Sieht man sich ältere Artikel im Internet an, kann es einen einfachen Grund geben.
In der Vergangenheit wurde das vom ÖRR auch schon so praktiziert - Kauf von beiden Paketen - dann hat man nicht alle Spiele im ÖRR gezeigt und dies im Rahmen der Pay TV Rechte weiter verkauft.
Quelle aus:
http://www.wm2014-brasilien.net/2013/12/wm-2014-ard-und-zdf-zeigen-alle-64-spiele-der-fussball-weltmeisterschaft-live/ Die öffentlich-rechtlichen Sender haben Gerüchten zu Folge zwischen 140 und 180 Millionen Euro für die TV-Rechte gezahlt. Das Paket welches von der FIFA ausgeschrieben wurde beinhaltet auch die Lizenz für alle Spiele im Pay-TV. Bei den vergangenen Fußball-Weltmeisterschaften hatten die Sender allerdings darauf verzichtet alle Partien live zu übertragen, und die Rechte an einigen Spielen verkauft. So hatte RTL z.B. bereits 2006 und 2010 einige WM-Spiele live übertragen.
Doch kommendes Jahr wird es keine Livespiele im Pay-TV zu sehen geben, RTL hatte wie auch Sky bereits vor mehreren Wochen seinen Verzicht auf eine Live-Übertragung von Spielen erklärt. Auch Sat. 1, welcher bereits 2002 erste Spiele bei der WM in Japan und Südkorea übertragen hat, wird keine Livebilder zeigen.
Zum Zeitpunkt (
2007), als die ÖRR das Paket für Brasilien erworben hat, war der ÖRR noch nicht so in den negativen Schlagzeilen. Und in 2014 zwar die Rechte zu besitzen, aber nicht alle Spiele Live zu übertragen, sondern nur die wichtigsten und den Rest an Pay TV Sender zu verkaufen, hätte für einen größeren Aufschrei gesorgt bei den Fußballbegeisterten Beitragszahlern.
Und alle anderen Wettbewerber haben das Angebot, PAY TV Rechte zu erwerben dankend abgelehnt. Wen wundert es, wenn die Exklusivität flöten geht.
Hier der alte Bericht vom Handelsblatt dazu:
http://www.handelsblatt.com/sport/fussball/nachrichten/fussball-wm-ard-und-zdf-bekommen-zuschlag-fuer-wm-2014/v_microsite/2786782.htmlDie Fußball-Fans sind die ersten Gewinner der Weltmeisterschaft 2014. Die Spiele der übernächsten WM-Endrunde werden in Deutschland erneut flächendeckend bei ARD und ZDF zu sehen sein.
Zum Vergleich: Für 48 Spiele bei der WM 2006 in Deutschland überwiesen die durch Gebühren finanzierten Sender rund 180 Mill. Euro. Und die Rechtevergabe an der WM 2010 in Südafrika, von der die Spiele aufgrund der nur einstündigen Zeitverschiebung zu attraktiven Sendezeiten übertragen werden können, dürfte der Fifa-Deal rund 350 Mill. Euro gebracht haben.
ARD/ZDF haben allerdings die Möglichkeit, einen oder weitere Sender einzubinden, die einen Teil der Spiele exklusiv live übertragen können. Zudem bietet sich den beiden Sendern die Möglichkeit, sämtliche Spiele zur parallelen Verwertung im Pay-TV anzubieten.
Dadurch könnten auch kommerzielle Sender bei dem Weltereignis dabei sein. ARD/ZDF werden mindestens 44 Spiele live übertragen und zusammenfassend über alle 64 Spiele berichten. Mit dem Abschluss, so betonen die Verhandlungspartner, werde sichergestellt, dass alle Fernsehzuschauer in Deutschland die WM in sieben Jahren verfolgen können.
Wenigstens ergibt sich jetzt die Möglichkeit, genauer zu hinterfragen, warum denn beide Pakete gekauft wurden, wenn auch die Möglichkeit bestanden hätte, nur die freien Übertragungsrechte zu erwerben. Und das sind ja nicht alle Kosten des ÖRR für Sport, da kommt schon noch einiges andere dazu, wie man unten in der Auflistung der erworbenen Übertragungsrechte sehen kann.
Das ganze läuft übrigens unter der Sport A GmbH:
SportA ist die Sportrechte-Agentur von ARD und ZDF. Die Agentur mit Sitz in München wurde 1995 als Tochterunternehmen von ARD und ZDF gegründet.
Und da findet man dann nette Bemerkungen im Jahresbericht 2012: Für jeden frei abrufbar unter
www.bundesanzeiger.deErtragslage
Die Gesellschaft erwirbt Lizenzrechte an Sportveranstaltungen für ihre Gesellschafter ARD und ZDF. Der Einkauf von Übertragungsrechten ist somit bereits vollständig durch entsprechende Verkäufe an die Gesellschafter abgedeckt.Etwaige Erlöse aus der Sublizenzierung von Rechten, die die Gesellschafter nicht in Anspruch nehmen, an Dritte werden für Geschäftsvorgänge ab 2004 vollständig mit den Gesellschaftern abgerechnet. Seit 2008 erhält die Gesellschaft eine Provision in Höhe von 25 % von den Gesellschaftern auf die von ihr erzielten (Sub-)Lizenzverkäufe an fremde Dritte.
