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Autor Thema: SRG-Generaldirektor: „Wir versuchen unser Programm zu schützen“  (Gelesen 1159 mal)

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medienpolitik.net, 09.05.2019

„Wir versuchen unser Programm zu schützen“

Ein Jahr nach „No Billag“: Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft setzt 100-Millionen-Franken-Sparprogramm um

Interview mit Gilles Marchand, Generaldirektor der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG /SSR)

Zitat
„Die SRG befindet sich in einer sehr schwierigen finanziellen Situation – mit einer Reduktion und einer Plafonierung ihrer Gebührengelder bei gleichzeitigem massivem Rückgang ihrer Werbeeinnahmen“, betont Gilles Marchand, Generaldirektor der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG /SSR) in einem medienpolitik.net-Gespräch. Es sei ein Widerspruch, die Zustimmung von 71 Prozent der Stimmen für den Erhalt beliebter Programmleistungen zu erreichen und gleichzeitig einen Rückgang von beinahe acht Prozent der Mittel abfedern zu müssen, erläutert Marchand. Im März vergangenen Jahres war die No-Billag-Initiative gescheitert. Die Schweizer Stimmberechtigten lehnten die Volksinitiative mit 71,6 Prozent ab. Vor der Abstimmung hatte die SRG zugesagt mehr sparen zu wollen, zudem wurde die Rundfunkgebühr durch den Bundesrat ab Januar 2019 von 390 auf 316 Euro gesenkt. Kurz nach der Abstimmung kündigte die SRG ein 100-Millionen-Franken schweres Reformpaket an. Konkret will man in den Bereichen Immobilien, Infrastruktur, Technik, Produktionsprozesse und Verwaltung sparen. 200 Stellen wurden gestrichen.

medienpolitik.net: Herr Marchand, in vielen Ländern Europas wird gegenwärtig über die Aufgabe und Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks diskutiert. Vor gut einem Jahr haben sich die Schweizer gegen die No-Billag-Initiative und damit für einen durch Rundfunkgebühren finanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk ausgesprochen. Inwieweit können die Schweiz und die SRG im gewissen Sinn damit auch Vorbild für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in anderen Ländern sein?
Marchand: Die Legitimität, die Daseinsberechtigung des Service public in der Schweiz wurde während der No-Billag-Initiative ausführlich diskutiert und durch die Volksabstimmung schließlich bestätigt. Tatsächlich kann dies als Inspiration für andere Länder dienen. Dies, weil viele unserer europäischen Kollegen diese Debatte und diese grundlegende Abstimmung mit viel Herzblut verfolgt haben. Hinsichtlich der Finanzierung hoffe ich jedoch für meine Kollegen, dass das Schweizer Beispiel nicht unbedingt zum Vorbild wird. Dies, weil die SRG sich in einer sehr schwierigen finanziellen Situation befindet – mit einer Reduktion und einer Plafonierung ihrer Gebührengelder bei gleichzeitigem massivem Rückgang ihrer Werbeeinnahmen. Es ist wirklich ein Widerspruch, die Zustimmung von 71 Prozent der Stimmen für den Erhalt beliebter Programmleistungen zu erreichen und gleichzeitig einen Rückgang von beinahe acht Prozent der Mittel abfedern zu müssen.
[…]

medienpolitik.net: Wie weit ist es inzwischen umgesetzt?
Marchand: Wir haben schnell gehandelt. Hinsichtlich der Unterscheidbarkeit haben wir uns dazu entschieden, die Spielfilmproduktion zu steigern – insbesondere im Bereich TV-Serien. Und wir unterbrechen unsere in der Primetime ausgestrahlten Filme nicht mehr durch Werbung. Außerdem werden auf unseren Online-Nachrichtenseiten keine Texte mehr ohne Audio oder Video angeboten
[…]

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https://www.medienpolitik.net/2019/05/wir-versuchen-unser-programm-zu-schuetzen/


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