Nach unten Skip to main content

Autor Thema: "Wo bleiben inhaltliche Tiefe und umfassende Durchdringung?" (Telepolis)  (Gelesen 2010 mal)

  • Beiträge: 577
Telepolis (heise.de), 25. Februar 2018
"Wo bleiben inhaltliche Tiefe und umfassende Durchdringung?"
Von Marcus Klöckner
Im Interview mit Thorolf Lipp (Dokumentarist) - Teil 2
Zitat
[...]
Beim Sport lässt sich nichts einsparen
[...]
K Also doch nur schöne Worte?
Thorolf Lipp: Das kann sein. Jedenfalls reichen schöne Worte nicht aus. Ein Satz in [Ulrich] Wilhelms Beitrag hat mich ganz besonders aufhorchen lassen, weil er zeigt, dass es mit dem Gestaltungswillen des neuen ARD-Vorsitzenden offenbar nicht so weit her ist.

K Nämlich?
Thorolf Lipp: Er hat gesagt, dass es letztlich der Politik obliege, qua Gesetzesakt festzulegen, welche Programme gemacht werden sollen und welche nicht bzw. nicht mehr, weil das Geld nicht mehr reicht. Im Grunde ist das - leider - eine Art Offenbarungseid, eine Mischung aus Fantasielosigkeit und Kleinmut. Notwendig wäre hier aber ein wirklich konsequentes Bekenntnis zum Kern des Auftrages und der wird nicht dadurch erfüllt, dass Sport, Krimis und seichte Unterhaltung die größten Kosten verursachen.

Wie kann man einerseits Politikunabhängigkeit behaupten und andererseits den Gestaltungsauftrag an die Politik wegdelegieren? Müssen nicht die Intendanten eine Vision haben, was der öffentlich-rechtliche Rundfunk an Programmen und Inhalten unbedingt bieten muss? Kein Vorstandsvorsitzender eines Autokonzerns könnte sich eine solche Fantasielosigkeit leisten. [...]
Weiterlesen auf:
https://www.heise.de/tp/features/Wo-bleiben-inhaltliche-Tiefe-und-umfassende-Durchdringung-3976300.html?seite=all


Der erste Teil des Interviews findet sich hier:
Telepolis (heise.de), 14. Februar 2018
Öffentlich-Rechtliche: "Ein tendenziell zu einseitiges Programm"
Von Marcus Klöckner
Im Interview mit Thorolf Lipp (Dokumentarist) - Teil 1
Weiterlesen auf:
https://www.heise.de/tp/features/Oeffentlich-Rechtliche-Ein-tendenziell-zu-einseitiges-Programm-3969245.html


Unterschriftenaktion: https://online-boykott.de/unterschriftenaktion
Rechtlicher Hinweis: Beiträge stellen keine Rechtsberatung in irgendeiner Form dar. Sie spiegeln ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider. Weitere Infos: Regeln

  • IP logged

j
  • Beiträge: 265
Ich sehe das mehr als das übliche Gejammer eines jeden.

Machen die Wirte auf dem Oktoberfest auch so:
Es wird alles so teuer, der Strom, die Gebühren, und die Bedienungen wollen ja auch bezahlt werden. Ein Maß kostet jetzt 11,30€.

Mimimimimimi....

Genau so ist es, eine karitative wohlfahrt, dass die Wirte ihr Zelt aufstellen und danke für die aufoperfungsvolle Arbeit beim Dokumentarfilm.

Der einzig wahre Satz ist imo
Zitat
Die Sender allein sind offenbar nicht willens oder in der Lage, die Probleme, über die wir hier sprechen, beherzt anzupacken. Also muss wohl doch die Politik ran,

Da hat er recht. Leider nur da, denn der Satz geht so weiter:
Zitat
Also muss wohl doch die Politik ran, denn letztlich ist es ein ordnungspolitisches Problem, wenn von Produzenten und Regisseuren, mithin die schwächsten Glieder in der Produktionskette, verlangt wird, zu eigentlich untragbaren Bedingungen die Demokratie zu retten.

Weder rettet Fernsehen die Demokratie (die Griechen haben das ganz gut ohne hinbekommen, munkelt man, und in den USA und GB gab es auch erst Demokratie und dann Fernsehen!) noch tut es der Dokumentarfilm.

Er wirft dem ARD Vorsitzenden mangelnden Mut und Zukunftsvision vor - ja wenn er mal seinen Grips anstregen würde, könnte er zu 2 Schlussfolgerungen kommen:
1. Seine Dokus interessieren niemanden - oder wenn, dann kaum. Vllt. sollte er sich überlegen, wie er mehr Leute dafür begeistert. Warum Filme drehen, die keiner sehen will?
2.  Ist er ohne GEZ Zwangssystem nicht besser dran? Er kann seine Filme am Markt verkaufen - wenn es genug Nachfrage danach gibt, wird er schon was verdienen.

Das 2. Darf er vlt. denken nicht äußern, ansonsten droht ihm H4.

Im Grunde zeigt es nur, wie bescheuert das System ist -8, X Mrd. werden bezahlt - und die, die den Film machen, nagen am Hungertuch.


