Wieder ein schönes Video, auch wenn ich da in mancherlei Hinsicht nicht zustimmen würde.
Was seine Argumentation betrifft, dass man in einem Land in dem man den Wehrdienst aus Gewissensgründen verweigern kann oder aus der Kirche austreten kann, man nicht aus dem Öffentlichen Rundfunk aussteigen darf, kann ich zwar zustimmen, aber die Fragestellung "Wie es sein kann" ist zumindest rhetorisch etwas unglücklich gewählt. Die logische Antwort darauf ist nämlich, weil es so im Gesetz steht. Besser wäre es, wenn man das Gesetz in Frage stellt, nicht wieso es Gesetze gibt.
Weiterhin beschreibt er z.B. dass seinem Denken nach entsprechende Behörden-Mitarbeiter, die in die Vollstreckung involviert sind und neben Steuern und Co. ja auch die Beitragsbearbeitungen auf dem selben Tisch liegen haben, eine Art Panik bekommen, dass sich der Beitragsverweigerer demnächst noch dazu bequemt, keine Steuern mehr zu bezahlen. Ich denke, dass ist ein Trugschluss. Sicher kann das eine sehr untergeordnete Rolle spielen, aber nach allem was ich bisher gehört und gesehen habe, halte ich das nicht für den entscheidenden Punkt. Da trifft eher es schon eher damit, dass die Leute mitunter unterqualifiziert sind oder keine Rechtssicherheit in deren Köpfen herrscht. Verglichen mit dem täglich Brot ist alles, was irgendwie mehr Aufwand in seiner Bearbeitung bedeutet, auch lästig. Man will es endlich erledigt haben, bekommt es aber nicht los. Enstprechend versucht ein solcher Mitarbeiter immer mit dem Rammbock durch die Tür zu stürmen, statt erst mal nach dem Schlüssel zu fragen. (metaphorisch gesehen)
Ich erlebe tagtäglich im ganz normalen Tagesgeschäft und im Leben, wie Menschen immer den aus ihrer Sicht einfachsten Weg wählen, selbst wenn dieser damit verbunden ist, dass andere einen dafür tragen müssen. Jetzt schreibe ich schon wieder in Metaphern, aber ich denke, man versteht was ich meine. Menschen sind halt so. Ich hatte mal einen Konflikt wegen einem Bußgeldbescheid und obwohl ich dutzendfach belegen konnte, dass die Vorwürfe darin nicht sachgerecht waren oder stimmten, hat man sich nicht mal die Mühe gemacht nachzuschauen, ob da was dran sein konnte. Der einfachere Weg war es für die Behörde, das vor Gericht zu bringen. Da ist der Bürger der Feind. Verhandelt oder diskutiert wird nicht. Der Sachbearbeiter hat immer (erst mal) Recht. So ticken Menschen nun mal. Nicht alle, zum Glück.