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Autor Thema: Der Jemenkrieg und die Medien  (Gelesen 987 mal)

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Der Jemenkrieg und die Medien
Autor: 16. August 2019, 07:04

Bildquelle: https://gez-boykott.de/ablage/presselogo/telepolis.png

Heise / Telepolis , 16.08.2019

Der Jemenkrieg und die Medien

Von Cornelia Mayer
(Cornelia Mayer, 20, studiert in Salzburg Analytische Philosophie mit dem Schwerpunkt Sprachphilosophie. Dieser Beitrag geht auf eine Arbeit für das Salzburger Seminar Ethische Interventionen. Zum Völkermord im Jemen von Prof. Georg Meggle in diesem Sommer zurück.)

Zitat
Einige der in den deutschsprachigen Online-Mainstream-Medien häufig gebrauchten Formulierungen sind zwar faktisch nicht falsch, haben jedoch Implikationen, die für den Jemenkrieg nicht angemessen sind: Sie lassen wichtige Aspekte ungesagt.

Dafür, dass es sich bei dem Krieg, der seit 2015 im Jemen herrscht, laut den UN um die "größte humanitäre Krise der Welt"1 handelt, ist dessen Präsenz in den Medien eher gering. Ausgehend von diesem Eindruck, wonach die Berichterstattung über den Konflikt weder quantitativ zufriedenstellend noch inhaltlich adäquat ist, soll hier die Frage gestellt werden: Wie voreingenommen bzw. wie neutral ist die Verbreitung von Informationen über den Jemenkrieg in den deutschsprachigen Mainstream-Online-Medien?

Dazu wäre natürlich eine größere empirische Untersuchung notwendig, die im Rahmen dieses Beitrags nur ansatzweise möglich ist. Im Folgenden liegt mein Fokus auf der Wortwahl, dem Sprachgebrauch - und welche Einstellungen dieser impliziert. Der Rahmen dieses Beitrags ist ein recht enger: Untersucht wurden 10 Onlinemedien mit insgesamt 27 Einzelbeiträgen. […]

1 Die Darstellung des Kriegs in den Mainstream-Online-Medien
Untersucht wurden von mir (im Folgenden kurz bezeichnet als: die Hauptmedien): Die Online-Portale von ARTE, Das Erste, der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), dem Standard aus Österreich, dem SPIEGEL, der Süddeutschen Zeitung (SZ), der Tageszeitung (taz), der Welt, dem ZDF und der Zeit. Von jedem dieser Online-Nachrichtendienste wurden mehrere Berichte zum Thema analysiert, insgesamt 27 Beiträge, davon 18 Textbeiträge, 7 Videos und 2 Podcasts2. Zeitliche Beschränkung: die Monate von November 2018 bis Juli 2019. […]

2 Interpretation der Ergebnisse
[…]

3 Bewertung und Schlussfolgerung
Es gibt in den untersuchten deutschsprachigen Online-Medien durchaus Stellen, an denen die kritisierten Formulierungen nicht einfach kopiert, deren Gehalt vielmehr kritisch hinterfragt wird. Doch solche differenzierteren Berichterstattungen über den Jemenkrieg sind die Ausnahme - und fehlen insbesondere in kurzen Formaten oft ganz. Gerade die kürzeren Beiträge, etwa innerhalb von Nachrichtensendungen, sind jedoch wichtig für die Meinungsbildung der breiten Bevölkerung. Sie erreichen eine größere Zielgruppe als etwa Podcasts. Dass kürzere Meldungen einfacher sein müssen als Podcasts, ist klar. Aber auch bessere Verständlichkeit für das Publikum darf kein Grund für die Verwendung verfälschender Wendungen sein.

Weiterlesen auf:
https://www.heise.de/tp/features/Der-Jemenkrieg-und-die-Medien-4494675.html

Anmerkung:
Zitat von: Leitsätze aus dem BVerfG-Urteil des Ersten Senats vom 18. Juli 2018, Rn. 80
Dies alles führt zu schwieriger werdender Trennbarkeit zwischen Fakten und Meinung, Inhalt und Werbung sowie zu neuen Unsicherheiten hinsichtlich Glaubwürdigkeit von Quellen und Wertungen. Der einzelne Nutzer muss die Verarbeitung und die massenmediale Bewertung übernehmen, die herkömmlich durch den Filter professioneller Selektionen und durch verantwortliches journalistisches Handeln erfolgt. Angesichts dieser Entwicklung wächst die Bedeutung der dem beitragsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk obliegenden Aufgabe, durch authentische, sorgfältig recherchierte Informationen, die Fakten und Meinungen auseinanderhalten, die Wirklichkeit nicht verzerrt darzustellen und das Sensationelle nicht in den Vordergrund zurücken, vielmehr ein vielfaltssicherndes und Orientierungshilfe bietendes Gegengewicht zu bilden (vgl. dazu Brinkmann, ZUM 2013, S. 193 <195, 198>; Dörr/Holznagel/Picot, ZUM 2016, S. 920 <936 f., 940 f.>; Drexl, ZUM 2017, S. 529 <530 ff.>; Langbauer/Ripel, MMR 2015, S. 572 <573>; Milker, ZUM 2017, S. 216 <221>).
https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2018/07/rs20180718_1bvr167516.html

siehe auch:
Bieten ARD und ZDF Orientierung?
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,28149.0

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