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Autor Thema: HR-Intendant Manfred Krupp: „Viele vertrauen der Tagesschau“  (Gelesen 2321 mal)

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Frankfurter Rundschau, 08.11.2017

„Viele vertrauen der Tagesschau“

HR-Intendant Manfred Krupp verteidigt die Öffentlich-Rechtlichen und wünscht sich, dass ARD und ZDF beim Kanzlerduell künftig die Moderation alleine stellen.

Von Pitt von Bebenburg und Arnd Festerling

Zitat
Selten standen die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten so stark unter politischem Druck. Die AfD fordert die Abschaffung des Rundfunkbeitrags. Der CDU-Medienminister von Sachsen-Anhalt, Rainer Robra, findet, dass das ZDF genügt und die ARD abgeschafft werden kann. Manfred Krupp, der Intendant des Hessischen Rundfunks, gibt Kontra.

Herr Krupp, braucht Deutschland noch die Tagesschau der ARD, wenn es im ZDF die heute-Nachrichten und jede Menge Nachrichtenangebote im Internet gibt?
Ich bin absolut sicher, dass wir die Tagesschau weiterhin brauchen. Man sieht das schon daran, dass sie eine unheimliche Reichweite hat. Ganz viele Menschen vertrauen der Tagesschau. Dem Pluralismus in Deutschland tut es gut, wenn es mehr als eine öffentlich-rechtliche Nachrichtenmarke gibt.

Neulich hat eine Umfrage ergeben, dass angeblich eine Mehrheit der Bürger für eine Zusammenlegung von ARD und ZDF wäre, um Rundfunkbeiträge zu sparen. Wie gehen Sie mit diesem Gegenwind um?
Ich kenne ganz viele andere Umfragen, die sehr stark das jetzige System bestätigen. Wenn man die Leute fragt: Was schalten Sie ein, wenn es eine besondere Nachrichtenlage gibt?, dann ist die Tagesschau immer noch an der ersten Position. Wenn die Menschen regionale Nachrichten suchen, dann geht’s in die dritten Programme. Unsere Erfahrung zeigt, dass dieses System von ARD und ZDF mit vielen regionalen Schwerpunkten von den Beitragszahlern akzeptiert wird. [..]

Weiterlesen auf:
http://www.fr.de/kultur/netz-tv-kritik-medien/medien/ard-und-zdf-viele-vertrauen-der-tagesschau-a-1382821,0#artpager-1382821-0


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Zitat
Dem Pluralismus in Deutschland tut es gut, wenn es mehr als eine öffentlich-rechtliche Nachrichtenmarke gibt.
Ich behaupte, ein nicht unbedeutender Teil der Tagesschau-Zuseher wissen nicht mal, was Pluralismus in diesem Kontext bedeutet.

Zitat
Ich kenne ganz viele andere Umfragen, die sehr stark das jetzige System bestätigen. Wenn man die Leute fragt: Was schalten Sie ein, wenn es eine besondere Nachrichtenlage gibt?, dann ist die Tagesschau immer noch an der ersten Position. Wenn die Menschen regionale Nachrichten suchen, dann geht’s in die dritten Programme.
Ich kenne Umfragen, die da ein weniger rosiges Bild zeichnen. Und nun? Zählen dann nur die Umfragen, die die ÖR begünstigen? Was mich betrifft, so müsste ich lügen, wann ich das letzte mal die Tagesschau gesehen habe, denn ich kann mich so schlecht an Dinge im Detail erinnern, die so viele Jahrzehnte zurück liegen. Aber ich weiß noch, dass eine junge Boyband namens Take That damals total In war *g*

Zitat
Unsere Erfahrung zeigt, dass dieses System von ARD und ZDF mit vielen regionalen Schwerpunkten von den Beitragszahlern akzeptiert wird.
Und von den Beitragsverweigerern? ;) Klar werden die Leute, die ohne Murren für einen Dienst bezahlen, den sie auch nutzen wollen, diesen auch akzeptieren. Ich bezahl ja auch kein Amazon Prime und gucke mir dort nie Serien oder Filme an, weil ich es zu schlecht finde.

Zitat
Es kommen immer mehr Streaming-Dienste auf den deutschen Markt, die Fernsehen und Rundfunk Konkurrenz machen, von Netflix bis Spotify. Macht Ihnen das Sorgen?
Die ARD-ZDF-Onlinestudie zeigt zum ersten Mal, dass die Streaming-Dienste stärker genutzt werden als die Mediatheken, die in der Regel von den Öffentlich-Rechtlichen betrieben werden. Das muss uns Sorge machen. Warum sind sie stärker? Zum einen, weil sie bestimmte amerikanische Serien anbieten, die wir nicht zeigen können und wollen. Aber sie sind auch stärker, weil sie personalisierte Empfehlungen geben. Wir überarbeiten die ARD-Mediathek gerade, um genau so etwas unseren Nutzerinnen und Nutzern anbieten zu können.
Stimmt, das Produkt ist nicht beliebt wie eh und je, nur das Interface und die Bedienung der Mediathek ist so schlimm, dass sich euer Zeug kaum jemand anschauen will. Ganz nach dem Motto "Ich mal mir die Welt wie sie mir gefällt ..."

