Genau, immer diese Behauptungen ohne Erklärungen. Ok, meinetwegen:
So wirklich Hand und Fuß haben Deine Behauptungen aber nicht. ;-)
1.) haben sich lächerlich mit dem 1% 99% Spruch gemacht, weil in der westlichen Welt tatsächlich ca. 10% der Bevölkerung 50% gehören.
Davon haben sie aber nichts gesagt. Sie haben nur gesagt "Ihr seid 1%, wir sind 99%".
Mathematisch ist das völlig korrekt: Ihr seid das eine Prozent, dem X% gehören, wobei X eben ausgerechnet werden muß.
Die Zahlen sind dennoch "falsch", weil das "wir" und das "Ihr" gar nicht definiert ist. Wenn wir annehmen, daß "wir" die Besetzer sind und "Ihr", die Wallstreet-Händler, dann haben die Besetzer mit dem "wir" die Masse der Bevölkerung vereinnahmen wollen und in deren Namen gesprochen.
Dennoch, bei dem Spruch ging es meiner Meinung nach um etwas ganz anderes als Exaktheit. Es ging darum, bewusst zu machen, daß "die Masse" von "der Minderheit" gesteuert wird und nicht mit der Richtung nicht mehr einverstanden ist. Genau DAS hat der Spruch vorbildlich thematisiert!
2.) Sehr gewagt, Occupy mit der "Woodstock-Bewegung" zu vergleichen (meinst die 68'ger) ... naja, auch wenn: occupyen die denn überhaupt auf der Welt noch irgendwas? Haben die irgendwelche nachweisbaren, historischen Spuren hinterlassen?
Ich vergleiche nur die Auswirkungen anhand der Frage, wann eine Bewegung, die Einfluss hat(te) "tot" ist.
Da viele der Künstler Woodstock als Sprungbrett nutzen konnten hat Woodstock die Musik von vielen Generationen geprägt. Auch die Bewusstwerdung von der größe der 68er-Bewegung fand damals statt. Noch heute kommen regelmäßig Filme über Woodstock in´s Kino. Die Mitschnitte von Woodstock verkaufen sich noch heute sehr gut.
Nur, weil heute in Woodstock kein Künstler mehr auf der Bühne steht, ist Woodstock nicht tot. Und nur, weil gerade niemand bei Occupy vor der Wallstreet sitzt ist auch diese Bewegung nicht "tot". Occupy hat IMHO sehr viel bewirkt. Und auch mal wieder gezeigt, daß "der Bürger" eben doch gewaltigen Einfluss hat, den er nur zu nutzen wissen muß.
3.) die GEZ heisst seit dem 01.01. Beitragsservice ... irgend ein sehr weiser Indianer hat mal gesagt, wenn der Gaul tot ist, solltest Du das Pferd wechseln oder so ähnlich
Tut sie doch gar nicht. Sei heißt nun "Beitragsservice".
Klar, ist jetzt Zickerei von mir. Aber es passt irgendwie nicht so recht, wenn Du einerseits alles genau nehmen willst, andererseits dann aber bei Deinen Aussagen so frei bist, einfach mal die Namen zu verändern.
Solange der Beitragsservice von mir Gebühren vollstrecken will, die die GEZ erhoben hat, scheint es mir müssig, zu glauben, die GEZ "wäre tot". Wenn wir sie wirklich für tot halten, dann hat sie momentan eben als Tote auch noch Einfluß ... und dann muß zumindest ich mir weiter überlegen, wie ich darauf reagiere.
Tatsächlich glaube ich aber nicht, daß die GEZ "tot" ist. Mir scheint es eher so, als habe die GEZ sich nun unbenannt, neu geschminkt, und die (schwarze) Seele ist dieselbe geblieben. So ähnlich wie wenn ein Massenmörder mit einer Schönheitsoperation eine neue Identität annimmt um der Strafverfolgung zu entgehen.
"Tot" wäre da auch nicht der richtige Begriff. ;-)
Da fällt mir aber ein Spruch zu ein:
"Schlimmer als die GEZ
Zwangsgebühren in´s Kloset"
Hey, ich bin gerade kreativ:
"Unsere Demokratieabgabe bezahlt Jauch´s privates Weingut"
Das ist z.B. ein spannender Spruch.
Günther Jauch hat meines Wissens nach ein sehr hochwertiges Weingut in seinem Besitz.
Da die ARD seine Bezüge nicht kommentiert lässt sich da kaum was abstreiten: Hat Günther Jauch das Geld für sein privates Weingut aus den Einnahmen der ARD, die wiederum aus unseren GEZ-Gebühren stammen? Das würde bedeuten, was so schön als "Demokratieabgabe" tituliert wurde ist gleichzeitig aber auch die Einnahmequelle für den Überdurchschnittlichen Luxus von Günther Jauch.
Ich möchte hinzufügen daß GJ den Ruf hat, sehr viel zu spenden und nicht allzu verschwenderisch zu leben. Ich habe davor großen Respekt, doch bin ich der Meinung, wer sich auf einem Plakat mit dem Beitragsservice ablichten lässt um "für die Quelle seines persönlichen Gehalts" Werbung zu machen, der muß sich auch unbequeme Fragen stellen lassen.
GJ gehört mit sicherheit zu den "anständigeren" der deutschen Fernsehikonen. Doch meiner Meinung nach ... Gute Taten heben kein Unrecht an anderer Stelle auf.
Und damit schafft dieser Spruch die Verbindung:
Was wir als "Demokratieabgabe" bezahlen finanziert, am anderen Ende des Systems, zu einem privaten Luxusgut.
Alles Liebe, Julian!