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Autor Thema: Reform von ARD und ZDF - Unser Rundfunksystem braucht elementare Korrekturen  (Gelesen 1586 mal)

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  • ZahlungsVERWEIGERER. GrundrechtsVERTEIDIGER.
    • Protest + Widerstand gegen ARD, ZDF, GEZ, KEF, ÖRR, Rundfunkgebühren, Rundfunkbeitrag, Rundfunkstaatsvertrag:
Umfangreicher Gastbeitrag aus Sicht der Privatsender...

FAZ, 25.05.2023
Reform von ARD und ZDF
Unser Rundfunksystem braucht elementare Korrekturen
Die Bundesländer haben allen Grund, den Auftrag der Öffentlich-Rechtlichen neu zu bestimmen. Doch sie müssen viel, viel mehr tun. Ein Gastbeitrag.
Von Claus Grewenig
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/claus-grewenig-ueber-die-noetige-reform-von-ard-und-zdf-18916727.html
Zitat von: FAZ, 25.05.2023, Reform von ARD und ZDF - Unser Rundfunksystem braucht elementare Korrekturen
[...] Nach mehr als sechs Jahren Auftragsdebatte ist mit dem 3. Medienänderungsstaatsvertrag ein Einstieg, aber kein Befreiungsschlag gelungen. [...]

ARD und ZDF stehen im Mittelpunkt

[...] Die privaten Medienanbieter in Deutschland und die öffentlich-rechtlichen Sender sind wie kommunizierende Röhren miteinander verbunden. Jede Veränderung bei den beitragsfinanzierten Angeboten hat unmittelbare Auswirkungen auf die privatwirtschaftliche Seite. [...] Das Ergebnis müssen zwei starke Säulen mit klareren „Rollen“ sowie eine Begrenzung der kommerziellen Aktivitäten der Öffentlich-Rechtlichen sein. Hier hat die Medienpolitik einen verfassungsrechtlichen Gestaltungsauftrag für ein faires duales Mediensystem.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk verfügt gerade in Zeiten wirtschaftlicher Krisen mit seiner garantierten stabilen Finanzierung über einen enormen Wettbewerbsvorteil: Seine weitgehende Entkopplung von ökonomischen Entwicklungen verschiebt automatisch den Druck auf die privaten Medien. [...]

Es gibt keinen fairen Wettbewerb

Die Bilanz des 3. Medienänderungsstaatsvertrags ist hinsichtlich der Gestaltung eines fairen Wettbewerbs ernüchternd. Er bringt keine wesentlichen Einschnitte in den Auftragsumfang der Anstalten, ganz im Gegenteil: [...]

Nicht nur aus der Perspektive von Wettbewerbern stellt sich die Frage, wofür es im öffentlich-rechtlichen Angebot mehr als 60 Schlager-, Klassik- und Popwellen oder neun dritte TV-Programme als Vollprogramme braucht. Sie verschärfen den Wettbewerb und doppeln das bestehende Angebot im privatwirtschaftlichen Markt.

Mehr Information zur Prime-Time

[...] Mitunter bestehen bis zu 70 Prozent der Inhalte in der Primetime aus Unterhaltung und Fiktion. [...]

[...] Es sollte ein Gesamtrahmen Audio definiert werden, der für die einzelnen ARD-Anstalten staatsvertraglich umgesetzt werden kann. Nur so kann verhindert werden, dass die rund 350 privaten Radiosender, die mit ihren Nachrichten, Informations- und Unterhaltungsprogrammen rund 30 Millionen Menschen in Deutschland erreichen und einen unverzichtbaren Beitrag zu Meinungs- und Medienvielfalt gerade in den regionalen und lokalen Räumen leisten, durch ein ausuferndes beitragsfinanziertes Angebot Schaden nehmen. [...] Aktuell liegt vor allem bei den „jungen Hörfunkwellen“ der ARD der Anteil von Information, Bildung und Kultur bei neun Prozent. Doppelungen bei Zielgruppen- und monothematischen Radioangeboten sollten reduziert werden. Bei der ARD bieten sechs Schlagerwellen, sechs Kulturprogramme, zwei Klassikwellen, sieben Inforadios und 13 Jugendradios dafür reichlich Potential.

Radio- und Onlineangebote sind uferlos
[...]