Unterschriftenaktion: https://online-boykott.de/unterschriftenaktion
Rechtlicher Hinweis: Beiträge stellen keine Rechtsberatung in irgendeiner Form dar. Sie spiegeln ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider. Weitere Infos: Regeln

  • IP logged  »Letzte Änderung: 27. Februar 2018, 23:30 von Bürger«

  • Beiträge: 2.624
  • Ersatzmaßstab Wohnung: das BVerfG erklärt die Welt
Bitte mehr Dokumentationen, vor allem deutlich vor 23 Uhr*, dafür weniger "Um Himmels Willen", "In aller Freundschaft", "Rote Rosen", "Sturm der Liebe", "Lindenstraße", "Verrückt nach Meer", "Familie Dr. Kleist", "Bares für Rares", "Die Rettungsflieger", "Die Rosenheim Cops" und ähnlichen Schwachsinn, wie er allein heute über die Sender geht. An anderen Tagen sieht es nicht anders aus. Ich kann auch gut auf Dauerfußball, Schlager-, Quizz- und Kochsendungen verzichten. Gegen den gesendeten Krempel braucht sich wohl kaum ein Dokumentarfilm verstecken.

M. Boettcher

* @jasonbourne: so unterschiedlich kann man das sehen


Unterschriftenaktion: https://online-boykott.de/unterschriftenaktion
Rechtlicher Hinweis: Beiträge stellen keine Rechtsberatung in irgendeiner Form dar. Sie spiegeln ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider. Weitere Infos: Regeln

  • IP logged  »Letzte Änderung: 27. Februar 2018, 23:31 von Bürger«
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.

j
  • Beiträge: 265
Nein. Wir sehen das gar nicht unterschiedlich.

Ich halte es für einen Skandal, dass o.g. Sendungen, neben noch weiteren wie z.B. Sportschau, Fußball Nationalmanschaft, Champions League, Tatort, etc. und vermeintlich der politischen Willensbildung dienende Sendungen wie Maischberger, Talk Show X, Y, Z oder Quizduell, etc. von Zwangsgebühren finanziert werden.

Ich bin gerade auf https://programm.ard.de/TV/Programm/Sender?sender=28106
und will das mal durchgehen.
13:00 Mittagsmagazin -> 10 Min. Nachrichten 50 Min. Nonsens Talk
14:00 Tagesschau
14:10 Rote Rosen
15:00 Tagesschau
15:10 Sturm der Liebe
16:00 Tagesschau
16:10 Verrückt nach Meer
17:00 Tagesschau
17:15 Brisant

18:00 Quizduell
19:45 Sportschau
19:50 Wetter
19:55 Börse
20:00 Tagesschau

20:15 Hotel Heidelberg
21:45 Tagesthemen
22:00 Tatort
23:30 Mord in Gesellschaft
01:00 Nachtmagazin
1:20 Das Leben liegt vor dir

Wenn ich mir das so anschaue, was ist den wirklich Sinn der Rundfunkgebühren?

Also mehr als das Unterstrichene wohl nicht. Ich komme auf 2:35h Sendungen mit wirklich informativem Charakter, und da rechne ich schon die Sportschau und Brisant mit ein. Alles andere ist Unterhaltung und ich sehe nicht ein, sowas mitzufinanzieren.

Daher ist dieses Argument "ÖRR rettet die Demokratie" wirklich mal sowas von an den Haaren herbei gezogen. Es ist ja bei den anderen Sendern wahrscheinlich nicht anders.

Gibt es eine Seite 100 Argumente gegen den ÖRR Zwangsbeitrag?
Hat jemand Lust sowas zu starten?


Ich sehe einen ganz großen Punkt da oben: Wenn man sich auch diese Argumentation einlässt, greift man in die journalistische Freiheit ein. Und Zensur findet nicht statt. Damit schafft man es ganz einfach, sich ins Abseits zu stellen.
Man muss das ganze schon eine Nummer tiefer ansetzen, nämlich die Frage stellen, warum es solche Fleischtöpfe gibt und warum ein ÖRR entscheidet, was er sendet.

Die von mir favorisierte Lösung für einen ÖRR besteht darin, dass ein Ausschuss im Bundestag (von mir aus auch der Landtage, ist ja Ländersache) definiert, was es wirklich an öffentlich finanzierten Rundfunkleistungen braucht. Und das dann ausschreibt. Sender mit einer bestimmten Reichweite können sich bewerben. Das wird ausgestrahlt und dann online gestellt.
Aus Steuermitteln bezahlt.
Sowas kostet dann 500 Mio. im Jahr, und man finanziert nicht diese seichte Unterhaltung. ARD & Co. können ja trotzdem weiter exisitieren- nur müssen sie sich halt privat finanzieren.

Dieses Inhaltargument kann man verwenden, aber man darf nicht auf die Ebene runter gehen zu meinen, dass es mehr Dokus und weniger Bullshit geben soll. Sondern man muss argumentieren, dass diese seichte Unterhaltung keinerlei Zweck erfüllt, den der ÖRR eigentlich erfüllen soll.


Edit "DumbTV":
Vollzitat Vorkommentar entfernt. Bitte für die Übersicht und besseren Erfassbarkeit keine solchen überflüssigen Vollzitate verwenden


Unterschriftenaktion: https://online-boykott.de/unterschriftenaktion
Rechtlicher Hinweis: Beiträge stellen keine Rechtsberatung in irgendeiner Form dar. Sie spiegeln ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider. Weitere Infos: Regeln

  • IP logged  »Letzte Änderung: 03. März 2018, 03:10 von Bürger«

 
Nach oben