Den rechten Glauben eingefordert23. April 2020 Rudolf Stumberger
In Ungarn gilt wegen der Corona-Krise ein unbefristetes Notstandsgesetz, wonach die "Verbreitung falscher oder verzerrter Behauptungen über die Tätigkeit der Regierung" mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden kann. Davon kann in Bayern keine Rede sein, aber eine gewisse Bereitschaft, die Berichterstattung über dissidente Meinungen zu maßregeln, findet sich auch hier. So hat die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) nun den Lokalsender Radio München gerügt, die "journalistische Sorgfaltspflicht" vernachlässigt zu haben. Stein des Anstoßes ist ein Interview des Senders mit dem umstrittenen Corona-Kritiker Wolfgang Wodarg. ...
Die BLM allerdings scheint weniger die Diskussion als die Orthodoxie - also die Rechtgläubigkeit - im Sinn zu haben. Jedenfalls bekam der Sender Radio München am 6. April ein Schreiben, in dem die BLM die "journalistische Sorgfaltspflicht" anmahnte. ... Informationen aus dem medizinischen Bereich müssten "mit besonderer journalistischer Sensibilität" behandelt werden.
Vollständiger Bericht:
https://www.heise.de/tp/features/Den-rechten-Glauben-eingefordert-4708639.html"Sorgfältig" arbeitet nach Ansicht der Bayerische Landeszentrale für neue Medien offensichtlich nur der Journalist, der den Regierungen genehme Gespräschspartner interviewt bzw. mit seinen Sendungen regierungsamtliche Ansichten und Maßnahmen nicht in Frage stellt. Solche "Sorgfalt", die der BLM genehm sein dürfte, kann man ja täglich in den ÖR-Sendern sehen und hören, in den meisten Medien unhinterfragt nachlesen. Schönes neues Land, was wir jetzt haben, so ganz ohne Grundrechte aber mit Zensur.
Wer sich einen kurzen Abriss des Verharmlosens und dem Versagen von Medizinern, Politikern und Medien zumuten möchte, der lese bei den Nachdenkseiten einmal
23. April 2020
Jens Berger
„Bloß keine Panik!“ – die Medien und ihre frühe Corona-BerichterstattungDie Corona-Berichterstattung der großen Zeitungen und Medienportale wirkte in den letzten Wochen wie ein offizieller Verlautbarungskanal der Bundesregierung. Kritik kommt nur in homöopathischen Dosen vor und selbst Experten werden offenbar vor allem danach ausgewählt, ob sie die Linie der Kanzlerin verkaufen können. Vor diesem Hintergrund ist ein Rückblick auf die Corona-Berichterstattung aus dem Januar und Februar sehr interessant. Auch damals fuhren die großen Medien artig auf Regierungslinie; nur dass die offizielle Linie der Regierung damals noch eine andere war.
Quelle:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=60422Es wäre wirklich schön, wenn man einmal kurzfristig eine "sorgfältige Politik" bei den Regierenden einfordern könnte.
M. Boettcher
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.