« Antwort #4 am: 28. Juni 2018, 17:58 »
Bildquelle: https://gez-boykott.de/ablage/presselogo/medienpolitik.net.png medienpolitik.net 27.06.2018„Facebook war nie Freund von irgendjemandem“
ORF reduziert seinen Facebook-Auftritt um 80 Prozent und schaltet keine Werbung mehr in sozialen NetzwerkenInterview mit Thomas Prantner, stellvertretender ORF-Direktor für Technik, Online und neue MedienThomas Prantner hatte bei der Medienenquete vorgeschlagen, dass angesichts der Übermacht von Global Playern wie Google, Facebook, Netflix, Amazon und YouTube eine neue Medienkoalition zwischen dem öffentlich-rechtlichen ORF, den österreichischen Printmedien und den Privatsendern geschlossen wird.
medienpolitik.net: Aber muss ein öffentlich-rechtlicher Sender heute nicht seine Gebührenzahler überall erreichen, auf allen Ausspielwegen?
Thomas Prantner: Ja selbstverständlich, aber unter der klaren Auflage, dass alle Aktivitäten dem Unternehmen ORF nützen müssen. Das ist unser öffentlich-rechtliche Auftrag, dem wir verpflichtet sind. Warum sollen wir mit unseren Inhalten dafür sorgen, dass ein börsennotierter Konzern aus dem Silicon Valley seine Werbeeinnahmen auf unsere Kosten steigern kann? Wenn es darum geht, auf Facebook Promohinweise anzubringen, um die eigenen Programme zu bewerben und Traffic für ORF.at zu generieren, so ist das okay.
medienpolitik.net: Haben Ihre Überlegungen auch mit Online-Werbung zu tun? Sie dürfen im Gegensatz zu den deutschen öffentlich-rechtlichen Sender online werben. Möchten Sie die Werbung lieber auf Ihren Seiten sehen als bei Facebook?
Thomas Prantner: Im Jahr 2017 betrugen die Ausgaben der Wirtschaft für Online-Werbung in Österreich € 612 Mio. 45 Prozent dieser Summe gingen an Google und Facebook – ohne dass diese Giganten in Österreich Steuern zahlen oder zur Wertschöpfung in unserem Land beitragen. Die Netto-Online-Werbeumsätze der österreichischen Zeitungen, Privat-TV-Sender und ORF betrugen pro Medium im Jahr 2017 zwischen ein Prozent und drei Prozent des Online-Gesamtwerbevolumens. Das sagt alles.
Ich habe bei der Medienenquete der Bundesregierung vorgeschlagen, dass angesichts der Übermacht von Global Playern wie Google, Facebook, Netflix, Amazon und YouTube eine neue Medienkoalition zwischen dem öffentlich-rechtlichen ORF, den österreichischen Printmedien und den Privatsendern geschlossen wird. Das Motto heißt: Kooperation statt Konfrontation. Wir müssen gemeinsam agieren und im gemeinsamen Interesse um den Medienstandort Österreich und die Zukunft unserer Unternehmen kämpfen – das erreichen wir durch Content- und Vermarktungsallianzen. Der ORF ist bezüglich Online-Werbung ohnehin durch zahlreiche gesetzliche Bestimmungen in seinen Möglichkeiten beschränkt.
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« Letzte Änderung: 28. Juni 2018, 18:26 von Bürger »

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