Autor: 06. November 2019, 16:50
Bildquelle: https://gez-boykott.de/ablage/presselogo/tagesspiegel.pngTagesspiegel, 05.11.2019
Volksaufstand? Nur von regionalem InteresseStimmt die These vom "Wegignorieren" der Ostdeutschen doch? Christoph Hein erinnert an die Nicht-Übertragung der Demo vom 4.11.1989 in der ARDVon Joachim Huber
Liest man Christoph Hein, scheint der Gedanke nicht abwegig zu sein, dass dieses (mediale) Desinteresse schon viel älter ist. In „Gegenlauschangriff“ berichtet der Schriftsteller, dass Hans Bentzien, der neue Intendant des staatlichen DDR-Fernsehens, entschieden hatte, die Demonstration zum 4. November 1989 übertragen zu lassen. Dem ARD-Vorsitzenden Hartwig Kelm, Chef des Hessischen Rundfunks, bot er Übertragungsrechte der größten Demonstration in der DDR an. Kelm berief sogleich eine Telefonkonferenz der ARD-Hierarchen ein. Bis zu diesem Zeitpunkt übertrug das Erste programmgemäß ein Tennisturnier mit Boris Becker.
Dabei blieb es. Die Zuschauer des westdeutschen Fernsehens, zitiert Hein, sollten nicht durch eine unangekündigte Programmänderung verärgert werden, zumal sich die überwältigende Mehrheit dem Tennissport verbunden fühle. Der Volksaufstand sei zwar bedeutsam und schätzenswert, aber doch nur von regionalem Interesse. Später rechtfertigten die ARD-Chefs ihre Entscheidung, man habe im Blick auf die Optimierung der Zuschauerbindung programmtreu bleiben wollen […]
Weiterlesen auf: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/huber-schaltet-sich-ein-volksaufstand-nur-von-regionalem-interesse/25192274.htmlDanke an User Gee für den Hinweis.
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»Letzte Änderung: 06. November 2019, 16:58 von Bürger«