[cra1g]

Seit Monaten bekommt Person A Briefe vom Verein.
Da Person A aus beruflichen Gründen zwei Haushalte besitzt, schickt der Verein abwechselnd die Post an die eine oder andere Adresse. Person A wirft an beiden Orten die Post vorbildlich und ungeöffnet zum Altpapier.

Jetzt kam Person A an seiner Nebenwohnung an und hatte eine Benachrichtigungskarte über ein Einschreiben für Ihn im Briefkasten. Als er dies Schreiben abholen wollte, konnte er früh Erkennen, dass das Einschreiben vom Verein stammt. Unter dem Vorwand er habe seinen Ausweis vergessen, verließ er die Post wieder.

Was soll Person A nun machen?
Einschreiben ignorieren oder was???

LG

[seppl]

Möchte Person A gerne dem Verein bekannt geben, wo sie erreichbar ist? Dann gerne abholen. 

Der Brief ist nicht in den Machtbereich des Adressaten gelangt, daher auch erst zugestellt, wenn er unterschrieben hat.
 
Vielleicht versucht der Verein BS ja neue Wege, weil die Beitragsbescheide nicht ernst genug genommen werden mit "Normalpost" und daher bei zu vielen in der Ablage P landen.

Mich würde allerdings schon interessieren, was den mitteilungsbedürftigen Vereinsangestellten so wichtig ist, dass es auf unnötig Kosten verursachendem Postweg zugestellt werden muss.

[Sophia.Orthoi]

Person A wirft an beiden Orten die Post vorbildlich und ungeöffnet zum Altpapier.

Das ist nicht für jene, die sich mit Rechtsmitteln wehren wollen, nicht ein Vorbild.

Unter dem Vorwand er habe seinen Ausweis vergessen, verließ er die Post wieder.

Leider braucht man einen Vorwand, obwohl man außer bei Zustellungen das Recht hat, den Empfang von Post zu weigern. Mir ist mal so was passiert. Ich war überrascht, etwas per Einschreiben zu bekommen. Ich ging mit Sorgen zur Post. Die Postbeamtin (damals waren sie Beamte) sagte mir nicht, von wem die Brief war, und händigte ihn mir erst, als ich den Ausweis zeigte. Es war die GEZ. Im Gesicht sah ich, wie sie sich als Siegerin fühlte.

So sieht die Zukunft aus. Selbstverständliche Rechte sind nicht mehr selbstverständlich, man braucht notfalls Vorwände und sogar Befreiungsanträge, damit sie eventuell nicht verletzt werden.

[cra1g]

mag sein...
aber nicht jeder hat nervlich die Kraft sich mit Rechtsmitteln zu wehren oder sich damit auch nur ansatzweise auseinander zusetzen. Mir fehlt sie zur Zeit.

Das Verrückte an der Geschichte ist ja eigentlich, dass man das Einschreiben an meine Nebenwohnung schickt und nicht an meinen Hauptwohnsitz.

@ seppl: ja denke so wie Du... werde das Schreiben nicht abholen... mal gucken was dann als nächstes kommt

[xrw]

War das Einschreiben eigenhändig? Damit könnten sie die Existenz hinreichend verifizieren. Bei einer begrenzten Zahl an hartnäckigen Fällen ist das wohl billiger und sicherer als der Einsatz von Schergen, solang das Einschreiben abgeholt wird. Für ernsthaftere Sachen werden eigentlich eher Zustellungsurkunden verwendet. Heißt für mich jedenfalls, dass ich in nächster Zeit von der Abholung von Einschreiben Abstand nehmen werd.

Ob sie überhaupt wissen, was die Hauptwohnung ist, ist fraglich. Der RBStV ist da nicht eindeutig, und ich weiß nichtmal, ob die Daten bei der jeweils anderen Meldebehörde unmittelbar vorliegen. Wenn sie schon beide Datensätze haben, ist noch nicht sicher, dass sie sie zusammenführen können. Für deren Zwecke ist es auch ziemlich egal, ob es eine Nebenwohnung ist oder nicht.

[seppl]

Würde es dem BS um eine einfache, dokumentierte Zustellung gehen, so wäre ein Einwurf-Einschreiben der bessere Weg gewesen. Es geht hier wohl eher um das "dingfest machen" einer nutzbaren Zustelladresse.

[xrw]

Würde es dem BS um eine einfache, dokumentierte Zustellung gehen, so wäre ein Einwurf-Einschreiben der bessere Weg gewesen. Es geht hier wohl eher um das "dingfest machen" einer nutzbaren Zustelladresse.

