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Autor Thema: Bildstörung in der Schweiz - Rechte wollen Radio- und TV-Gebühren streichen  (Gelesen 3390 mal)

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TAZ, 08.02.2018

Bildstörung in der Schweiz

Rechte wollen Radio- und TV-Gebühren streichen, am 4. März stimmt die Bevölkerung darüber ab. Die öffentliche Meinung ist schon nach rechts gerückt.

Von Kaspar Surber

Zitat
[…]
Falls die Initiative Erfolg hat, würden beim öffentlichen Schweizer Radio und Fernsehen wohl die Lichter ausgehen. In der Verfassung müsste dann festgeschrieben werden, dass der Staat weder Gebühren erheben noch andere Subventionen zur Finanzierung von Radio und Fernsehen vergeben darf. Der bestehende Verfassungsartikel, dem zufolge die öffentlich finanzierten Programme verpflichtet sind, sachlich und ausgewogen zu berichten und Kultur und Bildung zu fördern, würde wegfallen. In der Konsequenz hieße das: Es gäbe nur noch privat finanzierte Medien, die zudem an keine qualitativen Auflagen mehr gebunden wären.
Drei Viertel der Einnahmen würden fehlen.

Die Initiatoren und Befürworterinnen argumentieren, sie würden die SRG von ihren staatlichen Fesseln befreien und in die Freiheit des Markts entlassen, wo sie sich endlich entfalten könnte.
[…]
Die Befürworter haben einen „Plan B“ errechnet, wonach sich die Programme mit Werbung oder Pay-TV finanzieren ließen. Allerdings wird die Werbung wohl kaum bei einer Rumpf-SRG bleiben, sondern zu den reichweitenstarken deutschen Privaten wie RTL oder ProSiebenSat1 abwandern […]
Pay-Abos funktionieren zudem nur für Sport oder Pornos, nicht aber für Informationssendungen. […]

Die No-Billag-Abstimmung findet statt, während auch in der Schweiz die Konzentration auf dem Medienmarkt voranschreitet. Hauptursache ist zum einem der Wegbruch der Werbeeinnahmen, die im Zuge der Digitalisierung großenteils ins Internet und dort zu Google und Facebook abgewandert sind. Zum anderen werden inzwischen fast alle Medien unter der neoliberalen Doktrin des Shareholder-Value auf Profit getrimmt. […]

Der Aufstieg der Schweizer Rechtspopulisten wäre ohne ihre Präsenz in den Talkshows des öffentlichen Fernsehens nicht denkbar gewesen. Doch wittern sie bis heute eine linke Unterwanderung der SRG. […]

Europaweit haben rechtspopulistische Parteien in den öffentlichen Sendern ein Feindbild gefunden. In Deutschland will die AfD die Öffentlich-Rechtlichen auf eine Anstalt, nämlich das ZDF, beschränken – die Rede ist von einem „schlanken Bürgerfunk“. In Österreich forderte der FPÖ-Chef und heutige Vizekanzler Heinz-Christian Strache im Wahlkampf die Abschaffung der Gebühren und eine Umwandlung des ORF in Pay-TV. Im Koalitionsvertrag ist davon keine Rede mehr, doch soll der ORF künftig mehr „österreichische Inhalte“ bringen. Und in Polen hat die rechtsnationale Regierung die öffentlichen Medien kurzerhand unter ihre Kontrolle gebracht. […]

Weiterlesen auf:
https://www.taz.de/!5483423/


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 09. Februar 2018, 12:14 von DumbTV«
„Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken." (E. Kästner)

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Zitat
Die Initiatoren und Befürworterinnen argumentieren, sie würden die SRG von ihren staatlichen Fesseln befreien und in die Freiheit des Markts entlassen, wo sie sich endlich entfalten könnte.

Analog für Deutschland heißt mein Satz:

Als Nichtnutzer plädiere ich dafür, die öffrech von ihren staatlichen Fesseln zu befreien und in die Freiheit des Marktes zu entlassen, wo sie sich endlich entfalten können, ohne mein Geld! ;D

Ein Hoch auf die Schweiz!


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 09. Februar 2018, 12:40 von Bürger«
Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.
                                                Curt Goetz

  • Beiträge: 577
Ich verstehe nicht, was gesunder Menschenverstand mit rechts, links, oben, unten oder anderen Etikettierungen zu tun hat. FUD (à la TAZ, hier namentlich durch Kaspar Surber von der WOZ) trägt weder zur Analyse noch zu konstruktiven Lösungsansätzen bei - nach wie vor geht es um Menschen und ihr Verständnis von "Demokratie". Darin liegt der eigentliche "Verlust" für die Schweiz (wie auch in D), lieber Herr "Journalist".

(Rechte wollen [...], öffentliche Meinung [...] nach rechts gerückt, Initiative will [...] Geldhahn zudrehen, die Lichter ausgehen, nur noch privat finanzierte Medien, keine qualitativen Auflagen, eigentlich[es] ideologisches Projekt, berüchtigt für [...] aggressive[n] Kampagnen, Aufstieg der Schweizer Rechtspopulisten, linke Unterwanderung, europaweit [...] rechtspopulistische Parteien, Umfragen sagen [...] Scheitern [...] voraus, biederte sich Kessler, ...)


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motte

... trägt weder zur Analyse noch zu konstruktiven Lösungsansätzen bei ...

Darin liegt auch nicht die Absicht dieses Artikels.


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 09. Februar 2018, 12:42 von Bürger«

  • Beiträge: 577
Darin liegt auch nicht die Absicht dieses Artikels.

Die D.E. welche wäre?

(... bin für jeden Hinweis dankbar!) :-)


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