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Autor Thema: MDR/MEDIEN360G im Gespräch mit Armin Wolf (ORF-Journalist)  (Gelesen 1837 mal)

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mdr 360G Medien, 20.01.2019

MEDIEN360G im Gespräch mit... Armin Wolf

Der ORF-Journalist Armin Wolf ist für seine TV-Interviews bekannt. Mit MEDIEN360G spricht er über den Umgang mit Populisten und was deutsche KollegInnen aus seinen Erfahrungen lernen können.

von Steffen Grimberg (ehem. ARD-Pressesprecher)

Zitat
[…]
Kommen wir mal ab von den populistischen Angriffen auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Der ist ja in vielen Bereichen, man kann sagen, in einer Krise. Zumindest muss er sich anscheinend besser erklären. Was für Tipps haben Sie da, wie kann man den Menschen wieder klarer machen, was der öffentlich-rechtliche Rundfunk eigentlich für eine - für sie - ganz brauchbare Institution ist?
Ich glaube tatsächlich, dass wir unsere Arbeit vielmehr erklären müssen als früher. Es hat einfach vor zehn, fünfzehn Jahren kaum jemand den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Frage gestellt oder die Gebühren in Frage gestellt. Dadurch, dass es da viele politische Kampagnen zum einen gibt, zum anderen einen gewissen liberalen Diskurs der letzten 20 Jahre, dass öffentliche Einrichtungen möglicherweise auch privat funktionieren würden und natürlich diese gigantische Veränderungen der Medienlandschaft, wo heute viele Leute sagen, wozu brauche ich öffentlich-rechtlichen Rundfunk, gibt ja alles im Netz oder gibt ja auch privaten Rundfunk. Da sind wir natürlich unter völlig anderen Legitimationsdruck geraten. Jetzt glaube ich trotzdem, dass wir ganz ganz wichtige Arbeit machen und ich diskutiere sehr viel mit Zusehern oder geh in Schulen und auch zu Diskussionen und ich sag dann auch zu Leuten: "Wenn Sie jetzt wirklich darüber nachdenken, was Sie sich im Fernsehen anschauen und welche Sendungen Sie nicht nur unterhalten, und da gibt es fantastische Sachen, ist im Netz sowieso und auch bei privaten Sendern, wenn Sie sich überlegen, die Sendungen im Fernsehen, die Sie tatsächlich klüger machen, wo Sie wirklich etwas lernen, wo laufen die dann?
[…]

Sie haben gerade gesagt, wir müssen unsere Arbeit besser den Menschen erklären. Meinen Sie damit, im Programm selbst oder ist es sinnvoller, zu den Menschen hin zu gehen, direkt mit ihnen zu sprechen, sich ihren Fragen in der Diskussion direkt zu stellen?
Ich glaube, das kann schon mal auch im Programm sein, nicht in den regulären Sendungen, dass glaube ich nicht, dass jetzt in der Nachrichtensendung wir anfangen sollten, Selbsterklärungen groß und Missionstatement irgendwie vorzulesen, aber man könnte zum Beispiel mal eine große Bürgerdiskussionssendung machen, über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Wo man mal ins Studio 200 bis 300 Leute einlädt, und die diskutieren dann mit den prominentesten Journalistinnen und Journalisten, was mit der Intendantin und man beantwortet mal Fragen. Kann ein spannendes Format sein. Das könnten sich, glaube ich, viele Leute anschauen, aber ich glaube, wir sollten es tatsächlich auch physisch machen. Wirklich raus in Gemeindehalle, in Mehrzweckhallen und dort mit 200, 300, 400 Leuten diskutieren, was machen wir, warum machen wir das, uns der Kritik stellen, uns den Fragen stellen. Und es gibt ja Fragen, die uns ja oft gar nicht so bewusst sind. Also es gibt tatsächlich viele Leute da draußen, die fragen sich, kriegen Politiker vor den Interviews die Fragen vorgelegt? Nein, kriegen sie nicht. […]

Weiterlesen auf:
https://www.mdr.de/medien360g/medienpolitik/interview-armin-wolf-104.html(Link führt zu einem Angebot des örR. Zum Aufrufen der Webseite URL kopieren (Klick auf "Auswählen", dann ctrl+c), in einem neuen Browserfenster/-tab in die Adresszeile einfügen (ctrl+v) und bestätigen)

Anmerkung:
mdr 360G Medien - Das Portal des Mitteldeutschen Rundfunks für Medienthemen
Ein Interview mit über 16.000 Zeichen bzw. über 2500 Wörtern - Ist damit noch keine Presseähnlichkeit gegeben?


