F.A.Z. 03.06.2017
Wie soll man über Judenhass berichten? [Das kann man nicht beantworten: Kommentarfunktion bei FAZ gesperrt]
Ein Dokumentarfilm über neue Formen des Antisemitismus wird sehr gelobt. Aber Arte und der WDR wollen ihn nicht zeigen, weil er nicht „ausgewogen“ sei. Die Autoren verstehen die Welt nicht mehr.
[Neue Formen des Antisemitismus = Neue Formen der Verleumdung mit Antisemitismusvorwurf]
Formfehler gilt es zu vermeiden. In der Meldestelle, im Finanzamt, beim Visumsantrag. Sie können uns teuer zu stehen kommen. Ein Gespräch über den Sinn der Reglements mit den Beamten führt zu nichts, außer zu wiederholten Hinweisen auf die Regeln und den Verstoß. Einen Formfehler werfen nun gewissermaßen auch die Beamten von Arte und dem WDR den beiden Münchner Dokumentarfilmern Joachim Schröder und Sophie Hafner vor. Ein ursprünglich vorgesehener dritter Koautor eines vereinbarten Films über den „Antisemitismus in Europa“ sei abgesprungen, der Proporz der Drehorte sei vertragswidrig verändert worden, argumentiert der Programmdirektor des Senders Arte, der Franzose Alain Le Diberder. Die „Ausgewogenheit des Projekts“ leide darunter.
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Der enttäuschte Filmautor Joachim Schröder fragt sich bis heute, wie genau die Anforderung, über den Antisemitismus „ausgewogen“ zu berichten, umzusetzen sei. Er versuchte in den vergangenen Monaten jedenfalls vieles, um sein Werk doch noch öffentlich zu machen. Immerhin 165?000 Euro brutto erhielt seine Produktionsfirma „Preview Production“ von Arte für den Film, der WDR war der Kooperationspartner – versandetes Gebührengeld.
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Ein Formfehler, den Arte den Filmautoren vorwirft, ist die Abwesenheit von Ahmad Mansour als Koautor. Der deutsch-palästinensische Publizist, ein engagierter Kritiker des Islamismus, wollte die Dreharbeiten ursprünglich begleiten. Mansour sollte „die Ausgewogenheit des Projekts garantieren“, schreibt Arte-Chef Diberder – so, als garantiere nur die Beteiligung eines Mannes mit arabischem Nachnamen „Ausgewogenheit“. Weil jedenfalls Ahmad Mansour Vater wurde und sich überlastet fühlte, trat er zurück und wirkte nur noch als Berater mit. Auch Mansour bekundete das schriftlich, und auch für wie gelungen und wichtig er den Film halte. Auch darauf gingen Arte und der WDR nicht ein.
Weiter:
http://www.faz.net/-gqz-8ygmuHat diese Sophie Hafner etwas mit Georg M. Hafner aus dem Hessischen Rundfunk zu tun? Wenigstens ihr Stil ist ähnlich:
http://betweenthelines-ludwigwatzal.com/2017/05/26/esther-schapira-und-georg-m-hafner-die-oberlehrer/Auch Ahmed Mansour ist "gut integriert" und arbeitet für ARD, siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ahmad_Mansour_(Autor)Interessant ist, dass die FAZ Herrn Mansour als "deutsch palästinensischen Publizist" bezeichnet, laut Wikipedia ist er "israelisch-arabischer Psychologe". Ausnahmsweise Palästinenser, um mit Michael Wolffsohn und Götz Aly einen Gleichgewicht zu konstruieren, denn sonst würde sie scheuen, seinen Geburtsort Palästina zu nennen: das wäre ja "Leugnung des Existenzrechts Israels" und Antisemitismus.
Die Rückgabe des Geldes sollte wegen Vertragsbruch gefordert werden: oder soll der Beitragszahler für israelische Propaganda zahlen?
Immerhin ist zu loben, dass der WDR sich den Franzosen anschloss und den Propagandafilm nicht zeigte.