunkteilnehmern unterscheiden. Sie kommunizieren öffentlich, interaktiv und effizient. Die Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnologien sprengen die Grenzen der traditionellen rundfunkpolitischen Perspektive, http://www.lfm-nrw.de/fileadmin/lfm-nrw/LfM/10-07-11_Artikel_Gerlach_Funkkorrespondenz_22-23_2011.pdf.
Bürger:
Sehr erhellend, in der Tat...
...einzig zu nachfolgend zitierter Aussage hätte ich mir im Sinne seiner treffenden Einschätzung:
--- Zitat ---[...] zumeist würden ein, zwei weitere Sätze reichen, um eine Nachricht besser einordnen, Hintergründe andeuten bzw. sie als PR offenlegen zu können.
--- Ende Zitat ---
..."ein, zwei weitere Sätze" eben dieser Art gewünscht :/
--- Zitat ---"Die öffentlich-rechtlichen Sender sind über den neuen Rundfunkbeitrag auf Jahrzehnte abgesichert. Man muss den Rundfunkbeitrag zahlen, auch wenn man die Angebote von ARD, ZDF und Deutschlandradio nicht nutzt. Die Gerichte sagen, dass man auch "indirekt" davon profitiert, dass es diese Angebote gibt, da sie der Demokratie dienen."
--- Ende Zitat ---
Totalverweigerer:
Dieses Demokratie-Gesülze ist mir zuwider. Ich bekomme davon Brechdurchfall.
BM:
Hallo greyhound,
danke für den Hinweis auf den Artikel von Herrn Pörksen:
vom 8.11.14 in zeitonline
http://www.zeit.de/2014/44/medien-qualitaet-journalismus-vertrauen
Eben komme ich aus der Stadtbücherei und, wie es der Zufall will, dort habe ich im neuesten Spiegel ebenfalls zwei Seiten von Herrn Pörksen gelesen!
Entweder ist er sehr umtriebig oder er wird gern als "Verteidiger der Medienprivilegien" in Stellung gebracht...
Nahezu der gleiche Inhalt wie in dem Zeitonline-Artikel (ich versuche es aus der Erinnerung wiederzugeben):
Neben den prominenten (und eher rechtslastigen) Akteuren, von denen sich einige mit ihren ehemaligen Arbeitgebern verkracht haben, gibt es neuerlich tausende von namenlosen, selbstberufenen Medienkritikern im Internet.
Er prangert eine überhand nehmende, modische Angewohnheit von eher randständigen Existenzen an, die nichts besseres zu tun haben als “Medienschelte” betreiben.
(Und das, nämlich Medienschelte zu betreiben, tun sie grundsätzlich schon, wenn sie nur eine andere Meinung als diejenige in den Leitmedien anbieten. Anmerkung von mir)
Die tun das leichtfertig, unprofessionell, aus niederen Beweggründen usw. und richten dabei großen Schaden an.
Aus seiner Sicht scheint es zu viele Verschwörungstheoretiker und sonstige phantasievolle Spinner zu geben, die sich dank der Internet-technischen Möglichkeiten neuerlich aus ihrer sozialen Isolation, die aufgrund ihrer Ansichten eigentlich gerechtfertigt wäre, befreien können und sogar vernetzen können, die ihre eigene skurrile Soße mit Gleichgesinnten immer wieder aufrühren und verbreiten dürfen.
Solche Quertreiber müssen natürlicherweise die bestehenden Medien anfeinden, - sozusagen aus einem krankhaften inneren Drang zur Kontroverse.
Dabei stiften sie Unfrieden, schüren Mißtrauen gegen die ehrbare Journalistenzunft und machen so die traditionellen Medien kaputt.
Wer aber das Vertrauensverhältnis zwischen Medienleuten und Bürgern zerstört, versündigt sich am Wohlergehen der Gesellschaft.
Stimmt eigentlich.
Wer will das schon?
Genau so hat er es nicht gesagt, aber so ist meine Erinnerung an seine Ausführungen.
Herr Pörksen ist Professor, also Beamter, Medientheoretiker und hat bestimmt noch einen weiteren schönen Karriereweg vor sich.
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