Zitat
Aber Sie machen ihnen online Marktanteile streitig.
Wir müssen auf veränderte Gewohnheiten bei der Mediennutzung reagieren. Menschen bezahlen ihren Rundfunkbeitrag dafür, dass wir eine umfassende Öffentlichkeit im Radio, Fernsehen, aber auch im Online-Bereich herstellen. Es gibt Menschen, für die der Online-Bereich die erste Informationsquelle ist. Hier stehen wir gemeinsam im Wettbewerb mit den großen Konzernen, sei es Facebook oder Mailingdienste wie gmx und web.de, die inzwischen in der digitalen Nachrichtenwelt teilweise eigene journalistische Inhalten im Netz frei zugänglich anbieten. Ich habe große Zweifel, dass es auch nur einer Zeitung besser gehen würde, wenn wir unser Online-Angebot drastisch reduzieren würden.
Dann ab zurück, die Grundschulbank drücken! Wenn ich 17,50 Euro weniger im Monat habe, sind das 17,50 Euro weniger, die ich in Zeitungen wie die FR investieren kann. Das so etwas offensichtliches nicht mal an der Stelle erkannt wird, ist einfach nur noch traurig.


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 09. November 2017, 18:13 von Bürger«

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  • Ersatzmaßstab Wohnung: das BVerfG erklärt die Welt
Das

Zitat
HR-Intendant Manfred Krupp verteidigt die Öffentlich-Rechtlichen und wünscht sich, dass ARD und ZDF beim Kanzlerduell künftig die Moderation alleine stellen.

ist keine Nachricht. So wie Hund beißt Mann niemanden sonderlich erstaunt, hingegen Mann beißt Hund eine kleine Sensation und damit eine Meldung wert wäre, hat die Information, dass der Intendant einer ÖR-Sendeanstalt diese als nützlich, unverzichtbar usw. verteidigt, keinen echten Nachrichtenwert. Hätte Manfred Krupp sich hingestellt und gesagt, dass die Sender zu teuer, zu manipulativ, die Mitarbeiter arrogant sind, das wäre eine Meldung wert gewesen.

Die Behauptung von Herrn Krupp, zur AfD Medienpräsenz:

Zitat
Es ist untersucht worden, wie stark die AfD in den Talkshows vertreten war. Da war sie teilweise proportional, teilweise unterproportional vertreten. Aber sie hat natürlich Aufregerthemen gesetzt.

schrammt nur knapp an einer Lüge vorbei, weil sowohl Fragesteller wie Herr Krupp die eigentliche Frage, nämlich die nach der Präsenz der AfD in allen Sendungen, ausblenden. Als würden nur Talkshows einen Eindruck beim potentiellen Wähler hinterlassen. Unter https://www.heise.de/tp/features/Gefaellige-Nachrichtenkanaele-3883843.html finden sich zunächst interessante Zahlen zur Medienpräsenz der Parteien in Nachrichtensendungen, die klare Präferenzen zeigen:

Zitat
Hier kommen die Unionsparteien CDU/CSU zusammen auf 519 Auftritte (CDU 397 Auftritte, CSU 122 Auftritte) und die SPD auf 397 Auftritte. Auf dem 3. Platz landet die im Bundestag bis dahin nicht vertretene AfD mit 134 Auftritten, gefolgt von den Grünen mit 132 Auftritten und der bis dahin ebenfalls außerparlamentarischen FDP mit 77 Auftritten. Die zu diesem Zeitpunkt drittgrößte Partei im Bundestag und stärkste Oppositionspartei, Die Linke, erhielt hingegen nur 73 Auftritte (7. Platz), während es für sonstige außerparlamentarische Parteien lediglich für zwei Auftritte reichte.

Kein Gedanke von proportional, teilweise unterproportional. Die AfD war in Nachrichten eindeutig überrepräsentiert.

Auf uebermedien.de (https://uebermedien.de/19195/afd-auf-dauersendung/) findet man Ende August eine interessante Übersicht zu Fernsehauftritten der AfD Prominenz.

