Was versteht der Autor unter einer „moralischen Debatte“ und wieso sollte man eine solche mit einer „politischen Debatte“ vergleichen? Die Debattenkultur in Deutschland, so man eine solche überhaupt ausmachen kann und nicht den weitgehenden Ausfall von Diskussionen beklagt, zeichnet sich je nach Blickwinkel durch einige Besonderheiten aus. Z. B. durch die, jede Kritik an der Politik Israels mit „Antisemitismus“ gleich zu setzen, was völlig idiotisch ist, wenn die Kritik von jüdischen Bürgern Israels kommt, denen man nicht gestatten will diese Kritik hier in Deutschland in öffentlichen Gebäuden zur Diskussion zu stellen. In gleicher Weise tabuisiert ist ein Vergleich mit dem sogn. Dritten Reich. Nutzt jemand einen solchen, kommt mit Sicherheit ein Aufschrei in den Medien und es hagelt Kritik. Dabei sind solche Vergleiche im politischen Schlagabtausch nicht gerade selten und werden von praktisch allen politischen Seiten genutzt. Beispiele findet man z. B. in der Wikipedia -
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nazi-Vergleich - oder mittels einer Websuche nach Nazi- oder Goebbels-Vergleich. Ich will damit nicht etwa sagen, dass diese Vergleiche angebracht, sinnvoll und guter Diskussionsstil sind. Bezeichnend ist aber, wie hier Tabubereiche festgelegt werden, in denen man mit Totschlag-Argumenten jede Diskussion abwürgen bzw. verhindern will und kann. Aktuelle Themen, in denen genau das passiert, sind die Corona-Maßnahmen und die Erhöhung des sogn. Rundfunkbeitrags. Zum ersten Thema hat sich die Zuordnung von Kritikern zu Verschwörungstheoretikern, Reichsbürgern und „Coronaleugnern“ so etabliert, dass man Kritik an den Regierenden bereits mit dem Leugnen der Existenz des Virus gleichsetzt. Wer die Erhöhung der Finanzierung des ÖR-Rundfunks in Frage stellt, macht sich nach Ansicht der gleichen Kreise gemein mit der AfD, - und die AfD ist Pfui - Bäh! - Politik in Deutschland soll sich also nicht mehr nach der Frage richten, ob etwas richtig oder falsch ist, sondern der Logik folgen, dass sie stets das Gegenteil von dem machen muss, was die AfD will. Darf man das irrsinnig finden?
M. Boettcher
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.