Hallo Mob Underdoc,
danke für Deinen Beitrag. Er hat mich eben spontan inspiriert eine Mail an die Chefredaktion der tlz zu schreiben, die ich dem Forum nicht vorenthalten möchte:
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Hallo ...,
so so, Ihr traut Euch also tatsächlich kritisch über das Thema Rundfunkbeitrag zu berichten.
http://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/Doch-niedrigere-Rundfunkbeitraege-Sender-kuendigen-Pruefung-an-2126634619Ja, wo gibts denn sowas? In der Schwäbischen jedenfalls nicht. Irgendwie haben die den Arsch nicht in der Hose. Ich durfte da in den letzten Monaten so schöne Artikel lesen wie
"2013 wird's für Schwarzseher eng, Berlin / dpa ... Für die meisten Bürger wird sich vermutlich wenig ändern ... Rund 600 000 Radiohörer, die keinen Fernseher haben, müssen künftig deutlich tiefer in die Tasche greifen. ...", oder
"Kein Rabatt mehr für Leute ohne Fernseher, Berlin / dpa ... " - da bekam der brave Leser mitgeteilt wieviel er demnächst zahlen darf, oder
"ARD zeigt 2013 hundert neue Filme, Hamburg / dpa ... ARD-Programmdirektor Volker Herres wies angesichts der Debatte um den neuen Rundfunkbeitrag darauf hin, dass ohne die Öffentlich-Rechtlichen so ein Programm in Deutschland nicht möglich wäre.".
Alles brav bei dpa abgeschrieben.
Dann massenhaft Berichte über Klagen oder Beschwerden von ach so armen Firmen, Verbänden, Kommunen etc. die offensichtlich alle versuchen über Sonderregelungen mit den Landesrundfunkanstalten ungeschoren aus der Nummer heraus zu kommen. Ich lerne da - Es darf ja nicht sein, dass diese Institutionen plötzlich das zwei- bis x-fache bezahlen sollen.
Ich fand dort keinen kritischen Beitrag zum Thema Privathaushalte, keinen kritischen Kommentar zu dem Thema. Alles was am neuen 15. Rundfunkänderungsstaatsvertrag wirklich brisant ist, wie z.B. die faktische Zwangsabgabe oder die zentrale Erfassung aller in der BRD gemeldeten Einwohner in einer großen Datenbank des Beitragsservice wird schlicht und einfach unterschlagen, verharmlost oder gar falsch dargestellt. Da wo sonst scheinbar sehr entschlossen für die Rechte von Minderheiten eingetreten wird, wird der für die rund 600 000 Radiohörer nun gut dreimal so hohe Beitrag wie ein leider unvermeidbarer Kollateralschaden dargestellt oder die bisherigen "nur Radiobeitragszahler" als Schwarzseher diffamiert.
Und dann, ich war gerade morgens im Zug auf dem Weg zur Arbeit, lese ich in der Ausgabe vom 31.01.2013 die Überschrift auf der Titelseite: Kommunen gegen Rundfunkgebühren ... mit einem zusätzlichen Kommentar von Rolf Schneider: Gebührenreform muss her. Da lese ich z.B. " ... exakt 17,98 Euro pro Haushalt – so viel wie bislang.", "Nun wehren sich vor allem die Kommunen gegen die ...", " Es geht um Geld und es geht um Gerechtigkeit, auch und vor allem für die Kommunen." - Ich hätte kotzen können. Der Mann hat den Schuss nicht gehört. Ich habe die Zeitung zugeschlagen, beiseite gelegt und den Rest der Fahrt aus dem Fenster geguckt. Als ich dann abends wieder zu Hause war habe ich sie geschrieben, die Kündigung meines Abos.
In der Bestätigung haben sie dann geschrieben "Sicher haben Sie für die Abbestellung Ihres Abos gute Gründe, die in Ihrer Nachricht leider nicht erwähnt sind. Gerne würden wir von Ihnen Näheres erfahren, um unsere Zeitung und unsere Dienstleistung weiter zu verbessern. Dazu werden wir Sie in den nächsten Tagen noch einmal kontaktieren."
Ich freue mich schon auf den Anruf. Meine Antwort beginnt dann mit "Ja gerne, der Grund ist mangelhafte journalistische Leistung ..."
Gruß
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und aus aktuellem Anlass:
Bitte mitmachen bei
http://www.online-boykott.de/de/unterschriftenaktion und
https://www.openpetition.de/petition/online/abschaffung-der-gez-keine-zwangsfinanzierung-von-medienkonzernenZwei Initiativen gegen den neuen Rundfunkbeitrag.
Danke!
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Gruß
Unterstützer