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Zitat
[...] man könnte zum Beispiel mal eine große Bürgerdiskussionssendung machen, über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Wo man mal ins Studio 200 bis 300 Leute einlädt, und die diskutieren dann mit den prominentesten Journalistinnen und Journalisten, was mit der Intendantin und man beantwortet mal Fragen. Kann ein spannendes Format sein. Das könnten sich, glaube ich, viele Leute anschauen, aber ich glaube, wir sollten es tatsächlich auch physisch machen. Wirklich raus in Gemeindehalle, in Mehrzweckhallen und dort mit 200, 300, 400 Leuten diskutieren, was machen wir, warum machen wir das, uns der Kritik stellen, uns den Fragen stellen. Und es gibt ja Fragen, die uns ja oft gar nicht so bewusst sind. Also es gibt tatsächlich viele Leute da draußen, die fragen sich, kriegen Politiker vor den Interviews die Fragen vorgelegt? Nein, kriegen sie nicht. […]
Quelle: im Einstiegsbeitrag verlinkter Artikel

"Bürgerdiskussionssendung" - was für eine "originelle", neue Idee... ::)

Gab es schon -zigfach...
"Mal ehrlich..."
"Frag den Buhrow..."
...und wie sie nicht alle hießen und heißen.

Solange das aber - offenkundig begründet im selbstüberschätzenden Selbstverständnis und medialen Inszenierungsdrang (nicht zuletzt der für die jeweiligen Sendeformate nicht selten privaten Prouktionsgesellschaften) - in "Verteidigungssendungen" und "Beschwichtigungssendungen" und "Betroffenheits-Heuchelsendungen" für das Publikum (und nicht für das Nicht-Publikum) ausartet, seit nicht erst 6(!!!) Jahren ernsthaften Umgestaltungswillen vermissen lässt und eine "Medien-Finanzierungs-Wahl-Freiheit" ersetzt durch "Medien-Finanzierungs-Vorauswahl-Zwang", solange wird das auch weiterhin scheitern und nichts am zerrütteten Vertrauensverhältnis ändern - sofern bei diversen Leuten überhaupt jemals eines bestand.


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Auch der Herr hat es nicht vollständig verstanden, der Bürger muss nicht den Willen haben sich Rundfunk im allgemeinen, also unabhängig ob privater Rundfunk oder öffentlicher Rundfunk, zu verschaffen. Damit geht die Rechtfertigung bei dieser Zielgruppe fehl. Internet ist kein Rundfunk, auch nicht dann, wenn Rundfunkinhalte darüber, als Medium,
übertragen werden. Eine Rundfunknutzung oder auch einen Rundfunknutzen mit der Nutzung des Internets gleich zustellen geht fehl. Es braucht gegenüber dieser Gruppe keines Versuchs der Rechtfertigung, sondern nur gegenüber den Gruppen, welche den Willen haben sich die Nutzungsmöglichkeit zu verschaffen. Soll die Allgemeinheit die Finanzierung tragen, dann bedarf es dringend einer Modelländerung und der Diskussion mit der Allgemeinheit. Aktuell will der Herr mit allen Bürgern sprechen, vielleicht sollten die Damen und Herren dann zuhören und eine realistische Umfrage machen wieviel Rundfunk die Allgemeinheit also alle Bürger wollen, denn dann gäbe es ein aktuelles Maß für die Akzeptanz und damit überhaupt erst eine Gesprächsgrundlage. Wenn die Umfrage nicht aus der Politik kommt, dann bleibt diese Umfrage tatsächlich zu realisieren den Bürgern selbst überlassen. Vielleicht braucht es dazu einer freien Formulierung und einer entsprechenden Einladung "Aufforderung" an die Bürger. Aufrufe im Fernsehen allein erreichen nicht alle, wahrscheinlich muss das per Post, neben Aufrufen in allen möglichen Medien, erfolgen.
Selbst gängige Plattformen für Nachrichten erreichen wahrscheinlich nicht alle, welche die Allgemeinheit bilden.
Mal abgesehen davon, dass solche Plattformen Ihre eigenen Filter haben um Inhalte zu selektieren und eine Vorauswahl aus allen Informationen zu geben.
--
Es bedarf also einer von freien Bürgern betriebenen Form der Übertragung von Nachrichten. Ähnlich wie ein nicht zentrales Netzwerk, wo Inhalte eingestellt werden können. Aber wie würde entschieden, welche Inhalte relevant sind und welche nicht? In einem freien System gäbe es wohl keine solche Einschränkung. Jeder Bürger, welcher sich daran beteiligen wollte, müsste jedoch selbst für sich eine Bewertung vornehmen können. Leiten lassen könnte er sich dabei von anderen Bewertungen, wenn er diesen -irgendwie- vertrauen könnte.
--
Aktuell ist kein Nachrichtenportal in dieser Art bekannt. Die Nachrichten werden gefiltert durch nur wenige Agenturen. Eine Vertrauensbasis der Bürger für diese ist nicht vorhanden bzw. vorgesehen, es fehlt die Beteiligung. Die Meldungen können in den meisten Fällen durch die Mehrheit der Bürger nicht geprüft werden. Eine Vergleichsmöglichkeit mit anderen Portalen, welche die gleichen Meldungen bringen, stellt keine gute Möglichkeit der Prüfung da. Manchmal ist ein und die gleiche Meldung bei einer Vielzahl falsch, weil Ausgangspunkt wenige Agenturen sind. So gesehen ein Systemfehler. Auch der öffentlich rechtliche Rundfunk ist von diesem Fehler nicht freier als private Anbieter. 


