Das Problem ist, dass Quantität mit Qualität verwechselt wird.
Was soll denn dabei herauskommen? Serien (und Filme) werden am Fließband produziert. Da kann man sich ja nur noch auf das Oberflächliche konzentrieren, für Weiteres fehlt einfach der Spielraum.
Aber gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk müßte sich in diesem Punkt deutlich von privaten Anbietern unterscheiden. Tut er aber wohl nicht. Dabei wäre hier der Spruch: "Weniger ist manchmal doch mehr." sehr passend.
Stattdessen macht man sich mehr Gedanken über Quote und wie man mit anderen Anbietern möglichst erfolgreich konkurrieren kann. Dass dabei dann natürlich mehr Tote anfallen, als wie sonst üblich, verwundert eigentlich nicht sonderlich.
Dass es auch anders gehen kann, hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk vor ca. 40 Jahren an einem fiktiven Todesfall demonstriert. Es handelte sich dabei zwar nicht um einen Mord, sondern es ging um einen Selbstmord. Dieser Fall wurde in sechs Filmen, welche jeweils unterschiedliche Perspektiven aufzeigten, sehr eingehend beleuchtet.
Und dann dieser Größenwahn mit Netflix und Co konkurrieren zu wollen. Herr Gniffke hat doch auch diese Wahnvorstellung, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk bis zum Ende des Jahrzehnts zum erfolgreichsten Streaminganbieter hierzulande zu machen. In was für einer Welt lebt der eigentlich?
Einmal hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk nichts, womit er ernsthaft mit Netflix und Co konkurrieren könnte. Und zweitens ist das überhaupt nicht sein Auftrag.
Und bei einer weiteren Erhöhung des Rundfunkbeitrags (Ich warte schon gespannt auf die Bedarfsanmeldung, aber bisher gibt es wohl noch keine offiziellen Informationen dazu.), kann man sich ja schon ausrechnen, wo die größtenteils hingehen wird. Die versickert in den Deckungsstöckchen und der Unterhaltung, welche wohl ohne Übertreibung mindestens 90% des öffentlich-rechtlichen Angebots ausmacht.
"Wenn so eine Welle des Aufruhrs durch das Land geht, wenn "es in der Luft liegt", wenn viele mitmachen, dann kann in einer letzten, gewaltigen Anstrengung dieses System abgeschüttelt werden."
(II. Flugblatt der Weißen Rose)
"Fear. It's the oldest tool of power. If you're distracted by fear of those around you, it keeps you from seeing the actions of those above."
(Mulder)
"Die Meinungsbildung muß aber absolut frei sein; sie findet keine Grenze."
(Dr. H. v. Mangoldt - am 11. Januar 1949)