Sportrechte im Übermaß
[...]

Claus Grewenig ist Vorstandsvorsitzender des Privatsenderverbands VAUNET und Chief Corporate Affairs Officer von RTL Deutschland.

Die Inhalte dieser und weiterer Veröffentlichungen sowie auch die Grundhaltungen des Verfassers/ Veröffentlichungsmediums spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung des gez-boykott-Forums, dessen Moderatoren und dessen Mitglieder wider und werden hiermit auch nicht zu eigen gemacht. Die Erwähnung/ Verlinkung/ Zitierung/ Diskussion erfolgt unter Berufung auf die Meinungsfreiheit gem. Artikel 5 Grundgesetz und zur Ermöglichung einer weitestgehend ungefilterten öffentlichen Meinungsbildung sowie zur Dokumentation.



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Außerdem...
An die Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und GEZ/Beitragsservice
Tippgeber werden - zu Missständen im ö.r. Rundfunksystem!

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  • IP logged  »Letzte Änderung: 26. Mai 2023, 02:04 von Bürger«
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o
  • Beiträge: 1.575
Dieser Gastbeitrag benötigt schon selbst elementare Korrekturen. So ist die KEF keine "Gebührenkommission", sondern ermittelt den Finanzbedarf der ör Rundfunkanstalten; letztere melden ihre Bedarfe an. Die "kommunizierenden Röhren" und diese "zwei Säulen" sind blumig geschrieben mit absolutsetzendem Unterton, aber bedeutungsarm.

Und das Framing Manual der ARD hat wohl Wirkung gezeitigt: Ist Herrn Grewenig doch tatsächlich gleich in der Überschrift ein "Unser Rundfunksystem" herausgerutscht?

Das Wesentliche blieb ungeschrieben: Herrn Grewenig ficht die verfassungsrechtliche Dimension des Rundfunkbeitrags in seiner gegenwärtigen Form ja nun überhaupt gar nicht an. Im gesamten Text kommt das zahlende Beitragsvolk erst in den letzten beiden Absätzen vor: Hörerbindung und Millionen Zuschauern und Zuhörern - passive Rollen.

Hier zeigt sich also auch nur ein massives paternalistisches Verständnis von Medienpolitik.

Die Zahlschafe sollen zwar weiterhin am Rundfunkbeitrag bluten, aber bittebitte doch auch einmal einen Privatsender einschalten.

Die privaten Medien möchten auch mal Kirche spielen. Sozusagen Freikirchen neben den beiden Amtskirchen.

Herr Grewenig könnte mal konkrete Vorschläge machen. Da steht nicht viel... die Politik soll irgendwas machen...

Aber wenn er bei der Problematik, die er aus Sicht der privaten Medienhäuser sicherlich zutreffend beschreibt, nicht auf das Grundübel kommt, nämlich auf die im Übermaß üppige Rundfunkfinanzierung vermittels einer öffentlichen Abgabe, die unter Androhung von Entzug von Bürger-, Grund- und Menschenrechten (darunter hat es Herr E. wirklich nicht gemacht) beigetrieben wird,...
wenn er also nicht von selbst darauf kommt, dann ist ihm nicht viel zu helfen.

Der tiefenpsychologische Effekt einer Zwangsabgabe, besonders in dieser relevanten Höhe von knapp 20 Euro monatlich (wofür man schon auf eine Wochenzeitschrift verzichten müsste), wird immer noch ignoriert. Dieser Effekt ist subkutan - es brodelt die Wut unter der Oberfläche. Die Verwerfungen werden immer sichtbarer, gleichsam wie Wellen auf einem nicht mehr richtig befestigten Teppich. Verwerfungen wie jener irre Beschluss des Bundesverfassungsgerichts, der die Landesparlamente in Sachen Rundfunkfinanzierung entmachtet hat.

Ich verstehe nicht, wie politische Entscheider - auch Herr Grewenig -  denken können, dass es so weiterhin gutgehen kann. Es ist doch nicht bloß dieses kleine Forum hier, auch wenn es sicher recht bekannt ist. Da läuft doch schon richtig viel, was nicht im Mainstream gesagt wird bis auf diesen und jenen spektakulären Haftfall.

