Ja, ich habe auch das Gefühl, dass die wenigsten bereit wären, sich unbeliebt zu machen bzw. sich mal etwas anzustrengen.
Ein Beispiel:
Nach dem superguten Beitrag von Zepa, den ich mal vertrauensvoll weitergeleitet habe, bekam ich zur Antwort: "Wer in unserem Rechtsstaat nicht leben möchte, sollte sich ein Land suchen, wo es ihm besser geht."
Als ich das las, hatte ich auch das Gefühl, den Glauben an die Menschheit zu verlieren.
Früher hieß das "Geh doch nach drüben", habe ich noch gut im Ohr. Drüben gibt es nicht mehr und wo, bitte, gibt es im Zuge der Globalisierung noch ein Land, in welchem es einem besser gehen könnte?
Ist doch fein, wenn wir so lästig sind, daß man uns fort wünscht.
Den Glauben an die Menschheit brauchen wir nicht zu verlieren. Nur den Glauben daran, daß jeder sehen muß, was wir sehen. Denn das ist wirklich ein Glaube - und keine Gewißheit.
Gewißheit ist: Die meisten Menschen sind bequem und/oder haben Angst. Nach meiner Erfahrung kommen wir dagegen nicht mit Demos an, die verstärken eher die Angst "Huch, da rütteln welche an meiner Ruhe." Abgesehen davon, daß wir damit eine prima Vorlage für ein Feindbild schaffen. Es sei denn, es käme mal wirklich zu einer Großdemo - doch davon sind wir noch weit entfernt.
Also weiterhin Einzelgespräche und (wenn möglich) kleine Info-Abende, wie Du es schon gemacht hast, Fritzi. Gut, kam keiner. Ist ein Erfahrungswert. Heißt: anders vorbereiten.
Mühsam. Ja. Lästig sein ist immer mühsam. Und bei all dem auch noch freundlich und gelassen bleiben. Auweh.
Das ist der eine Weg, den ich momentan sehe. Der andere wird der Weg der Klage sein, sowie wir einen Anwalt gefunden haben, der zu uns paßt. Gibt es da ein paar Erfolge, werden sich viele anschließen, die jetzt noch abwehren. Die Mitläufer halt.
In der Geschichte waren es immer 5 %, die eine Veränderung herbeiführten. Im Guten wie im Schlechten. Wir sind ein Teil dieser 5 %, holen wir die anderen nach und nach ins Boot.