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Autor Thema: Ein staatsfernes Rundfunksystem ist machtlos gegenüber totalitären Tendenzen  (Gelesen 1309 mal)

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Die staatsferne unseres öffenlich rechtlichen Rundfunks beruht auf der Annahme, es könne sich unabhängig und unabänderlich von Strömungen in der Politik entwickeln. Diese Theorie entstand im Zeitgeist der Nachkriegszeit des 2.Weltkriegs, in der auch darüber nachgedacht wurde, keine Wehrmacht mehr in Deutschland bereitzustellen. 

In Zeiten der völligen Zerstörung und Auflösung ist es nur zu menschlich, sich wieder an Idealen zu orientieren. Dazu gehörte auch der Spruch "Nie wieder Krieg" und daraus folgernd "keine Wehrmacht mehr", der mir - 60er Baujahr - noch bekannt ist, heute aber in Betrachtung der Weltlage inzwischen völlig irreal erscheint.

Ebenso irreal erscheint mir die Vorstellung, ein organisiertes Rundfunksystem könnte so abgehoben sein, dass es den Einflüssen von Politik und Wirtschaft unbeeindruckt gegenüber stehen könnte. Natürlich kann man daran "glauben", dass es so ist, aber wie heisst der alte Spruch: "Glauben ist was für die Kirche". Und Rundfunk soll Information bieten, keine Glaubensrichtung.

Schon länger, aber im Moment wird besonders deutlich, wie wirtschaftliche Aspekte eine sehr grosse Rolle bei den öffentlich rechtlichen Sendern spielen. Leider hilft da offensichtlich ein Zwangsbeitrag auch nicht. Die Politik, damals in der Nachkriegszeit noch ein relativ bewegter Schauplatz der Ideologien zum Staatssystem, heute aber nur noch reine Machtverschiebungen ohne gesellschaftliche Wirkung, zerrt ebenso am Rundfunksystem. Staatsferne gab es nie! aber wer an staatsferne heute noch glaubt, dem ist nicht mehr zu helfen. In der Nachkriegszeit war dieser Irrglaube zu verzeihen. In Zeiten schlimmsten Unglücks möchte man an das Gute und Gerechte glauben. Die Zeiten sind aber vorbei.

Wozu führt nun ein Mediensystem, an dem Politik und Wirtschaft zerren? Die Gesellschaft gerät unter die Räder! Rundfunk ist ein Kultur- und Wissensträger wie Theater und Universitäten. Es soll den Menschen das "Wahre, Gute und Schöne" (Zitat von Hans Bredow, einer der Gründer der ersten Programmgesellschaft in Deutschland) nahebringen. (klingt auch irreal, aber was soll es den Menschen denn sonst bringen? Lügen, Schlechtes und Hässliches???) Die Ausrichtung auf die Idealvorstellung ist ein Ding der Unmöglichkeit, wenn Macht- und Geldinteressen vorrangige Bedeutung haben. Künstler und Wissenschaftler werden an ihrer politischen Ausrichtung und wirtschaftlichen Verwertbarkeit gemessen. Das ist, was aktuell vorliegt.

Das ist auch, was in totalitären Systemen vorliegt: Politik und Wirtschaft in einer Hand beschädigen funktionierende Kultursysteme. Der Mensch wird zum Werkzeug dessen man sich machtvoll bedienen kann. z.B. als Zwangszahler - nur an seinem finanziellen Potenzial gemessen (siehe RBStV), seine innere Gesinnung und Seele völlig missachtend. Den Mensch auf einen Zahlungszwang zu reduzieren ist ein deutliches Indiz für despotische Tendenzen der Regierenden.
Zitat Georg Simmel, 1907: https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,23022.msg146963.html#msg146963
Die meisten sind bereits vor langem schon gebrochen worden und haben sich daran gewöhnt. Bei den Restlichen wird mit den für einen sich freiheitlich demokratisch nennenden Staat brutalsten Mitteln (Freiheitsentzug, rechtsbeugende Auslegung von Gesetzen, Veränderungen von verschiedensten Gesetzen) versucht, ein Zwangssystem durchzusetzen, dass zuletzt unser gesamtes auf menschliche Grundrechte aufbauendes Gesetzessystem über pure mediale Beeinflussung niederreissen wird. Nicht offensichtlich, aber über eine rein virtuell existierende Demokratie 2.0 - und das wird ein purer Neusprech-Begriff sein.



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  • IP logged  »Letzte Änderung: 30. November 2017, 12:42 von seppl«
„Eine ewige Erfahrung lehrt jedoch, daß jeder Mensch, der Macht hat, dazu getrieben wird, sie zu mißbrauchen. Er geht immer weiter, bis er an Grenzen stößt. Wer hätte das gedacht: Sogar die Tugend hat Grenzen nötig. Damit die Macht nicht mißbraucht werden kann, ist es nötig, durch die Anordnung der Dinge zu bewirken, daß die Macht die Macht bremse.“ (Montesquieu)

 
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