Auch ich stimme zu, dass Rundfunk und Fernsehen "neu sortiert" werden sollte. Jedoch sollte man dabei einerseits auf die Belange und Gewohnheiten der derzeitigen "Nutzer" Rücksicht nehmen, anderseits auch auf Effizienz und Nachhaltigkeit. Daher meine Meinung:
Jeder Mensch hat einen Anspruch auf Information, Bildung und Kultur. Daher sind Medien, welche dies vermitteln, für die Nutzer kostenlos zu sein, oder falls es sich um physische Medien handelt, mit einem Preis in Höhe der physischen Kosten.
Für das öffentlich-rechtliche Fernsehen hieße das:
- Ein bundesweites 24h-Vollprogramm, welches Nachrichten und Reportagen, auch Sport (aber nur als Zusammenfassung), aber auch Kultur (wie wertvolle Filme oder Konzerte) sendet. Dieser Sender könnte aus einem Zusammenschluss vom "Ersten" und ZDF unter Einbeziehung von Arte und 3sat entstehen.
- Ein bundesweites 24h-Informationsprogramm, welches auschließlich Nachrichten und Dokumentationen sendet. Könnte aus Tagesschau 24, ZDFinfo und Phoenix entstehen.
- Regionale Programme (wobei vieleicht die kleinen Sender wie RB, SR und HR mit anderen Sendern zusammengelegt werden), senden nur zu den Hauptzeiten, vorrangig regionale Informationen, aber auch regionale Kultur.
Die Finanzierung dieser Sender erfolgt ausschließlich über Steuermittel, die Sender senden keine Werbung (um unabhängig zu bleiben), Schleichwerbung ist weitgehend zu vermeiden.
Die Ausstrahlung sollte terrestrisch (evtl. auch wieder analog) sowie möglichst über "staatliche" Satelliten erfolgen.
Bei Hörfunk sollte eine ähnliche Struktur aufgebaut werden, wobei hier noch zusätzlich Auslandsdienste auf Kurzwelle eingerichtet werden sollten, einerseits in deutsch (aktuelle Informationen aus Dutschland für Deutsche im Ausland) anderseits in verschiedenen Weltsprachen (allgemeine Informationen über Deuschland für interessierte Ausländer).
Alle diese Sender sollten auch im Internet present sein.
Öffentlich-rechtliche Sender sollten nicht verschlüsselt werden. Pay-TV ist eine Aufgabe der privaten Wirtschaft.
Um die ausufernde TV-Unkultur wieder etwas zu normalisieren, könnten folgende steuerliche Maßnahmen erfolgen:
- Beschränkung der Absetzbarkeit der Ausgaben für Werbung. Damit wird die Werbeflut eingedämmt, und damit die werbefinazierten Medien neu sortiert. Hochwertige Angebote werden somit nur noch über Pay-TV möglich sein.
- Eine neue "Sport-Zuschau-Steuer" verteuert die Übertragungsrechte an Veranstaltungen des kommerzialisierten Sports. Dies hat die Abwanderung von Sportübertragungen zum Pay-TV zur Folge.
Weiterhin wäre es denkbar, öffentlich-rechtliche Print-Medien zu schaffen, welche ohne Werbung (außer evtl. Kleinanzeigen) auskommen, und zum Preis der physischen Herstellung (Papier, Druck, Vertrieb...) verkauft werden.