Und wenn das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem in Deutschland kollabiert, müssen wieder die armen Schweine leiden. Warmen Rehrücken wird es für die hohen(?) Tiere aber weiterhin geben - die helfen sich schon gegenseitig.

Manchmal denke ich mir, ich bin im finsteren Mittelalter - im geistigen Dunkel vor Reformation (Auflösung des Klerikalismus) und Aufklärung (Mündigwerden des Menschen).


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 26. Mai 2023, 17:23 von Bürger«

S
  • Beiträge: 1.159
  • Keine Akzeptanz mit Zwang!Nie wieder Haft für ÖRR!
Also der Herr Grewenig ist schon ein Herzchen.
Entweder kann er die eigentliche Problematik gar nicht erkennen, oder er will es nicht.
Er erwartet allen Ernstes ausgeglichenen Wettbewerb? Und er jammert, dass die armen, armen Privaten immer mehr unter Druck geraten würden?

Wenn in einer Wettbewerbssituation ein Konkurrent zwangsweise finanziert wird, völlig unabhängig von irgendeiner Leistung, dann ist ein ausgeglichener Wettbewerb gar nicht mehr möglich. Und es ist völlig egal, was der öffentlich-rechtliche Rundfunk fabriziert, die Finanzierung dafür ist immer gesichert, sogar unabhängig von jeglicher Nutzung.

Ist Herrn Grewenig eigentlich schon einmal in den Sinn gekommen, dass in einer wirklichen Wettbewerbssituation der Endnutzer- oder Verbraucher entscheidet, ob jemand nun wettbewerbsfähig ist oder nicht?
Und das tut ein Nutzer oder Verbraucher eben dadurch, dass er ein bestimmtes Angebot, welches ihm zusagt, auch nutzt und auch bereit ist, dafür zu zahlen.
Daher sollte Herr Grewenig vielleicht erstmal von diesem Trip herunterkommen, dass es sich hier um eine tatsächliche Wettbewerbssituation handeln würde.

Und anfangen könnte er beispielsweise damit, dass er die Dinge klar und deutlich beim Namen nennt. Seit jetzt mehr als 10 Jahren wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk in diesem Land zwangsweise finanziert. Und da gibt es auch nichts dran schönzureden, weder mit Beitragsgelaber noch mit irgendwelchem Solidaritätsgefasel (was noch absurder ist).


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"Wenn so eine Welle des Aufruhrs durch das Land geht, wenn "es in der Luft liegt", wenn viele mitmachen, dann kann in einer letzten, gewaltigen Anstrengung dieses System abgeschüttelt werden."
(II. Flugblatt der Weißen Rose)

"Fear. It's the oldest tool of power. If you're distracted by fear of those around you, it keeps you from seeing the actions of those above."
(Mulder)

"Die Meinungsbildung muß aber absolut frei sein; sie findet keine Grenze."
(Dr. H. v. Mangoldt - am 11. Januar 1949)

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  • Sparquote 2013...2025: 13x(~210)=~2700€
Alles erklärt sich, wenn man bedenkt:
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- Die privaten Sender haben die gleichen Probleme sie ARD, ZDF usw.: "Das Ende naht."
- Da drängt sich die Frage auf, ob man nicht irgendwann an der Rundfunkabgabe teilhaben könnte.
- Um mit ARD, ZDF usw. gemeinsam ins Internet zu wechseln.
- Beispielsweise über Kooperationen, gemeinsame Mediatheken, usw.usw..
- Ein Teil der Druckpresse hat das Mitverdienen ja schon geschafft.
- "Warum nicht auch wir."

Also ist nachzuweisen. "So viel besser als wir sind ARD, ZDF usw. nicht."
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Den Wunsch nach Werbeverbot kann man auch umdrehen:
- Wenn ihr weiterhin an "unserem Privileg" Werbung teilhaben wollt,
- dann für uns Teilhabe an "euerm Privileg", der Rundfunkabgabe.


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 28. Mai 2023, 23:21 von Bürger«
"Glücklich das Land, das Rechtsstaatsverteidiger hat. Traurig das Land, das sie nötig hat."   (Pedro Rosso)
Deine Worte weht der Wind ins Nirwana des ewigen Vergessens. Willst du die Welt wandeln, so musst du handeln. Um Böses abzuschaffen, Paragrafen sind deine Waffen.

 
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