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Autor Thema: Rezo-Fallout: „Wir brauchen Regeln gegen Desinformation“  (Gelesen 19202 mal)

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@pinguin, bitte doch beim Thema bleiben!
Deine  Frage ist wohl hiermit beantwortet:
1. Ich bin beim Thema; 2. nein; finde nur gerade die Entscheidung des BVerfG nicht, die es dazu hat.


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Medienpolitik.net, 03.06.2019

Strittige Grenze zwischen Werbung und Meinungsäußerung

Von Jochen Fasco, Direktor der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM)

Zitat
Ich habe mir das Rezo-Video mit dem Thema „Zerstörung der CDU“ angeschaut. In voller Länge. Eine Stunde Politik, am Ende mit für meinen Geschmack zu dramatischer Musik… Nach der Durchsicht der google-Doc-Datei mit seinen Quellen wurde deutlich: da hat sich jemand viel Mühe gegeben. Ob sich Rezo vorgestellt hat, diese politischen Eruptionen auszulösen? Kaum einer hätte geglaubt, dass eine mit dem Titel „Die Zerstörung der CDU“ so massiv angegriffene Regierungspartei, wie die CDU, in ihren Reaktionen danach so hilflos wirkt und mehr oder weniger nur mit einer Gesprächseinladung und einem elfseitigen PDF reagiert? Leider ein weiteres plastisches und vor allem aktuelles Beispiel, wie schwer sich Politik mit dieser Art der modernen Kommunikation abmüht. Zugegeben, das Zitat unserer Kanzlerin mit „Neuland“ ist jetzt schon sechs Jahre alt. Aber man hat den Eindruck, dass für nicht Wenige dieses „Land“ noch weit davon entfernt ist, Heimat zu sein. Im Gegenteil: Fettnäpfchen, Fallstricke und „no-go-areas“ prägen das Bild der Online Welt für viele Ältere. Zugegeben, das war früher auch schon so. Jugendsprache ist eine eigene Kultur und oft für die Eltern und Ältere schwerer verständlich. Aber es offenbart hier grundsätzliche Sprach- und massive Verständigungsschwierigkeiten. […]

Weiterlesen auf:
https://www.medienpolitik.net/2019/06/strittige-grenze-zwischen-werbung-und-meinungsaeusserung/


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Hallo!

Die Sprach- und Verständnisschwierigkeiten liegen auf der Seite der Politiker: deren Sprache dient nicht der Kommunikation, sondern der Verhinderung derselben.

In diesem Sinne ist der Artikel von Fasco auch weitgehend am Thema vorbei: es liegt nicht an neuen Kommunikationsmöglichkeiten oder an "Jugendsprache", daß die Politik von Union und SPD mittlerweile massiven Gegenwind bekommt -- diese Politik ist dem Wähler einfach nicht mehr vermittelbar: weder sprachlich noch vom Resultat.

MfG
Michael


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o
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Der Artikel von Fasco ist durchaus einigermaßen lesenswert trotz seiner ältlichen Attitüde, die ich nur noch von 80+ kenne. Ich bin mir sicher, dass selbst 60-Jährige Rezo(s Sprache) verstehen.

Aber Fasco verbreitet auch Fake News.
Zitat
Er will keine positive Parteienwerbung machen. Aber dafür andere Parteien „zerstört“ wissen.
Rezo sagt nichts von einer Zerstörung einer Partei. Selbst der Titel "Die Zerstörung der CDU" ist (mutmaßlich) zweideutig gewählt. Es kann auch eine von der CDU aktiv betriebene Zerstörung gemeint sein (...was ich übrigens als erstes gedacht hatte).

Zitat
Nur beispielhaft möchte ich einige größere Namen herausnehmen:

    Gronkh (4,8 Millionen Follower bei Youtube, bei Instagramm knapp 1 Million)

    Freekickerz (7,7 Millionen Follower bei Youtube, 1,9 Millionen bei Instagram)

    Bibisbeautypalace (5,6 Million Follower bei Youtube, 6,5 Millionen Instagramm-Follower).
Gronkh wurde zu einer Rundfunklizenz genötigt.  ::)
Die beiden anderen sind wohl in Gefahr...

