Das Theater mit der Piratenpartei haben wir doch schon bei der am Ende sehr wankelmütigen Haltung zur Änderung des Urheberrechtsschutzes gesehen.
Damals ging es nur mal eben darum, diesen massenhaft mit Computerprogrammen (mehr oder weniger minderer Qualität) aus dem Netzwerktraffic generierten Abmahnungen einen kleinen Riegel vorzuschieben.
Meinetwegen hätte man es ja bei einem Warnschuss beim erstmaligen Verstoss lassen können, aber das ist ein anderes Thema... diese Partei war von Anfang an eine Totgeburt.
Wie wäre es, wenn man es nochmal mit einer ernsthaftig auf Dauer angelegten neuen Partei versuchen wollte? Ich wäre sehr dafür, eine anständige und ordentliche, auf den demokratischen Grundfesten beruhende Alternative zum bisherigen Pest-oder-Cholera-Angebot der etablierten Parteien zu haben. Aber vllt. ist ja diese Aktion gegen diesen neuen Rundfunkbeitrag der 1. Schritt zu einer solchen?
Zu Schönenborn:
Ich war damals auch dabei, als die Mauer fiel. Ich saß während der Tage zum 40. Partteitag der SED gerade in Bautzen II (Kenner wissen Bescheid) und durfte im Radio die Versuche, unsere Aktionen kleinzureden, mit anhören. Damals hiess es auch, das sind vereinzelte imperialistisch aufgehetzte Subjekte, die dem hart arbeitenden Volk der DDR die Erfolge nicht gönnen, blablabla.
Die Realität gerade in Dresden sah aber kurz vor der Wende mehr als traurig aus, in Berlin hat man ja noch alles reingestopft was noch irgend einen Wert hatte.
Aber die mehr als übervollen Gefängnisse und Untersuchungsgebäude sprachen eine andere Sprache, und nicht zu vergessen der Druck der übrigen Menschen, die um Auskünfte zum Verbleib ihrer Angehörigen mit Nachdruck bei den örtlichen Behörden auf der Strasse standen. Auch meine Mutter hat es an etelichen Tagen versucht irgend etwas über meinen Verbleib in Erfahrung zu bringen - kurz davor, für Ihre Frechheiten (oder dem Mute ihrer Verweiflung) ebenfalls inhaftiert zu werden...
Das alles weiß doch kaum noch einer, und in der ganzen vergangenen Zeit wurde doch auch so vieles geschönt und blieb unerwähnt. Echte Zeitzeugen, die dann auch nicht nur auf die Entschädigungen gegenüber der BRD scharf waren gab und gibt es ja auch kaum. Ich für meinen Teil hätte mich geschämt, für das, was mir die Schergen der DDR-Justizbehörden angetan hatten gegenüber der BRD die Hand aufzuhalten!
Die meisten die ich so kennen lernen durfte, die als engeblich Verfolgte des DDR-Regimes jetzt eine Rente erhalten oder vormals diese Entschädigungen erhalten haben waren damals teilweise zurecht inhaftiert. Wer mehr wissen will - einfach fragen!
Danke und Entschuldigung, das musste ich mir mal von der Seele schreiben
René