Die Gemeinkosten der Gesellschaft werden von den Gesellschaftern im Rahmen eines Kostendeckungsverfahrens nach Abzug der übrigen Erträge und der Provisionen für Sublizenz-erlöse vollständig (inklusive eines Aufschlags von 3 %) übernommen.
Hinsichtlich des Jahresergebnisses wird auf die Angaben zum Geschäftsverlauf verwiesen.
Der Gesellschaft ist es auch im abgelaufenen Geschäftsjahr gelungen, umfassende Übertragungsrechte an zahlreichen Top-Sportveranstaltungen für ihre Gesellschafter zu gewinnen. Von besonderer Bedeutung waren dabei:
• Erwerb der Live-Übertragungsrechte an der FIFA-WM 2018 der Herren in Russland, an der FIFA-WM 2015 der Damen in Kanada sowie den Confederations-Cups 2013 und 2017 (Vertragspartner ARD und ZDF)
• Erwerb der Live-Übertragungsrechte an der UEFA-EM 2016 der Herren in Frankreich (Vertragspartner ARD und ZDF)
• Abschluss eines Vertrags mit dem Internationalen Tourenwagen-Rennen e.V. (ITR), der umfassende Berichterstattungsmöglichkeiten für die ARD von der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft (DTM) ab der Saison 2013 garantiert
• Vertragsverlängerung mit dem Internationalen Rodelverband (FIL) bis zur Saison 2014/2015
• Erfolgreicher Abschluss der Verhandlungen mit dem Deutschen Leichtathletik Verband (DLV), der ARD und ZDF umfassende Berichterstattungsmöglichkeiten von der deutschen Leichtathletik bis 2016 einräumt
• Verständigung mit einer Agentur und dem Internationalen Leichtathletik-Verband (IAAF) über den Erwerb der Live-Übertragungsrechte an den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2013 in Moskau
• Abschluss der Verhandlungen mit der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) über einen Vertrag mit einer Laufzeit bis Ende 2014
• Vertrag mit dem Deutschen Fechterbund (DFB) mit einem Lizenzzeitraum bis 2016
UEFA-Zentralvermarktung der Fußball-Qualifikationsspiele
Der Europäische Fußballverband (UEFA) hat die Zentralvermarktung aller kommerziellen Rechte an den Qualifikationsspielen zur Fußball-Europameisterschaft 2016 und zur Fußball-Weltmeisterschaft 2018 beschlossen. Mit der weltweiten Vermarktung hat die UEFA Anfang Oktober 2012 aufgrund einer internationalen Ausschreibung eine Agentur beauftragt. Bisher haben die einzelnen Mitgliedsverbände die audiovisuellen Verwertungsrechte an ihren Qualifikationsspielen direkt oder über verschiedene Agenturen vermarktet. Durch die Zentralvermarktung schmälert sich das für die SportA interessante Rechteportfolio des Deutsche Fußballbundes (DFB) ab Mitte 2014.
Beihilfeverfahren der Europäischen Union (EU)
Am 24.04.2007 hat die EU entschieden, dass die von Deutschland gegenüber der EU-Kommission eingegangenen Verpflichtungen die Bedenken der EU-Kommission hinsichtlich möglicher wettbewerbsverzerrender Wirkungen der geltenden Finanzierungsregelungen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ausräumen und das Verfahren eingestellt. Die von Deutschland eingegangenen Verpflichtungen beinhalten u. a. die Pflicht, die Tätigkeiten kommerzieller Tochtergesellschaften besonders zu regulieren, die Geschäftspolitik im Bereich der Sportrechte transparent zu machen und erworbene, aber nicht genutzte Rechte durch SportA Dritten anzubieten.
Der Verpflichtung zum Weiterverkauf von ARD und ZDF ungenutzter Rechte an Dritte kommt die Gesellschaft durch entsprechende Sublizenzierungsangebote regelmäßig nach.
Die Forderung nach Transparenz sollte also nicht länger mit einer Verdummungstaktik (Geschäftsgeheimnis) beantwortet werden, sondern befolgt und umgesetzt werden. Ansonsten verstoßen Sie genau gegen die Richtlinien, zu denen Herr Beck und Herr Stoiber zugesagt haben, es wird sich daran gehalten, damit das Verfahren gegen Deutschland eingestellt wird.
Normal müssten wir alle die Transparenz einfordern oder die EU-Kommission muss erneut ein neues Verfahren gegen Deutschland einleiten. Ist nur die Frage welcher Verband sich traut, zur EU-Kommission zu gehen, damit die aktiv werden.