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  • Murks? Nein danke!
Ich glaube, die "Journalisten" des Mainstreams "sind raus".

Es gibt keine wie auch immer geartete Form ihres Erklärens ihres Versagens. Sie hatten ihre Chance, unverzerrt - der Wahrheit verpflichtet - zu berichten und dem im Gesetz festgelegten Auftrag zu folgen. Sie wollten nicht oder konnten nicht.

Einige wählten unterdessen freiere Wege und kehrten dem örR den Rücken:
zum einen ehemalige Mitarbeiter, zum anderen ehemalige Nutzer.

Die Deutungshoheit ist verloren, das Vertrauen in den örR zerstört.
Wir selektieren unsere Berichterstatter eigenständig.



Wie der örR sich (im Internet) in den Mainstream (beim Verarbeiten von Presseagenturberichten) einbettet, zeigt das Tool SPIDR sehr gut auf.

SPIDR ist ein auf künstlicher Intelligenz basierender Algorithmus, der aktuelle Nachrichten nach Thema aggregiert. Der Algorithmus erkennt die Zugehörigkeit einer Meldung zu einem Thema, gruppiert diese Themen und ordnet die Meldung chronologisch ihrem Thema zu. (Zusätzlich gibt es pro Thema eine Kommentarfunktion.)

SPIDR (auf Deutsch)
http://spidr.today/?c=de

Es fällt auf, dass zu jedem Thema eine Vielzahl an Meldungen existiert. Die üblichen print-ähnlichen Verdächtigen (der Mainstream-Presse: faz.net, nzz.ch, derstandard.at etc.) bereiten in der Regel eine Presseagenturmeldung (wie am Fließband) auf und publizieren diese auf ihrer Webseite - inzwischen sehr häufig mit Video angereichert.

In dieser Vielfalt gehen die Internet-Angebote des örR förmlich unter. Sie unterscheiden sich auch nicht. Man kann sehr schnell zu dem Schluß kommen, dass hier der örR nicht notwendig ist.



Der örR möchte sich also erklären? Das R (in örR) steht für Rundfunk, der sich aus der Rundfunkfreiheit erklärt. Technisch ist Rundfunk obsolet: lineares Programm ist für die meisten Menschen kein Vorteil.

Der Nutzer selektiert selbst.
  • Streaming von Live-Ereignissen oder Konserven
  • Abrufen von Information (Text, Bild, Video)



Die eigene Entscheidung tätigt der Nutzer in Würde. Seine Informationsfreiheit schließt das Recht ein, nicht bevormundet zu werden, sowie: die Bevormundung Dritter nicht finanzieren zu müssen.



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