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Autor Thema: Bachelor-Arbeit zur Berichterstattung (sz) der Ukraine-Krise 2014  (Gelesen 1209 mal)

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Nachdenkseiten, 09.03.2019

Tendenziöse Berichterstattung über die Ukraine-Krise 2014? – Putin vs. Obama
Von von Mirjam Katharina Zwingli

Zitat
Mirjam Zwingli hat eine 140seitige Masterarbeit zur Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung während der Ukraine-Krise geschrieben. Für die NachDenkSeiten hat sie nun eine gekürzte kritische Analyse der Darstellung Putins und Obamas mit Bezug zur Ukraine-Krise in der Süddeutschen Zeitung verfasst. Wird die selbsterklärte Sachlichkeit des Qualitätsmediums eingehalten oder aber in erster Linie die redaktionelle Sichtweise vermittelt? […]

Wenig aussagen und viel überreden
Die Aussagen in den Artikeln der Süddeutschen Zeitung sind erschreckend flach, eindimensional und undifferenziert.

Argumentation, Stil und Rhetorik im Dienste der Polemik
Eine ernstzunehmende Beweisführung besteht durchweg keine. Ohne Faktenlage folgt eine These oder Behauptung der nächsten (in knapp jeder fünften Zeile wird eine These aufgestellt inkl. Wiederholungen derselben Thesen), sieht man von den Zahlen und Ergebnissen einer fragwürdigen „unabhängigen“ Umfrage ab, deren Zustandekommen völlig ungeklärt bleibt.  […]

Vereinnahmung, Blockbildung, Feindmarkierung und Appell
All diese Elemente sind in dem Bereich der Propaganda zu verorten.  […]

Botschaft und Wirkung
Die zentrale Botschaft im Putin-Diskurs der Qualitätszeitung SZ ist die, dass die USA, EU und Deutschland in Russland und vor allem in Präsident Putin einen machtlüsternen Aggressor zu sehen haben, gegen die man sich militärisch schützen sollte. Nur in enger Zusammenarbeit mit den USA, der Nato und den UN ist Sicherheit für Deutschland und EU auf Dauer möglich. […]

Die Kristallkugel der Süddeutschen Zeitung
Kurios ist die Tatsache, dass der Zeitabstand zwischen dem Absturz des Fluges MH17 am 17. Juli 2014 und dem Erscheinungsdatum der hier referierten Artikel lediglich zwei bzw. dreizehn Tage beträgt. Wo bleibt hier das fundamentale Credo unserer rechtsstaatlichen Auffassung „in dubio pro reo“, dessen wir uns rühmen und dessen Nichtvorhandensein die Autoren der SZ genau den Russen vorwerfen?  […]

Die Ideologiefreiheit der Süddeutschen Zeitung als Mythos
Die tendenziöse Sicht auf die Ukraine-Krise belegt sich selbst durch die nicht hinterfragbare Selbstverständlichkeit, mit der Freund und Feind, Gut und Böse markiert wird. […]

Übereinstimmungen mit Chomsky und Krüger**
Die hier dargelegten Erkenntnisse zeigten auffällige Übereinstimmungen mit den Forschungsergebnissen von Noam Chomskys und Edward S. Hermans politisch-soziologischem und medienwissenschaftlichem Propagandamodell, erschienen im Jahre 1988 unter dem Titel Manufacturing Consent: the Political Economy of the Mass Media. […]

Der Kreis schließt sich
Abschließend soll nochmal ein kritischer Blick auf die Worte Barack Obamas geworfen werden. […]

Weiterlesen auf:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=49985

Link zur Bachelor-Arbeit:
Zitat
Abstract
Zielsetzung dieser Arbeit ist es, auf pragmalinguistischer Grundlage nachzuweisen,
dass in der deutschen Presse die angemessene Objektivität in der Darstellung des
amerikanischen Präsidenten Barack Obama und russischen Staatsf¸hrers Wladimir
Putin nicht gemäfl publizistischer Richtlinien eingehalten, und die Meinung der Leser
nach eigenem Gutd¸nken beeinflusst wird. Dazu war es notwendig, einen politischen
Anlass zu finden, zu dem beide Politiker Stellung beziehen. Die Darstellung des
Raketenabwehrschirmes in Europa in den Printmedien ist hierfür geeignet, da die
Beurteilung dieses Gegenstandes durch die Medien die jeweilige Sichtweise der
beiden Politiker zu eben diesem Thema in einem entsprechend positiven
beziehungsweise negativen Licht erscheinen lässt. Stellvertretend für das liberale
Spektrum in Deutschland wurde die Süddeutsche Zeitung ausgewählt. Die
konservative Ausrichtung wird durch die Frankfurter Allgemeine Zeitung repräsentiert.
Anhand ausgewählter Artikel dieser zwei Leitmedien wurde auf den drei Ebenen Wort,
Satz und Text analysiert, mit welchen sprachlichen Mitteln die Verfasser versuchen,
ihre persˆnliche Wertung entweder verdeckt oder offen auszudr¸cken. Die Ergebnisse
der vorliegenden Untersuchung bestatigen die These der tendenziösen
Berichterstattung und sollen dazu beitragen, einen neuen Forschungszweig aus der
Verbindung von Medien- und Sprachwissenschaften zu schaffen, der sich mit der Rolle
der Medien in der Kriegsvorbereitung beschäftigt.
https://www.medienverantwortung.de/wp-content/uploads/2009/07/2014-Zwingli_BA_Putin-Obama.pdf

Anmerkung:
Möglicherweise kommt eine wissenschaftliche Aufarbeitung/Analyse der oft kritisierten unausgewogenen Berichterstattung in den Medien (auch des örR) so langsam in Gang.