Zitat
Eine andere Agentur ist mediakraft, mit denen wir als Landesmedienanstalten wegen der Problematik der Schleichwerbung sowie der Lizenzpflichten von nahezu fernsehähnlichen web-TV-Angeboten (lets play-Videos, z.B.) schon länger im Gespräch sind.
Smartsprech für: Deutsche Youtuber mit Lizenzgeldern abzocken?

Zitat
Dazu einige Hintergründe und Fakten: 99 Prozent aller Haushalte in Deutschland und 99 Prozent aller Jugendlichen zw. 12-19 Jahre waren 2018 mit einem Smartphone ausgestattet (Quelle: JIM-Studie 2018 des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest – mpfs – der LFK)
99 Prozent!? Nicht einfach 98% oder auch nur 90%, sondern 99%.Allein schon deswegen kann diese JIM-Studie nur eine Fakestudie sein. Und der Mann glaubt das auch noch.

Was im gesamten Aufsatz von Fasco nervt, dass für ihn alles, was im WWW so bildchenmäßig läuft, immer nur Werbung ist, mindestens Schleichwerbung oder im Hintergrund gesponsert. Das ist schon eine echte Paranoia. Natürlich wird auch Rezo ganz schlimm vermarktet. Erwartet Fasco, dass Youtuber noch heute mit wackligen Filmchen körniger Qualität kommen sollten, um glaubwürdig werbefrei zu sein? Das ist so ziemlich 2006, so ungefähr.

Zitat
Hierüber braucht es noch viel intensiver den gesellschaftlichen Diskurs. Von großer Bedeutung ist auch, wenn millionenschweren Influencer ihre Follower bewusst oder unbewusst täuschen wollen, desinformieren und FakeNews verbreiten. In Zeiten von deep fakes, die uns aktuell bevorstehen, können wir nicht mehr sicher sein, ob das Video echt ist, die Stimme mit einem Computer nachempfunden wurde etc. Dies verlangt auch hohe Anforderungen nicht nur an die Verbreiter, sondern auch an uns Nutzer. Ohne ein gerüttelt Maß an Medienkompetenz geht dies nicht. Sonst merken wir gar nicht, wie wir den „digitalen Rattenfängern von Hameln“ hinterherspazieren.
Man setze mal für "Influencer" die "tagesschau" ein. Ich sehe keinen Unterschied. Digitale Rattenfänger aus Köln und Mainz, zum Beispiel. Im Hintergrund die Atlantik-Brücke.

Zitat
Denn seit den Abmahnungen des „Verbandes sozialer Wettbewerb“ beobachten wir als Landesmedienanstalten eine Verwässerung des Begriffs „Werbung“. Aus Angst vor Abmahnungen kennzeichnen Channel-Betreiber alles als Werbung, obwohl es eigentlich keine ist. Der eigentliche Sinn, den durchschnittlichen Nutzer des Mediums darauf hinzuweisen, dass hier bezahlte Werbung und eben kein unabhängiger Beitrag vorliegt, gerät damit ins Hintertreffen. Ist das nicht dann erst recht irreführend im Sinne des Gesetzes (§ 5 UWG)? Eine rechtliche Frage, die so vor den Gerichten bisher noch nicht zu klären war.
Mir tut das nicht leid. Dieser Ausweg, alles als Werbung zu bezeichnen, zeigt eher die Absurdität des Denkens eines Landesmediendirektors auf, der das WWW als "Telemedium" einzufangen versucht.

