Hallo in die Runde,
Ich bin derzeit freier Mitarbeiter der SLpB und zusammen mit anderen Mitarbeitern Moderator beim derzeitigen Online-Dialog zum Thema Medien. Ich bin ebenfalls die Person, welche die Hintergrundinformationen zur These „Der Rundfunkbeitrag sollte beibehalten werden“ verfasst hat.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich mich hier nicht mit Klarnamen zu erkennen gebe. Ich unterstelle der überragenden Mehrheit in diesem Forum Interesse an sachlichem und höflichen Austausch (sonst hätte ich mich auch nicht angemeldet und diesen Post verfasst), allerdings hat dieses Forum eine hohe Reichweite; leider reagieren immer wieder Bürger auf unser Angebot mit Morddrohungen und öffentlicher Verbreitung persönlicher Daten. Stattdessen finden Sie im Anhang einen wahllosen Ausschnitt zweier Kommentare aus der Moderationsschnittstelle, welche bestätigen soll, dass ich Teil des Moderationsteams bin - beide dieser Kommentare sind im Übrigen veröffentlicht.
Eine Sache vorweg: Ich poste hier als Privatperson. Deshalb bitte ich um Verständnis, dass ich nur sporadisch antworten kann. Dennoch möchte ich mich gern Ihren Meinungen und Ihrer Kritik zu unserem Online-Dialog stellen. Ich bin NICHT hier, um den Rundfunkbeitrag zu verteidigen, sondern um Stellung zum Online-Dialog zu nehmen. Die These in unserem Online-Dialog ist bewusst so gestaltet, dass man ablehnen kann, was ja auch eine Mehrheit tut.
Die Rundfunkgebühr abzulehnen ist eine vollkommen legitime Position, sie beibehalten zu wollen ebenfalls. Meine eigene Meinung spielt an dieser Stelle keine Rolle, ich poste hier, um ihre Fragen zum Online-Dialog zu beantworten, so gut es geht. Meine Motivation ist schlicht, dass ich diesen Forumsthread gesehen habe und ein direkter Kontakt doch eine gute Möglichkeit zum Austausch wäre.
Wie kam ich hierher? Gestern Nachmittag wurde unser normale Traffic plötzlich gesprengt, eine Vielzahl von Nutzern positionierte sich zur Rundfunk-These. Prinzipiell freuen wir uns über sachliche Beteiligung (und ich kann an dieser Stelle vorwegnehmen: Der Großteil der Nutzer seit gestern Nachmittag hat fundierte Argumente geliefert und diese sachlich formuliert), gleichzeitig haben wir uns gewundert, woher der Ansturm kommt. Also habe ich die Suchmaschine meiner Wahl benutzt, "lasst uns streiten" eingegeben und als Filter den letzten Tag gewählt und voila - bin hier gelandet.
Der Online-Dialog findet vier mal im Jahr statt, jeweils für genau 28 Tage. Ziel ist es, Themenblöcke zu bilden (in diesem Fall also "Medien") und zu versuchen, dazu Thesen zu bilden, welche möglichst kontrovers diskutiert werden können. Der Mechanismus sieht vor, dass Sie nach einer Positionierung zu einer These mit einer gegensätzlichen Positionierung konfrontiert werden und dort ebenfalls kommentieren können. Die Erfahrung der Vergangenheit zeigt, dass so teilweise sehr interessante Schlagabtäusche zustande kommen.
Wir moderieren diese Beiträge und Kommentare anhand unserer
Regeln. Das bedeutet, dass Spam/absolute low-effort-posts ("Endlich weg mit den Scheiss Rundfungebühren") oder Beleidigungen nicht veröffentlicht werden. Weiterhin wird bei Doppelposts die Dublette gesperrt, die Positionierung geht dann zahlenmäßig nur einmal in das Ergebnis ein. Einige Nutzer hier im Forum beschrieben ja bereits, dass man mehrmals abstimmen könnte. Im Prinzip können Sie das tun, Sie erhöhen damit unseren Arbeitsaufwand und verlängern den Zeitraum, in dem die Kommentare auf der Website sichtbar werden. Außerdem sollte man dann natürlich auch dazu stehen, Manipulation auszuüben, ein Vorwurf, den Sie in diesen Thread ja auch mehrfach an uns richten. Prinzipiell erscheinen die Kommentare sofort im Zeitraum zwischen 10-20 Uhr wochentags, welche wir dann live moderieren. Außerhalb dieses Zeitraums und im Fall einer extremen Flut an Kommentaren (wie eben gestern Nachmittag) behalten wir uns vor, die Kommentare erst nach Moderation freizuschalten. Bitte haben Sie Verständnis, dass das mitunter ein paar Stunden dauern kann.
