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Autor Thema: Rundfunkbeitrag an die Inflationsrate koppeln -> welch eine Perversion  (Gelesen 1266 mal)

H
  • Beiträge: 583
Hallo,

schon lange beschäftigt mich das Thema Rundfunkbeitrag an die Inflationsrate zu koppeln, und habe heute mal überlegt, warum jemand so etwas machen wollte:

Zunächsteinmal möchte ich für den Begriff Inflation einen anderen Begriff verwenden:
Geldentwertung

Inflation bezeichnet also die Geldentwertung eines Volkes

Ich finde es unheimlich dreist, die Erhöhung des Rundfunkbeitrages von der Reduzierung der Kaufkraft der BürgerInnen des Landes abhängig zu machen.

Zeigt sich doch hier deutlich, welche Vorahnungen die hiesigen Rundfunkanstallten über unsere Kaufkraft haben.

Es gab bisher nur dreimal eine Inflationsrate, die das Geld aufwertete (seit 1950):
1950 -> -6,4%
1953 -> -1,7%
1986 -> -0,1%

Alle anderen Jahrgänge verzeichneten immer eine positive Inflationsrate (also eine Verminderung der Kaufkraft).

Wenn man sich nunmehr die Zahlen der Inflationsraten seit 1950 anschaut, stellt man fest, dass diese irgendwie immer periodisch verlaufen; aber nie bei 0 ankommen.

Nimmt man nun den Zeitraum 2013 bis 2018 zugrunde, so ergäbe sich eine Steigerung des Rudfunkbeitrages um satte 6,7 %, d.H. von 2013 (17,98€) bis auf 2018 (19,17€)

Das sind 6,7% Erhöhung innerhalb von funf Jahren.

Weer mag, kann ja mal auf seinen Gehaltsstreifen schauen, und überprüfen, ob er eine derartihe Erhöhung ebenfalls sein eigen nennen darf/kann.

Die Beitragserhöhung von 6.7% mögen für sich genommen nicht wirklich viel sein (okay, man kommt der 20€ sehr nahe), aber ergäbe eine Mehreinnahme von gut (Grundeinnahme angenommen 8,3 Milliarden Euro) 0,56€ Milliarden Euro (oder eben 560 Millionen Euro.)

Mich wundert dieses Vorhaben, weil doch lt offizieller Homepage der ARD Mehreinnahmen und damit zurückgelegtes Vermögen aufgebaut hat, welches sich auf 1,1 Milliarden Euro beläuft
Link zum Homepage der ARD: http://www.ard.de/home/die-ard/fakten/Entwicklung_des_Rundfunkbeitrags/1015754/index.html

Ich frage mich wirklich, warum man eine regelmäßige Einnahmenerhöhung forciert wird, wo doch zum einen noch Rücklagen vorhanden sind, und zum zweiten damit erkennbar ist, dass es keine Mehreinnahmen bzw. Erhöhung des Rundfunkbeitrages braucht.

Vielleicht sollte man die KEF nur noch alle funf Jahre über eine Erhöhung oder Absenkung des Beitrages entscheiden lassen, und nicht jährlich.

Das Model der Kopplung an die Inflationsrate halte ich jedenfalls für ziemlich pervers.

Grüße
Adonis
PS: Vielleicht können sich ja die Gewerkschaften bei den nächsten Gehaltsverhandlungen mit dem den Arbeitgeber auf einen Tarifabschluss einigen, der 3%+Inflationsrate als Gehaltserhöhiung vorsieht ? Zu wünschen Ware es....


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 03. Juni 2019, 19:42 von Bürger«

o
  • Beiträge: 1.567
Vielen Dank, housebrot, für diese Illustration.

Wer alt genug ist, möge sich an die Preise von vor 30 Jahren erinnern, z.B. 1 Eiskugel oder 1x in einer Pizzeria normal günstig (Pizza+Cola, sowas in der Art) essen und an die Fahrkarten des öffentlichen Personenverkehrs (Bus und große Bahn). Ich kann mich an 50 Pfennige (25 Eurocents) oder 11 Mark (knapp 6 Euro) oder (ca.) 1,80 Mark (ca. 0,90 Euro) in die benachbarte Großstadt erinnern.

Selbst wenn man "Mark" einfach durch "Euro" ersetzt (d.h. eine Verdoppelung der Preise), reicht es noch nicht. 100 Mark waren in den frühen 1980ern noch richtig viel Geld. Heute sind 100 Euro zwar auch kein Armutsbetrag, aber auch nicht so viel, dass es einem das Portemonnaie durchschlägt und man sich als fette Beute von Taschendieben wähnen muss, wenn man diese Summe mal für einen besseren Gerätekauf dabei hat.

Diese Sichtweise wird relevant, wenn sie in die Zukunft gestellt wird: Ob nämlich die zu jetzigen Zeiten angesparte Altersvorsorge in ca. 30 Jahren für ein auskömmliches Leben reichen wird.  Daran kann gezweifelt werden, ziemlich sogar. Man muss heute auf eine relativ hohe Monatsrente ansparen, damit sie im Alter mal eben so reicht. Mag sein, dass man noch günstig wohnen kann, weil die Miete nur zurückhaltend erhöht wurde, aber man hat ja auch normale Lebenshaltungskosten wie Essen und Strom.
Mit 56 Mark Strom sind meine Eltern und wir Kinder ausgekommen, heute schaffe ich 28 Euro alleine trotz kleinem Haushalt und Energiesparens.

Und dann erkenne ich, dass dieser inflationär aufgeblasene Rundfunkbeitrag eine echte soziale Zeitbombe ist.

(Bitte um Nachsicht für die Doppelung inflationär-aufgeblasen, das ist nämlich beides dasselbe.)


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 03. Juni 2019, 21:17 von Bürger«

c
  • Beiträge: 873
Gleichzeitig SINKEN die Kosten für Rundfunktechnik !

Wofür man früher einen Ü-Wagen mit 5 Vollzeitkräften zum Tragen von Kamera-, Licht- und Tontechnik brauchte, genügt heute eine Honorarkraft mit Smartphone.

Das Problem der Anstalten: sie stecken fast den gesamten Beitrag in exorbitante Gehälter (Kameramann = 9.000 EUR pro Monat, Intendant = 1/2 Mille pro Jahr) und fantastische Zusatzpensionen. Der ÖRR ist zu einem Selbstbedienungsladen für korrupte Journalisten-Darsteller verkommen.

Die Pensionslast entwickelt sich exponential und sobald die Generation Baby-Boom in die Rente geht, explodiert der Wirtschaftsplan des Staatsfunks. Inflation hin oder her.


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  • Beiträge: 658
  • ...ceterum censeo, paludem esse siccandam
    • Sieb'n Millionen
Hallo!

@ope23
Durch den Index wird es der progressiv-inflationär aufgeblasene Beitrag (=die Zunahme der Steigerung ist positiv)  ;)
Die Halbwertszeit der Staatsverträge hat hingegen massiv abgenommen (jetzt schon "22.", 2013 wars noch "15.", die größte Änderungsrate der letzten 70 Jahre).

@housebrot
Die Überschüsse und Rückstellungen wären eigentlich ein Argument zum Klagen: es wird über die funktionsgerechte Ausstattung und die Finanzierung der Aufgaben (§1 "RBStV") hinaus Beitrag erhoben (bei der IHK soll es das auch geben).

MfG
Michael


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- "Überflüssige Gesetze tun den notwendigen an ihrer Wirkung Abbruch." - Charles de Secondat, Baron de la Brède et de Montesquieu
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