Zitat
In Köln erreichen die Landesmedienanstalten mit der “watch-dog-Veranstaltung” mehrere hundert Interessierte. In Thüringen erreichten wir mit einem ähnlichen Thema Anfang des Jahres im Szene-Treff Erfurter Zughafen sehr viele, die sich hierfür interessieren, sei es als Content-Creator, Unternehmen oder Jugendliche, deren Berufswunsch es ist, „Youtuber“ zu werden. Auch beim heutigen Medienrechtlichen Gespräch ist der Raum fast gesprengt, weil sich – wie in Erfurt – deutlich mehr als 150 Teilnehmer für dieses hochaktuelle Thema interessieren.
Nun versucht man, die Jugend umzuerziehen. "Oh, das ist verboten? Wusste ich gar nicht!" Die LMA nutzen gezielt die Ahnungsloskeit der jungen Leute aus, die sich eigentlich gegen solche tödlichen Umarmungen wehren könnten.

Zitat
Übrigens: die Thüringer Digitalstaatssekretärin Valentina Kerst hat den im Erfurter Zughafen gemachten TLM-Vorschlag auf für einen gemeinsamen Runden Tisch mit Influencern zugestimmt. Wir wollen in Kürze dazu gemeinsame einladen. Dort sollen auf Augenhöhe intensiv alle relevanten Fragen besprochen werden. Wir sind gerade in der Terminabstimmung für dieses Treffen.
Auf Augenhöhe. Ahja. Intensiv. Alle relevanten Fragen. Besprochen Werden. Mhmm.

Zitate aus
https://www.medienpolitik.net/2019/06/strittige-grenze-zwischen-werbung-und-meinungsaeusserung

Irgendwie läuft bei den Landesmedienanstalten so ziemlich viel aus dem Ruder, kann das sein?

Rezo, pass auf.


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 03. Juni 2019, 22:58 von Bürger«

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Nachtrag:
@pinguin, bitte doch beim Thema bleiben!
Deine  Frage ist wohl hiermit beantwortet:
1. Ich bin beim Thema; 2. nein; finde nur gerade die Entscheidung des BVerfG nicht, die es dazu hat.
Ein Dokument des wiss. Dienstes dt. Bundestages zur Beteiligung von Parteien an Medienunternehmen:

Ausmaß der Beteiligung bestimmter Parteien an Medienunternehmen
https://www.bundestag.de/resource/blob/414760/a71dbccce2cfb7936b327fee6e07b0ca/wd-10-035-08-pdf-data.pdf


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Keine Unterstützung für
- Amtsträger, die sich über europäische wie nationale Grundrechte hinwegsetzen oder dieses in ihrem Verantwortungsbereich bei ihren Mitarbeitern, (m/w/d), dulden;

- Parteien, deren Mitglieder sich als Amtsträger über Grundrechte hinwegsetzen und wo die Partei dieses duldet;

- Gegner des Landes Brandenburg wie auch gesamt Europas;

L

Leo

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  • "Gewalt zerbricht an sich selbst" (Laotse)
Analog zur Rubrik Best of Forumssprüche hier ein paar Best of Kompa-Sprüche aus dem Telepolis-Artikel:

#1
Zitat von: Markus Kompa
Fake News sind bekanntlich immer die anderen.

#2
Zitat von: Markus Kompa
Die Fake-News beginnen in dem Moment, indem man den Fernseher einschaltet und nicht das Glück hat, eine Satire-Sendung zu erwischen.

#3
Zitat von: Markus Kompa
Dennoch fordert [Tobias] Schmid sogar "eine gesetzliche Grundlage, um gegen Desinformation im Netz einschreiten zu können". Das wird lustig, denn als erstes müsste man dann die YouTube-Kanäle von CDU, SPD und FDP dichtmachen. [...] Ob sich dafür wohl eine politische Mehrheit findet?