Jeder Online-Dialog wird nach Abschluss ausgewertet (siehe auch die online verfügbaren Auswertungen der letzten Dialoge). Sie können sich sicher sein, dass die zahlenmäßige Dominanz, welches dieses Forum in besagter These einbringt, entsprechend in die Auswertung einfließen werden. Bitte haben Sie auch hier Verständnis, dass das ein paar Wochen dauern kann, da wir zur Auswertung nicht nur quantitative Methodik benutzen, sondern tatsächlich auch die Posts nochmal individuell inhaltlich auf Argumente überprüfen.
Nun zu den Posts hier im Forum.
Seit 2013 heißt die Rundfunksteuer zwar "Beitrag", aber egal:
Zielt die Frage "Sollten die Rundfunkgebühren beibehalten werden?"
Da haben Sie natürlich recht. Peinlich ohne Frage, halte ich an dieser Stelle persönlich meinen Kopf hin. Man könnte argumentieren, dass "Rundfunkgebühren" im weiteren Sinne ja sachlich nicht falsch ist, aber natürlich heißt die Gebühr korrekt "Rundfunkbeitrag". Den Spott nehme ich dann auch entgegen...
... ja - das wird interessant.
Kann sich die Landesregierung mal auf dem kleinen Dienstweg informieren!
Ich habe oben vom Auswertungsbericht geschrieben, welcher im Nachhinein die Positionierungen und die üblichsten Argumente aufgreift. Dieser ist öffentlich zugänglich und wird auch entsprechend in unserer Arbeit der politischen Bildung an anderen Stellen eingesetzt. Dennoch sind wir nicht Teil der sächsischen Landesregierung oder Staatskanzlei. Die SLpB ist eine dem Kultusministerium nachgeordnete Behörde. Insofern Teil des Verwaltungsapparates Sachsens, aber eben nur indirekt zusammenhängend mit der Landesregierung.
Da wäre ich nicht so sicher...
1) Die im Sinn des politischen Bestrebens falsche Fragestellung wird einfach passend umformuliert:
»Die Rundfunkgebühren sollten beibehalten oder gestrichen werden« [] Ja [] Nein [] Unentschieden
2) Dann kann u. a. in der öffrech Berichterstattung wahrheitsgemäss gemeldet werden, »Bei einer von der Landeszentrale für politische Bildung veranstalteten Online Umfrage zum Thema, ob die Rundfunkgebühren beibehalten werden sollen oder nicht, haben von 63 Befragten 53 mit Ja geantwortet, 8 mit Nein & 2 mit Unentschieden«
Mission accomplished, um es Neudeutsch auszudrücken.
1) Wenn sie die Formulierungen der anderen These beachten, werden Sie sehen, dass wir uns Mühe geben, abwechselnd "kritisch" und "affirmativ" zu formulieren. Die These "Sächsische Medien berichten nur, was die Politik ihnen vorschreibt." würde sonst nicht in dieser Form zur Diskussion stehen.
2) Nein, das wäre nicht korrekt. Der Online-Dialog ist keine Umfrage, sondern ein Diskussionangebot an Bürger innerhalb und außerhalb Sachsens. Ob und inwieweit Medien darüber berichten, können wir als SLpB nicht beeinflussen, obwohl wir uns über große Resonanz natürlich freuen würden.
Habe auch gerade abgestimmt und die Anzeige ändert sich überhaupt nicht mehr!
Wenn "cook" 20:07Uhr abgestimmt hat, müßten es schon 54 x und mit meiner Stimme 55 x "NEIN" sein!
... die nächste Manipulation, ohne Worte!
Wie ich oben ausgeführt habe, sind wir ein kleines Team und haben uns gestern dazu entschieden, die Beiträge erst nach der Moderation zu veröffentlichen, weil wir anders nicht gewährleisten können, dass volksverhetzende Inhalte (die wir im OD leider regelmäßig vorliegen haben) nicht online zu sehen sind, was aber natürlich für uns eine Verpflichtung darstellt.
Wenn Sie das für Manipulation halten, dann stellen Sie sich bitte die Frage ob solche Inhalte in einem Diskussionforum wie diesem hier geduldet oder durch die Moderation gelöscht würden.
Möglicher Grund:
Die Bewertungen / Kommentare werden erst nach (Einzel-) Prüfung freigegeben.
Also weiter Bewerten sowie sinnvolle und mit Fakten hinterlegte Kommentare abgeben...
Zweimal vollkommen richtig.
Aus diesem Grunde bitte beachten
Sicherungen ÖRR-kritischer u. a. online-Artikel/websites
http://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,22214.0.html
und regelmäßig Sicherungspunkte der fraglichen Seiten erstellen.
So kann später gut dokumentiert werden...
Sie können das natürlich gern machen. Ich kann Ihnen aber versichern, dass die Seite online bleiben wird - noch genau 7 Tage. Ich möchte also hier schon mal dem Argument in einer Woche begegnen, wir würden keine kritischen Kommentare dulden - wie oben beschrieben geht jeder Dialog genau 28 Tage, dieser läuft bereits seit drei Wochen. Dass die Seite über den durch den OT geposteten Link nicht mehr erreichbar ist, liegt daran, dass der Titel (der entsprechend geändert wurde), Teil der URL ist.
