Dieses kleine Textschnipselchen...
Der Etat für CBC/Radio-Canada kommt vornehmlich aus der Staatskasse. Schränkt das die Unabhängigkeit ein?
Nein, der „Broadcasting Act“ garantiert unsere Unabhängigkeit per Gesetz, speziell werden Journalismus, Programmierung und kreative Aktivitäten respektiert und geschützt. […]
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/kanadas-oeffentlich-rechtlicher-rundfunk-cbc-radio-canada-wir-leisten-eine-menge-fuer-weniger-geld/25598706.html
...kann doch wohl gar nicht deutlich genug hervorgehoben werden, meint Ihr nicht auch?
Denn wie war das doch gleich mit dem hierzulande immer inbrünstig beschworenen Satz, nur die staatsferne
® Organisation des öffentlich-rechtlichen Rundfunks schütze vor staatlicher Bestimmung? Es werden doch auch von den Staatsferne
®-Apologeten sonst immer Gesetze in den Himmel gelobt, warum kommen die denn in diesem Zusammenhang nicht auf die Idee, die journalistische Unabhängigkeit gesetzlich zu verankern? Funktioniert doch in allen anderen Gesellschaftsbereichen (als nur ein Beispiel: Freiheit von Bildung und Wissenschaft) auch? Und vom Rechtswesen dieses Landes wird doch auch immer behauptet, es sei unabhängig? Schon seltsam, dass Steuerfinanzierung nur beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht funktionieren soll.
Wenn es einen Unterschied gäbe - unterstellt, dieser „Broadcasting Act“ funktioniere nicht - dann läge der einzig darin, dass die Kanadier dann nach Strich & Faden neidisch sein müßten auf den deutschen ÖRR. Denn aktuell können bspw. so ein Atlantikbrücken-Buhrow, seine Intendanten- und Intendösen-Kolleginnen, die Gniffkes (und wie sie alle heißen) & deren Schreiberlinge, qua der organisatorischen bzw. institutionellen Unsichtbarkeit ihrer Vernetzung mit den Regierenden & Mächtigen so *herrlich unsichtbar* und "staatsfern" das Geschäft des Staats- bzw. Regierungsfunks besorgen, wie es herrlicher gar nicht sein kann.
Preisfrage also: Was verhindert denn wohl eher die staatliche Einflußnahme auf oder Fremdbestimmung des Journalismus? Ein Gesetz zu eben dem Zweck, oder die Tatsache, dass die intensiven Verbindungen und Vernetzungen zwischen ÖRR-Funktionären und etablierter Politik (die ohnehin zunehmend aus demselben Stall der sg. Eliten kommen) nur nicht unmittelbar öffentlich sichtbar sind?