Es ist mir eigentlich völlig egal, wie viele Anschläge es gegen Flüchtlingsunterkünfte gegeben hat. Jeder ist einer zu viel.
Mich interessiert, wie viele der Täter man dingfest machen konnte. Ob die Polizeistatistik zwischen Übergriffen, Attacken, Anschlägen, Sachbeschädigungen, Brandanschlägen usw. unterscheidet ist etwa so relevant wie der Unterschied zwischen Wasser und H2O. Die Motivation der Täter zählt; ebenso die Tatsache, dass es sich um Straftaten handelt, bei denen Todesopfer zumindest bei Brandanschlägen in Kauf genommen werden. Zwar kann man der Berichterstattung einen Hang zu Übertreibung und falscher Darstellung attestieren, mit Zahlen und deren Interpretation haben Journalisten auch bei anderen Themen ziemliche Schwierigkeiten. Man könnte aber auch fragen, warum man eigentlich nicht jeden Tag über solche Anschläge hört oder liest, wo übers Jahr doch erhebliche Straftaten zu verzeichnen sind. Womöglich ist das schon so gewöhnlich, dass es keine Meldung mehr wert ist, was dann wiederum ein merkwürdiges Verständnis von Journalismus offenbaren könnte.
M. Boettcher
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.