Quellen jeweils:

Im Eingangsbeitrag verlinkter Artikel


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  • ZahlungsVERWEIGERER. GrundrechtsVERTEIDIGER.
    • Protest + Widerstand gegen ARD, ZDF, GEZ, KEF, ÖRR, Rundfunkgebühren, Rundfunkbeitrag, Rundfunkstaatsvertrag:
FAZ, 12.06.2019
Kramp-Karrenbauers Vorstoß
„MrWissen2go“ für Selbstverpflichtung im Netz
Als „MrWissen2go“*** hat Mirko Drotschmann bei Youtube jede Menge Follower. Und er hat einen Sinn für Qualitätsstandards im Netz. Er greift in die Debatte ein, welche die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer angestoßen hat.

Zitat
[...] „Auch im Internet muss es Qualitätsstandards geben“, sagte der Journalist Mirko Drotschmann der „Passauer Neuen Presse“. [...]

[...] Die Politik müsse sich aber eingestehen, dass es als Rundfunk nicht mehr nur Fernsehen und Hörfunk gebe, sondern auch Internet. „Deshalb müssten Gesetze wie der Rundfunkstaatsvertrag erweitert werden“, forderte Drotschmann. „Die Zeitungen kennen den Presserat, so etwas könnte es auch für das Internet geben, etwa durch eine freiwillige Selbstverpflichtung.“
[...]

Weiterlesen unter
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/mrwissen2go-fuer-selbstverpflichtung-im-netz-16232514.html


***Anmerkung:
„MrWissen2go“ ist ein web-Video-Format für das öffentlich-rechtliche Internetangebot "funk".
Mirko Drotschmann ist waschechter Zögling von ARD-ZDF-GEZ - siehe web-Suche
https://www.google.com/search?q=Mirko+Drotschmann
bzw. wikipedia-Eintrag
https://de.wikipedia.org/wiki/Mirko_Drotschmann

Zitat
Nach dem Abitur hospitierte er beim SWR und wirkte dort anschließend als freier Mitarbeiter sowie Berichterstatter und Moderator bei Dasding. [...] Anschließend arbeitete er bei der ZDF-Kindersendung Logo mit und war Moderator bei N-Joy [Anm.: "Hitradio-Hörfunkprogramm" des NDR] sowie freier Reporter bei anderen Rundfunkanstalten und der Stuttgarter Zeitung.

In den Jahren 2013 und 2014 absolvierte er ein journalistisches Volontariat beim SWR.

Von Oktober 2014 bis Dezember 2017 war Drotschmann Reporter und Moderator bei Logo (ZDF). Außerdem ist er Geschäftsführer der Produktionsfirma Objektiv Media,[5] mit der er Formate für Sender und Unternehmen produziert.
Zitat
Drotschmann ist seit 2012 Video-Blogger. Auf seinem YouTube-Kanal „MrWissen2go“ beschäftigt er sich mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Phänomenen. Dieser Kanal hat inzwischen über 920.000 Abonnenten[8] angesammelt und ist Teil des Online-Medienangebots funk der ARD und des ZDF. Zudem moderiert Drotschmann seit 2017 den YouTube-Kanal „MrWissen2go Geschichte“ (ehemalig „musstewissen Geschichte“), auf dem er jeden Donnerstag ein Thema aus dem Fach Geschichte erklärt. Dieser wird auch von funk produziert.
[...]
Von 2015 bis April 2019 moderierte er den YouTube-Kanal, „MDR ZEITREISE2go“ sowie das Geschichtsmagazin MDR Zeitreise im MDR Fernsehen, auf dem er historische Ereignisse und prominente Personen der Geschichte erklärt.


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Lastschrift kündigen + Teil werden von
www.rundfunk-frei.de

Z
  • Beiträge: 1.564
Tja ist die Frage, ob sich die Youtuber mit einer Rundfunklizenz zukünftig vom Rundfunkbeitrag freikaufen können, denn Rundfunkanstalten selbst unterliegen nicht dem Rundfunkbeitrag, könnte also zukünftig billiger für Rezo werden...

Wenn wir dann alle auf Youtube machen, haben wir es mit einer "Flucht aus der Rundfunkgebühr" aller erste Sorte zu tun, Hurra!


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 13. Juni 2019, 18:31 von Bürger«

 
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