Heise / Telepolis, 12.01.2019
Den staatlichen Rundfunk hässlich gerechnet
Eine Replik auf den "Kommentar" von Viktor Heese
Von Ralf Hutter
Vor ein paar Tagen hat Telepolis einen Kommentar veröffentlicht, in dem dem staatlichen Rundfunk vorgeworfen wird, viel zu hohe Lohnkosten zu haben. Dass der Text mit älteren Zahlen schon mal weitgehend identisch im Mai 2017 woanders erschienen ist, spricht nicht automatisch gegen ihn oder für eine Schmutzkampagne. Der Inhalt hingegen schon, vor allem in der ersten Version. Da spricht Viktor Heese sogar von der "Abschaffung" des Rundfunkbeitrags und wünscht "die grundlegende Politikwende" (was auch immer das sein soll) und eine "Mitsprache über die Politikinhalte der ARD", also eine direkte politische Steuerung herbei. […]
Nichtssagende Durchschnitte
[…]
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https://www.heise.de/tp/features/Den-staatlichen-Rundfunk-haesslich-gerechnet-4272484.html
Stärken und Aussagekraft von MittelwertenMittelwerte sind sinnvoll.
Möge der Autor von
Nichtssagende Durchschnitte
noch einmal das Wort "Mittelwert" oder "Durchschnitt" laut aussprechen und sich dabei zuhören.
Mittelwerte sind z.B. stark im Vergleich mit anderen Mittelwerten derselben Art (!). Dabei dürfen Aspekte vernachlässigt werden. Das liegt in der Natur der Kenngröße. Falls das unklar ist, nochmal laut sagen: "Mittelwert".
Die Diskussion wird von Ralf Hutter auf Einzelaspekte oder Gruppenaspekte gelenkt. Warum sollten diese wichtig sein? Für den ÖRR sind Einzelne oder besonders belastete Personengruppen doch ebensowenig wichtig (Stichwort: Typisierung). Der ÖRR verwendet Wahrscheinlichkeitsmaßstäbe statt Realitätsmaßstäbe zur Begründung des Beitragszwangs. Aber bei seiner Verteidigung sind dem ÖRR und seinen Verteidigern plötzlich alle Aspekte wichtig!?
Das, was hier von Herr Hutter als Kritik gebracht wird (es geht um Ausreißer), ist immer bei Mittelwerten zu beachten und hängt nicht alleine von Ausreißern, sondern u.a. auch vom Stichprobenumfang und der Qualität der Daten ab. Ich bin sicher, Herr Heese weiß das. Ich habe bei der Berechnung seitens seines Artikels nichts wesentliches auszusetzen. M.E. sind hier keine tiefergehenden mathematischen Kenntnisse notwendig. Die Betrachtung aller Aspekte genausowenig. Es wäre möglich, einen prozentualen Fehler anzugeben. Wurde mit Absicht eine Trimmung verwendet oder Aspekte ausgeschlossen? Herr Heese könnte seine Rechnung separat angeben. Die Mittelwerte zeigen, dass es beim ÖRR ein Problem geben könnte. Die Vergleiche zeigen, dass es im gegebenen Kontext beim ÖRR ein Problem gibt. Die Betrachtung von weiteren statistischen Maßzahlen aus der Deskriptiven Statistik könnte hilfreich sein. Eine Erläuterung mit Erfahrungswerten von Herrn Heese ebenfalls.
(!) Als Analysetool sind Mittelwerte toll. Dass die weitere Betrachtung über Mittelwerte und Gehälter hinausgehen muss, sollte allen Beteiligten klar sein.
Ich danke beiden Autoren für die Auseinandersetzung mit der Problematik.
Einen Vergleich (und Abgrenzung) von Rundfunkbeitrag und Krankenversicherungsbeiträgen Stelle ich mir interessant vor, auch in Einzelaspekten. Die Idee finde ich gut.
Beim Vergleich der Höhe der Säumniszuschläge, Beiträge, Altersunterschiede, Einkommensverhältnisse und gesetzlichen Regelungen warten bestimmt einige Überraschungen.
Die eigentlichen Probleme sind kleiner als der gesamte ÖRR. Mein Problem ist, von wem und für was und wie sich der ÖRR sein Geld holt. Dass es manchen Mitarbeitern des ÖRRs an einem Bewusstsein dafür fehlt, ist auch ein Problem.
Schon viele Probleme beim ÖRR.