Zahlreiche Programmbeschwerden zur örR-Berichterstattung zu diesem Thema finden sich bei
Ständige Publikumskonferenz e.V.
https://publikumskonferenz.de

** Uwe Krüger
Zitat
ist ein deutscher Diplom-Journalist und Medienwissenschaftler. Schwerpunkt seiner Forschung ist die Unabhängigkeit der Medien.[…]
Publikationen
[…]
Krügers Konzept der Vernetzung von Alpha-Journalisten mit Thinktanks und politischen Eliten wurde am 29. April 2014 von der Satiresendung „Die Anstalt“ zur Kritik an der aus Sicht der Satiresendung einseitigen Berichterstattung deutscher Qualitätsmedien über die Ukraine-Krise eingesetzt. Darauf reagierte Josef Joffe mit einem Unterlassungsantrag an das ZDF und einem Beschwerdebrief an Peter Frey. Der Beitrag von „Die Anstalt“ entspreche nicht den Fakten und Krügers Untersuchung sei „keine gute Wissenschaft“.[13] Nach einem Klageweg durch mehrere Instanzen scheiterte die Unterlassungsklage gegen das ZDF am 10. Januar 2017 endgültig vor dem BGH.[19] Das ZDF hatte die Sendung in der Zwischenzeit aus seiner Mediathek entfernt.
[…]
„Meinungsmacht“ (2013)
[…]
„Mainstream“ (2016)
[…]
https://de.wikipedia.org/wiki/Uwe_Krüger

siehe u.a. auch YouTube-Videos
Uwe Krüger: Woran man Propaganda erkennt Vortag auf der IALANA Medientagung 01/2018 (~35 min)
(s. Screenshot im Angang - Vortragslides zur Definition von Propaganda ab min. 11:14)
https://www.youtube.com/watch?v=8C7p8zC0reo

Dr. Uwe Krüger: Die Freiheit der Meinungsbildung. Medien, Macht und Mainstream. (~1:14 Std.)
https://www.youtube.com/watch?v=rBUZrqwANZs


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 09. August 2019, 20:24 von Bürger«
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Zitat von: Mirjam Katharina Zwingli, am 9. März auf den nachdenkseiten.de
[...] Die hier dargelegten Erkenntnisse zeigten auffällige Übereinstimmungen mit den Forschungsergebnissen von Noam Chomskys und Edward S. Hermans politisch-soziologischem und medienwissenschaftlichem Propagandamodell, erschienen im Jahre 1988 unter dem Titel Manufacturing Consent: the Political Economy of the Mass Media [1] [...]

Neben Chomskys sehr lesenswerter Studie gab es in 1992 auch eine nahezu gleichlautende, ebenso sehenswerte Dokumentation von Mark Achbar und Peter Wintonick unter dem Titel Manufacturing Consent: Noam Chomsky and the Media [2], die sich mit den Ergebnissen (u.a.) Chomskys auseinandersetzt und die im englischen Original (zusammen mit englischen Untertiteln, Laufzeit: 02:48:05@23.976fps, SD Format) bei den usual suspects erhältlich sein dürfte.

Auch dabei wird klar, dass "Framing" e.a. nicht erst eine Erfindung des 21. Jahrhunderts sind.

[1] Herman, Edward/Chomsky, Noam (Hg.):
Manufacturing consent: The political economy of the mass media.
New York: Pantheon Books, 2002.

[2] Manufacturing Consent: Noam Chomsky and the Media (IMDB)
https://www.imdb.com/title/tt0104810/


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 10. März 2019, 13:45 von drone«

f

faust

... die Idee der "aufbereiteten" Informationen für eine "lenkungsbedürftige" Bevölkerung ist fast 100 Jahre alt - das ist hier alles schon mal durchgekaut worden (Zitat aus wikipedia - ja, selbst die wissen das):

"Die öffentliche Meinung" (englischer Originaltitel: "Public Opinion") ist eine Monographie Walter Lippmanns aus dem Jahr 1922. Es handelt sich um eine kritische Darstellung der Funktionsweise des demokratisch legitimierten Regierungssystems. Im Vordergrund stehen die irrationalen und oft von Eigeninteresse geleiteten sozialen Wahrnehmungen, die das individuelle Verhalten beeinflussen und den optimalen gesellschaftlichen Zusammenhalt verhindern.[1] Lippmann beschreibt im Detail die kognitiven Einschränkungen der meisten Menschen hinsichtlich ihres Verständnisses der soziopolitischen und kulturellen Einflussgrößen ihrer Umwelt. Diese Einschränkungen führen dazu, dass Menschen einer Vielzahl von Stereotypen oder Klischeevorstellungen folgen, die Lippmann im Einzelnen ausführlich darstellt. Diese Darstellung machte Public Opinion zu einem grundlegenden Text für die Medienwissenschaften, die Politikwissenschaft und die Sozialpsychologie.

"Die öffentliche Meinung" in der deutschen Übersetzung wurde 2018 im Westend Verlag neu aufgelegt.

https://www.westendverlag.de/buch/die-oeffentliche-meinung/ (mit Leseprobe)


Edit "ChrisLPZ":
Link hinzugefügt


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 10. März 2019, 14:27 von ChrisLPZ«

 
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