Hat schon jemand mal die Hintergrundinfos gelesen die die Seite anbietet. Meiner Meinung nach wird bereits hier schon verdächtig pro ÖRR propagiert.
Wie oben beschrieben, habe ich die Hintergrundinformationen verfasst. Ich habe mir Mühe gegeben, sowohl die private als auch die ör-Medienlandschaft kritisch zu betrachten.
Mir ist klar dass Sie als Nutzer dieses Forums eine klar ablehnende Haltung zum Rundfunkbeitrag haben - was, wie oben gesagt, vollkommen legitim ist. Ich stehe aber in der Pflicht, möglichst beide Seiten der Medaille zu beleuchten, in einem sehr beschränkten Platz von etwa 1000 Wörtern. Die Problematik der fehlenden Legitimität bei Vertrauensverlust in die ÖR habe ich gleich eingangs angeführt. Der Fall Brender erschien mir zudem als eine gute Möglichkeit, die Staatsnähe der Sendeanstalten zu problematisieren. Dass die ÖR auch systematisch immer wieder Gefahr laufen, Hofberichterstattung zu leisten, habe ich zum Ausdruck gebracht. Die Alternative zum ÖR ist eine private Medienlandschaft. Dass diese ein Korrektiv gegen Staatspropaganda ist, habe ich ausgeführt. Dass diese aber auch andere Schwachstellen hat, sollte meiner Meinung nach nicht ausgeblendet werden.
Solange gegenteilige Meinungen nicht unterdrückt werden (die Zahlen sprechen für sich...), ist das irrelevant. Ich sehe darin eine weitere Möglichkeit, unsere Argumente publik zu machen.
Tuen Sie das! Dafür ist unsere Plattform da. Wir laden jeden ein, sachlich zu argumentieren.
Wusste gar nicht, dass politische Bildung so viel Spass machen kann !!!
Sie glauben gar nicht, wie viel Spaß politische Bildung machen kann...
[...]
...sondern auch den Besuch dieser Präsenz insgesamt. B. liesse sich zwar gern eines besseren belehren, aber so, wie die berühmte »Bundeszentrale für Politische Bildung« dem Bundesinnenministerium zugeordnet bzw. unterstellt ist, dürfte ähnliches für die Landeszentralen gelten. Insofern letztlich als Dependance des staatlichen Machtapparats einzustufen, müsste man sich wirklich wundern, ginge es den Herrschaften dort tatsächlich um ein diskursives Hinterfragen der Zwangsfinanzierung des ÖRR, zumal einer Variante, die eine Perspektive substantieller Änderungen hinsichtlich Entscheidungsfreiheit des Bürgers beinhalten würde.
Auf dem Hintergrund, dass es sich bei den Bildungszentralen also um staatliche Einrichtungen handelt, wäre es durchaus nicht ungewöhnlich zu nennen - und verdächtig am allerwenigsten - wenn dort hinter einer »netten« Kuschel-Schmuse-Bürgerdialog-Attitüde schlussendlich das Altbekannte regiert.
Wie oben ausgeführt, sind wir eine dem Kultusministerium nachgeordnete Behörde. Ob sie uns als "Teil des Staatsapparates" einordnen, bleibt natürlich Ihre Entscheidung. Unsere Aufgabe als SLpB ist ein Bildungsangebot zu schaffen - nicht Politik zu machen. Wir können Ihnen also nicht garantieren, dass Ihre Positionen die Haltungen der Parteien, welche dann zur Wahl stehen, beeinflussen. Wir können Ihnen aber eine Plattform bieten, um mit anderen Bürgern darüber zu diskutieren und Ihnen nach Abschluss des Dialogzeitraums eine Zusammenfassung der Positionierungen ausarbeiten.
Sie können dieses Angebot ignorieren, oder - wie ein Nutzer oben bemerkte - diese Plattform nutzen um ihre Argumente kundzutun. Ihre Entscheidung.
Hallo,
..dieses kleine Beispiel zeigt uns, wie weit StaatsTV7Rundfunk von der
Realität entfernt ist, ein zufälliger Passant hat wohl die Leutchen ins Leben
geführt, waren sie doch selbst unkundig, mit dieser verflixten
Gebühren oder Beitrag- oder Kurtaxe oder Demokratiesteuer.
Jetzt sind sie hoffentlich aufgeklärt, die “ politischen Bildungsmacher”.
Ja, was den korrekten Namen des Rundfunkbeitrags betrifft, bin ich jetzt aufgeklärt. Dafür natürlich auch Dank an die zufälligen Passanten. Vielleicht dient das Ihnen auch als Beweis, dass auch in Behörden Menschen arbeiten, welche Fehler machen. Peinlich - ohne Frage. Von entscheidender Bedeutung für den Inhalt - aus meiner Sicht nicht.