Die Zustellung beweist aber nicht die Existenz des Adressaten. Dass die Zustellung klappt, sehn sie schon hinreichend mit der Premiumpost. Aber das reicht ihnen offenbar nicht (oder sie überlegen noch). Wenn der Adressat zu häufig real wirklich nicht existiert (was wohl nicht bloß Einzelfälle sind), kriegen sie bei der Vollstreckung Probleme. Die Vollstreckungsbehörden spielen ihnen sicher nicht ganz freiwillig die Existenzverifikatoren, selbst wenn sie dafür bezahlen.

[seppl]

Da hab ich mich vielleicht etwas unverständlich ausgedrückt. Ich meinte, dass die Existenz des Adressaten nur durch seine Unterschrift auf dem Postamt belegt wäre (Das meinte ich mit "nutzbarer Zustelladresse"), nicht durch ein Einwurf-Einschreiben, obwohl das ja auch nur zurückgehen würde, wenn der Name nicht am Briefkasten steht.

[Rochus]

...
Mich würde allerdings schon interessieren, was den mitteilungsbedürftigen Vereinsangestellten so wichtig ist, dass es auf unnötig Kosten verursachendem Postweg zugestellt werden muss.

Würde mich auch interessieren. Vielleicht ist es eine Gutschein für ein Jahr lang freies Fernsehen der ÖRR. Das wäre doch mal was. Und Du läßt es einfach auf dem Postamt liegen. 

Andere würden sich darum reißen.

Also, noch mal hin, abholen, scannen und hier einstellen. Die haben Dich sowieso schon!

[Sophia.Orthoi]

Also, noch mal hin, abholen, scannen und hier einstellen.

Würde ich auch so handeln, und bei Gelegenheit auch ihnen mitteilen, dass das unnötige Kosten sind. Aber das wäre meine persönliche Arbeitsweise, weil ich die Rechtsmitteln einfacher finde. Ich habe Verständnis für ihn, der es für eine unüberwindbare Belastung empfindet. Da ist gerade das feige an dieser Reform: Aufgeben = Akzeptanz.

Die haben Dich sowieso schon!

Da bin ich mir nicht sicher: wenn er in der Nebenwohnung nicht angemeldet ist, findet vielleicht die Rundfunkanstalt, dass jemand da wohnt, wenn jemand die Briefe abholt. Bald sind Briefkasten von Briefkastenfirmen auch beitragspflichtige Betriebsstätten. Danach kommen die beitragspflichtigen Email-Adressen und 018***/0900*** Telefonnummer.

[jetzt_reicht_es]

Eigenhändiges Einschreiben hole ich nie ab!
Es gibt Einwurfeinschreiben, aber ist eben kein Nachweis fü Zustellung
Dann gibt es Abholeinschreiben; da kann man aber eine belibiege Person mit Ausweis hinschicken.
Die Vollmacht füllt irgendjemand aus, also nicht der Adressat, so haben sie nichts in der Hand von dem Adressaten.
Eingenhändiges Einschreiben (wie gesagt) hole ich aus Prinzip nicht ab.
Dann gibt es noch meine "Liblinge" die Gelben Dinger!
Dagegen kann man sich kaum wehren, weil sie von GV zugestellt werden; als ob sie keinen Fehler machen können:
Unser GV verwechselt die ganzen Schmitz und Meyers bei uns (gibt es von jedem 3). Allein das ist schon ein Indiz, dass die Gelbe Zustellung nicht immer funktioniert.

Jedenfalls, wenn so zugestellt wird, dann spielt es KEINE Rolle ob das Ding abgeholt wird oder wieder zurückgeht: rechtlich gilt das Schreiben als zugestellt!
Deshalb holt man besser solche Schreiben ab um zu wissen woran man ist....

[seppl]

Eigenhändiges Einschreiben hole ich nie ab!
....
Eingenhändiges Einschreiben (wie gesagt) hole ich aus Prinzip nicht ab.
...
Deshalb holt man besser solche Schreiben ab um zu wissen woran man ist....

  Das verstehe ich jetzt nicht...

[seppl]

Also ich würde es auch abholen, weil ich kein Versteckspiel mit dem Verein brauche.

[xrw]

Die gelben mit Zustellungsurkunde liefert in der Regel auch die Post aus. Abholen muss man die normalerweise sowieso nie, wenn man über einen Briefkasten verfügt.

[abgezockter1984]

Seit Monaten bekommt Person A Briefe vom Verein.

Person A tut mir wirklich leid. Hier im Forum ist Person A ja ziemlich bekannt. Jeder will ihr helfen, aber es werden täglich mehr Briefe