Ich habe mir das ganze "Interview" durchgelesen. Der Tenor ist.... ja genau.... Zensur, Zensur, Zensur.
Smartsprech ohne Ende:
Erlaubnis(vorbehalt), Anpassung von Geschäftsmodellen, Medienregulierung,
ganz fabelhaft: "angepasste, angemessene und gemeinsam akzeptierte Regeln, Standards und Werte",
"wenn wir über Transparenzgebote und Diskriminierungsverbote reden, sind Begriffe wie Zensur einfach unangebracht",
"Nur die qualifizierte Suche ermöglicht einen Überblick über die Vielzahl der Inhalte und Angebote. Vielzahl bedeutet aber nicht gleich Vielfalt."
"In vielen Gesprächen habe ich inzwischen den Eindruck gewonnen, dass die Debatte um den Medienstaatsvertrag an einigen Stellen zu einem Umdenken geführt hat und diese Verantwortung zunehmend auch angenommen wird": Hat die Dame sich wohl einzelne Youtuber direkt zur Brust genommen und nach einer Sendelizenz "gefragt"?
"Standards, gesellschaftliche Werte und Verantwortlichkeiten"
"die Lebenswirklichkeit vieler junger Menschen beachten, sie ernst nehmen und angemessen darauf reagieren": aha, "angemessen"... also Influencer kapern und den jungen Menschen Geld aus der Tasche ziehen?
"Die Rundfunkzulassung war immer ein zentraler Baustein der Rundfunk-und Medienregulierung. Sie lässt sich daher nicht ohne weiteres einfach aus dem Gesamtgebäude „herausziehen“." Warum nicht? Die Rundfunkzulassung ist historisch längst überholt und kann längst abgeschafft werden. Der Art. 5 GG ist die beste Regulierung der Meinungsfreiheit, die wir haben und die von Ihnen, Frau Raab, offenbar immer noch nicht vollständig beachtet wird. Es bleibt immer noch etwas im Medienstaatsvertrag übrig (wie im weiteren Interviewtext ersichtlich wird).
(Medienkonzentrationsrecht)
"Dieses muss den real bestehenden Gefahren für die Meinungsvielfalt wirksam begegnen können."
Welche sind diese real bestehende Gefahren? Ich sehe hier nur den deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, den Beitragsservice und die diesen Gespenstern hörigen Richter, Gerichtsvollzieher und Stadtkassierer.
Der letzte Absatz hat es nochmals in sich:
Der Medienstaatsvertrag ist neben der Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks das bedeutendste medienpolitische Projekt der letzten Jahre. Von der Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist nichts zu merken. Raubt der bundesdeutschen Volkswirtschaft jährlich 8 G€ und bewirkte eine Zerstörung des Justizwesens - für nichts.
Unsere duale Medienordnung ist eine der vielfältigsten in Europa, vielleicht sogar weltweit.Duale Medienordnungen gibt es gar nicht so viele.
Und ich bin sicher: unsere Medienlandschaft ist nicht trotz, sondern gerade wegen ihrer Regeln so vielfältig und qualitativ hochwertig.
Merken wir nichts davon. Von Auslandssendern erfährt man definitiv mehr über die Welt.
Regeln zur Sicherstellung eindeutiger VerantwortlichkeitenMerken wir nichts davon. Wer ist für den Rundfunkbeitrag verantwortlich? (Fehlende Dienstaufsicht usw.,
war mal lange Zeit Forumsthema)
zum Schutz der PersönlichkeitsrechteMerken wir nichts davon. Für weniger als 200 Euro im Knast, während harte Straftäter draußen bleiben?
zur Einhaltung wichtiger Standards, wie Menschenwürde,Siehe oben.
Jugend-und Verbraucherschutz"Auf Klo" zum Beispiel.
zur Sicherstellung von AngebotsvielfaltARD und ZDF berichten gleichzeitig und mit gleichen Bildern.
und zur Verhinderung vorherrschender MeinungsmachtDazu reichen "Freundeskreise" und Beteiligung einiger Alibigruppen (wie Kirchen und Behinderte) nicht. Fangen Sie bei ARD und ZDF mal richtig an, dort Meinungsmacht zu verhindern.
– all das macht unser freiheitliches, demokratisches Mediensystem aus.Derzeit nicht der Fall.
Beim Medienstaatsvertrag geht es daher um nicht weniger, als dieses System für die Zukunft fit zu machen und in seiner Vielfalt zu erhalten.Die warmen Posten beim deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunk sollen für die Zukunft fit gemacht werden. Mehr lese ich da nicht heraus.