Autor: 01. Juni 2018, 18:51
Bildquelle: https://gez-boykott.de/ablage/presselogo/weltn24.pngWelt, 01.06.2018
Medienordnung, bitte einmal gründlich kernsanierenDie Sender von ProSiebenSat.1 würden gerne mehr gesellschaftspolitisch relevante Sendungen zeigen. Zahlen sollen dafür aber andere Von Christian Meier
Vor ziemlich genau einem Jahr machte Conrad Albert einen Vorschlag, der ihm viel Aufmerksamkeit, aber auch hier und da skeptisches Kopfschütteln einbrachte. Albert ist Vorstandsmitglied des börsennotierten Medienunternehmens ProSiebenSat.1. Sein Vorschlag: Für die Ausstrahlung von Programmen, die gesellschaftspolitisch relevant sind, möchte die Sendergruppe mit öffentlichen Geldern cofinanziert werden. […] Von den 17,50 Euro im Monat, die sich zu rund acht Milliarden Euro im Jahr addieren, erhält ProSiebenSat.1, erhalten auch alle anderen Privatsender keinen Cent. […]
Aus Sicht des Privatsenderbetreibers stellt sich die Situation in etwa so dar: Die beitragsfinanzierten Rundfunksender erfüllen ihren Auftrag nicht so gut, wie sie tun. Albert spricht von einem „Selbstverständnis als öffentlich-rechtliche Belehrungsanstalten“, die wegen ihrer unübersichtlichen Strukturen „kernsaniert“ werden müssten.
Eine „Struktur-Taskforce“ solle alle Beteiligten des dualen Systems an einen Tisch bringen, schlägt der Medienmanager vor. […]
Der Fonds, über den Privatsender ihre geplanten Sendungen finanzieren sollen, wäre mit etwa 100 Millionen Euro gut ausgestattet. Aus welchem Topf das Geld kommen solle, müsse politisch entschieden werden. Devise: Inhalte fördern statt Institutionen subventionieren.
Wie Vertreter der Öffentlich-Rechtlichen den Vorschlag bewerten, konnte Albert im Mai auf einer Berliner Medienkonferenz hören. Den Privaten gehe es bei ihrer Kritik eigentlich darum, das duale System aufzulösen, sagte Patricia Schlesinger, die Intendantin des RBB […]
Weiterlesen auf: https://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article176865266/Medienordnung-bitte-einmal-gruendlich-kernsanieren.html