Hier ein nachträglicher Eindruck von der Altonale:
1) Der Platz war toll: wir standen an einer Strassenecke, hatten also 2 offene Seiten und waren nicht in eine Reihe eingezwängt. Dazu kam, dass wir zum Ein-und Ausladen beide Tage nur 5m bis zum Auto hatten, da die Absperrung des Festplatzes genau hinter uns begann und wie durch Zufall dort auch immer eine Parkmöglichkeit war. Das Wetter hat auch mitgespielt, und wenn unser Stand nicht hauptsächlich für Informationsgespräche da gewesen wäre, hätte die Hintergrundmusik, die aus einer Bar den Platz mitellstark ab 16 Uhr beschallte auch nur die Stimmung bereichert. So war ich dann am Sonntag etwas heiser geredet.
2) Ich empfand es als besonders schön, einen Passanten, der uns wutentbrannt für AfDler hielt und dann auch zu Anfang meinerseits (und Passantenseits!) Kontra erhielt, nach eingreifen eines Mit"kämpfers" vom Stand sich erstmal überreden ließ, sich über uns zu informieren, um dann am nächsten Tag, obwohl glühender ÖRR Anhänger, dazu zu bringen, seine Einstellung zu den Beitragsgegners zu revidieren. Mir wurde nochmal bewusst, dass die öffentlich rechtliche Meinungsmache es (wohl erfolgreich) darauf anlegt, die Beitragsgegner mit der AfD in einen Zusammenhang zu bringen.
3) Spruch des Tages einer vorbeigehenden Passantin war: "Bester Stand auf der Altonale"
4) Die Beteiligung von Gerda M. Kolf am Stand war eine grosse Bereicherung. Sie kommt eigentlich aus dem Gesundheitsbereich, hat aber aus einem inneren Gefühl heraus einen Zusammenhang zwischen Zwangsabgabe und Gesundheit entwickelt und dies in ihrem Buch "Stimmungsbarometer Rundfunkzwangsabgabe" niedergeschrieben. Die Gespräche, die sie mit den Passanten führte waren daher nicht auf juristischer Basis, sondern auf menschlichen Beweggründen aufgebaut. Was macht so eine Zwangsabgabe, die armen Menschen unter dem Vorwand "es sei gut für sie" Geld abzwingt, um damit dann einen im Geld schwimmendes Medienkonzern zu finanzieren mit uns? Solch eine Unterdrückung erzeugt Ängste und Ohnmachtsgefühle, die entweder zu Agression, zum Unterdrücken der eigenen Haltung oder zu konsequentem Widerstand führt. Alles das ist auf jeden Fall anstrengend und macht auf Dauer krank.
Ihre Idee, den Interessierten eine Möglichkeit zu geben, ihre Meinung auf Zettel zu schreiben und an eine Pinwand zu hängen, wurde gut angenommen.
5) Wie letztes Jahr auch, war jemand am Stand, der sich "anonym" und erstaunlicherweise genau gleich formuliert mit einem "Ich arbeite beim öffentlich rechtlichen Rundfunk, daher würde ich gerne ihre Argumente wissen" vorstellte und in feiner öffentlich rechtlicher Moderatorenart "mmh, ja" "das kann ich gut verstehen" und ähnliches von sich gab. Es war Herr Yared Dibaba (oder war es sein Bruder Benji??, öffentlich rechtliches Rätselraten!), Moderator der gewiss zwingend aus Rundfunkbeiträgen zu finanzierenden Nachmittagssendung "Mein Nachmittag".
Ein Mann, der wohl "Der hohe Norden und der tiefe Süden in einer Person" ist, wie auf der NDR Seite
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/mein_nachmittag/wir_ueber_uns/Die-Mein-Nachmittag-Moderatoren,meinnachmittagmoderatoren101.html beschrieben, jedoch nach wikipedia wohl keinesfalls einer, der arm und reich in einer Person erlebt hat.
https://de.wikipedia.org/wiki/Yared_Dibaba Das Vorzeigemodell des NDR für "gelungene Flüchtlingsintegration" (spricht fliessend Platt! Mehr geht nicht!!) Nun ja, etwas wirklichkeitsfern, aber macht einen guten Eindruck. Da er interessiert zu sein scheint, könnte man ihn mal an einen Runden Tisch einladen und IHN fragen, ob er sich wohl damit fühlt, von Zwangsgeldern ernährt zu werden.
Zum Ende der Altonale wurden wir dann noch mit leckerem Kuchen versorgt und konnten dann entspannt noch
vor dem ersten Regenschauer die Zelte abbrechen.
Der Zuspruch aus der Bevölkerung ist gross. Ich erkenne aber auch die öffentlich rechtliche Filterblase, die doch noch viele, auch Kritiker beeinflusst.
„Eine ewige Erfahrung lehrt jedoch, daß jeder Mensch, der Macht hat, dazu getrieben wird, sie zu mißbrauchen. Er geht immer weiter, bis er an Grenzen stößt. Wer hätte das gedacht: Sogar die Tugend hat Grenzen nötig. Damit die Macht nicht mißbraucht werden kann, ist es nötig, durch die Anordnung der Dinge zu bewirken, daß die Macht die Macht bremse.“ (Montesquieu)