Alice Weidel
Interview bei „Vis à vis“ (Inforadio RBB) 21.7.2017
„Interview der Woche“ (SWR2) 5.8.2017
Interview im „Wahltaxi“ (RTL2) 8.8.2017
„Interview der Woche“ (DLF) 11.8.2017
„Anne Will“, Talkshow (Das Erste) 20.8.2017
Interview „Morgenmagazin“, 27.8.2017, ZDF
Wahlrunde „Die zehn wichtigsten Fragen der Deutschen“ (Sat.1) 30.8.2017
Interview „Unter den Linden Spezial“ (Phoenix) 4.9.2017
Wahlrunde „Wie geht’s Deutschland“ (ZDF) 5.9.2017 (selbst abgebrochen)
Gast bei „Ein Mann, eine Wahl“ (Pro 7) 18.9.2017
„hart aber fair“, Bürgercheck (ARD) 18.9.2017

Alexander Gauland
„Sommerinterview“ (RBB) 23.7.2017
„Stars befragen Spitzenpolitiker“ (BamS), 13.8.2017
Interview bei „Deutschland wählt!“ (Deutschen Welle) 17.8.2017
„Überzeugt uns! Der Politikercheck“ (ARD), 21.8.2017
Interview bei „Fahrbereitschaft“ (rbb) 23.8.2017
„hart aber fair“, Bürgercheck (Das Erste) 28.8.2017
Interview im „Morgenmagazin“ (ARD) 8.9.2017
Interview im „Morgenmagazin“ (ZDF) 13.9.2017

Frauke Petry
Interview bei „Frag selbst“ (ARD) 13.8.2017
Interview im „Morgenmagazin“ (ARD) 21.8.2017

Beatrix von Storch
„Sommerinterview“ (RBB) 6.8.2017
„Ihre Wahl – 6 Frauen für Berlin und Brandenburg“ (rbb) 19.9.2017

Björn Höcke „Sommerinterview“ (MDR) 23.7.2017

Jörg Meuthen „Sommerinterview“ (SWR) 27.7.2017

Markus Frohnmaier, Junge Alternative für Deutschland
Protagonist bei „Volksvertreter“ (ZDF neo) 27.7.2017

Georg Pazderski, Landesvorsitzender Berlin
„Sommerinterview“ (RBB) 14.8.2017

Uwe Junge, Landesvorsitzender Rheinland-Pfalz
„Sommerinterview“ (Sat.1) 28.6.2017
„Sommerinterview“ (SWR) 21.7.2017

Stephan Brandner, Spitzenkandidat Thüringen
Wahl-Interview (MDR Kultur) 19.8.2017

Waldemar Birkle, Direktkandidat Kreisverband Pforzheim
Interview bei „Dunya Hayali“ (ZDF) 9.8.2017

Fett markierte Sender gehören zum ÖR-Rundfunk.

Rechnet man noch die Berichte in sämtlichen Medien über die angebliche Benachteiligung der AfD und den kalkulierten Eklat von Frau Weigel bei Maischberger hinzu, hat man sich redlich bemüht die AfD aufzupumpen. Allerdings nicht nur diese. Auch der FDP wurde von den Medien neues Leben eingehaucht, nicht zuletzt von den ÖR-Sendern. Zugleich lässt man in den Sendern der Aversion gegen die "linke Gefahr" freien Lauf. Wundert mich nicht! Neutralität ist den Sendern ein Fremdwort, maximal gilt der Proporz, mit ständiger Schlagseite hin zu den Regierenden. Ich frage mich ja schon lange, warum die übrigen Parteien nicht auch eine "Bayerische Schwesterpartei" aufmachen, um mit jeweils 2 Kandidaten in Wahlrunden zu sitzen. In dem Zusammenhang ist der Wunsch von Herrn Krupp das nächste "Kanzlerduell" anders zu gestalten an Peinlichkeit schwer zu toppen. Angesichts der oft behaupteten Unabhängigkeit der Sender  wäre ja leicht gewesen den Forderungen des Kanzleramtes und der Frau Merkel mit der Drohung zu begegnen, notfalls eine leeren Stuhl mit dem Namen der Kanzlerin in die Runde zu stellen und zu Beginn der Sendung auf die Gründe dafür hinzuweisen. Ich wette, Frau Merkel wäre gekommen.

M. Boettcher


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 13. November 2017, 23:42 von Bürger«
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.

a
  • Beiträge: 148
Ich vertraue auch der Tagesschau. So habe ich einen Anhaltspunkt, worüber ich mich nocheinmal aus anderen Quellen informieren sollte.


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Nicht in Foren aufregen sondern sich an die Verursacher wenden. An die Parteien, Fraktionen, Politiker, Institutionen... Unbequeme Fragen stellen, Antworten verlangen. Webauftritte, Facebook, Kontaktformulare, Abgeordnetenwatch.. Die Fragen sollen für alle sichtbar sein. Niemand soll behaupten können, er hätte ja von nix gewusst.

 
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