Nein ich glaube Schnappatmung hatte keiner, wir wollten ja alle sachlich und freundlich bleiben, was aber bei dem Gerichtsvollzieher wohl auf Unverständnis stieß.
Gerichtsvollzieher ist nicht gerade unser Traumjob und besonders in Karlsruhe nicht ganz ungefährlich, aber etwas Respekt, Sachlichkeit und Gesprächsbereitschaft hätten wir uns schon gewünscht.
WIr wurden in die, zu Büroräumen umfunktionierte Souterrainwohnung eingelassen und haben uns im Flur auf die Besucherstühle gesetzt, um auf die Gerichtsvollzieherin zu warten. Jeder Gerichtsvollzieher hat wohl sein eigenes Büro und die Dame die uns öffnete, war wohl die Sekretärin für alle. Es gibt sogar eine Kinderecke mit Spielzeug.
Dann erfuhren wir, dass die Gerichtsvollzieherin krank ist und ein Kollege die Vertretung übernimmt.
Der Kollege lies uns 10 Minuten warten.
Der Gerichtsvollzieher fragte in die Runde, so etwas wie, wer denn jetzt dran käme und was wir anderen denn hier wollten. Wir antworteten, dass wir Freunde und Beistand für unseren Mitstreiter seien.
Der Gerichtsvollzieher erwiderte, dass wir hier nicht in einer öffentlichen Gerichtsverhandlung wären.
Der eingeladene Mitstreiter wurde in das Büro der Gerichtsvollzieherin gebeten und wir wurden aufgefordert die Räumlichkeiten zu verlassen. Der Gerichtsvollzieher nutzte sein Hausrecht und forderte uns auf die Räumlichkeiten zu verlassen. Seiner Forderung sind wir nachgekommen und haben die "Gerichtsvollzieherwohnung" velassen.
Wir sprachen im Treppenhaus über die Situation und läuteten erneut an der Haustüre der Gerichtsvollzieher, um noch einmal zu fragen, ob unser Mitstreiter einen Beistand benötigt. Da nur ein Rufen von der Haustüre möglich war, war unser Anliegen überall hörbar.
Unser Mitstreiter hat in der Zwischenzeit seine Fragen und Meinung dem Gerichtsvollziher mitteilen können.
Nachdem der Gerichtsvollzieher unserem Mitstreiter erklärte, dass er nur zur Geldannahme die Gerichtsvollzieherin vertrete und unser Mitstreiter erklärte, dass er keine Zahlung leisten werde, wurde auch er vom Gerichtsvollzieher gebeten das Büro zu verlassen.
Möglicherweise muss die Gerichtsvollzieherin unseren Mitstreiter zu einem zweiten Termin einladen, da keine Angaben zur Vermögensauskunft durchgeführt wurden, bzw. werden konnten.
Unsere Präsenz war unüberseh- und unüberhörbar.
Die rechtlichen Bedingungen für einen Beistand bei der Abgabe von Vermögensauskunft müssen noch geklärt werden.
Aber alles in allem war es eine sehr interessante und lehrreiche Aktion.