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Autor Thema: Wer bei einer ö.r.-Anstalt eine Programmbeschwerde einreicht, kann was erleben  (Gelesen 3890 mal)

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Tichy’s Einblick, 05.12.2018

Wer bei einer öffentlich-rechtlichen Anstalt eine Programmbeschwerde einreicht, der kann was erleben

Der "Norddeutsche Rundfunk" benötigt, unter Missachtung seiner selbstauferlegten Regeln, volle drei Monate, um dem Beschwerdeführer zu antworten. Die "Berichtigung" der Gniffke-Lüge wird im Internet derart hermetisch versteckt, dass ihre Auffindbarkeit einem Sechser im Lotto gleichkommt - mit Zusatzzahl.

Wolfgang Moser, Journalist (früher unter anderem bei Report Baden-Baden)

Zitat
Unter Deutschlands schwergewichtigen Medienmachern ist Dr. Kai Gniffke einer der schwergewichtigsten. Nicht nur, weil er seit nunmehr zwölf Jahren zwei der schwergewichtigsten Nachrichten-Formate des Landes zu verantworten hat. So richtig an Gewichtigkeit zugelegt hat der Erste Steuermann von „Tagesschau“ und „Tagesthemen“ im Kielwasser der „Flüchtlingskrise“, bei deren regierungsfreundlicher Einhegung ihm der spektakuläre Coup gelang, eine der ältesten und bewährtesten journalistischen Grundregeln mit einem einzigen simplen Blogeintrag über Bord zu werfen.
[…]

Zwei Tage später trudelt im „Gremienbüro“ des NDR-Rundfunkrates eine „von mehreren hundert Programmbeschwerden in den letzten fünf Jahren“ ein. Zwar „nichts“, wie Dr. Gniffke coram publico zu kokettieren beliebt, „worauf ich stolz bin“, nur um im gleichen Atemzug stolzgeschwellt hinzufügen, alle Beschwerden seien, sofern sie ihm denn überhaupt vorgelegt wurden, vom Rundfunkrat ausnahmslos abgeschmettert worden.

Was freilich keinesfalls als Qualitätsnachweis für das Schalten und Walten des Dr. Gnffke bei „ARD-aktuell“ missverstanden werden sollte. Programmbeschwerden, denen vom Rundfunkrat stattgegeben wurde, genießen in der Geschichte unserer öffentlich-rechtlichen Medien den Seltenheitswert einer Blauen Mauritsius. Was wiederum nicht unbedingt für die Qualität der angeblich die Zuschauerinteressen vertretenden Rundfunkräte spricht.

Diesmal jedoch scheint der Schlüsselsatz der Programmbeschwerde – „Damit räumt der NDR ein, dass der Chefredakteur von ARD-aktuell, Herr Dr. Kai Gniffke, in dem beanstandeten Beitrag die Unwahrheit verbreitet hat“ – die Hamburger Anstalt in einer Art komatösen Schockzustand versetzt zu haben. Anders lässt sich ihr mehrere Monate währendes dröhnendes Schweigen – laut Geschäftsordnung sind Programmbeschwerden innerhalb von vier Wochen zu bescheiden – schwerlich erklären.

Ein Verdacht, der sich durch gelegentliche aus dem Gremienbüro dringende Rauchzeichen zur Gewissheit verdichtet: „Offenbar einen heiklen Punkt getroffen“; Abstimmungsprobleme zwischen Fernsehdirektor und Herrn Dr. Gniffke“; „Räder“, die selbst nach Monaten noch „auf „Hochtouren drehen“; auch ist es „den Verantwortlichen entsetzlich peinlich, dass es so lange gedauert hat“ – wenigstens das.

Exakt ein viertel Jahr nach Eingang der Programmbeschwerde meldet die Mailbox des Petenten abermals Post aus Hamburg. Zwölf geschlagene Wochen hat die Hamburger Anstalt gekreißt – und herausgekommen ist das:
[…]


Weiterlesen auf:
https://www.tichyseinblick.de/gastbeitrag/wer-bei-einer-oeffentlich-rechtlichen-anstalt-eine-programmbeschwerde-einreicht-der-kann-was-erleben/


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W
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Zitat
Der "Erste Steuermann", "im Kielwasser","über Bord zu werfen".

Das Seerecht lässt grüßen. Journalisten wie Wolfgang Moser, die so schreiben, wissen vermutlich, was wirklich läuft. Während wir uns noch wundern, warum die Herren mit den wunderlichen roten Gewänderen für den "Beitrag" entschieden haben.

Flüchtlinge werden aus "Seenot" gerettet, man schafft "Ankerzentren". Ein "Pakt" soll die Dinge "international" regeln.

Uns bleibt einzig die Möglichkeit der "Petiton", der (Programm)Beschwerde, falls uns etwas nicht passt, dies ist ein Konstrukt aus dem Admiralitätsrecht.


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Chef eines Möbel- und Dekorationsgeschäfts

b
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  • Recht, das man nicht lebt + verteidigt, verwirkt.
Gniffkes Fake-News zeigen doch nur, wie dringlich eine bessere Finanzausstattung des Rundfunks ist.

Der 300köpfige Redaktionsapparat ist aufgrund Personalmangels mit dem Fakten finden und liefern halt überfordert.
Es braucht einfach mehr Personal, sprich mehr Geld, um dem Chefredakteur hinreichend zuzuarbeiten, damit er "zu kurz gegriffene Vereinfachungen" vermeiden kann.

Dem Chefredakteur wäre allerdings noch zu bedenken zu geben, dass man ja auch wenigstens schweigen kann, wenn man es nicht weiß, oder mitteilen, dass man aufgrund der Ressourcenknappheit noch drei Monate Zeit für die Faktenrecherche braucht. Besser wäre aber noch gewesen, das eigene Unwissen zum Anlass zu nehmen, um an diesem Beispiel die Notwendigkeit der Erhöhung der Rundfunkbeiträge zu demonstrieren, die es dem Chefredakteur dann erlauben würde, zeitnah einen Fakten-basierten Blogeintrag statt einer Falschmeldung wie am 18. August zu erstellen.

Ich plädiere für eine Verdopplung des Rundfunkbeitrags, dann werden wir in Zukunft auf Kai Gniffkes Blog statt Fake-News sicher die Wahrheit lesen können - ohne vorherige Programmbeschwerde und ohne drei Monate Verspätung.

Und natürlich sollte der dann noch schnelleren und noch besseren Leistung eine angemessene Anpassung des Gehalts von Herrn Gniffke folgen, denn wie die ARD weiß:
„Der hohe Wert für Publikum wie Programm spiegelt sich in den Vergütungen wider“.


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 05. Dezember 2018, 19:22 von Bürger«
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