Hallo, allerseits.
Person A möchte euch eine kleine Geschichte erzählen, auch wenn sie selbstverständlich absolut fiktiv ist.
Person A hat am 29.03. diesen Jahres den lange erwarteten Bescheid des Gerichtsvollziehers erhalten.
Ganz genau betrachtet waren es zwei Dokumente, eines betitelt mit "Vollstreckungsersuchen des Südwestrundfunks" und eine Vorladung "zur Abgabe der Vermögensauskunft" am 24.04.2017.
Es handelt sich um einen Betrag von insgesamt 233,15€, die Person A nicht zahlen könnte, selbst wenn er denn dieser Farce einen Hauch von Rechtmäßigkeit zugestehen würde.
Person A besitzt keinen Fernseher, und hört niemals Radio.
Es ist so, dass A ein mittelloser Student bin, der ohne BAFÖG und dank Behinderung auch ohne Nebeneinkommen ausschließlich von der Förderung seiner alleinstehenden Mutter lebt -- Ein Zustand, der an sich bereits kaum aufrecht zu erhalten ist.
Person A kann es sich unter Anderem schlicht und ergreifend nicht leisten, die monatliche Gebühr zu zahlen, während gleichzeitig jeder Versuch einer Befreiung von Vornherein zum Scheitern verurteilt ist, da A durch die sehr groben Maschen des Systems fällt.
Es ist ein ausgezeichneter Monat für A, wenn sein Konto am 30. respektive 31. auf Null steht und nicht darunter.
Von diesen 17,50€ muss A mindestens vier, besser noch fünf Tage leben, damit das funktioniert -- 1/6 eines Monats, 17%.
So gesehen, ohne viel weltlichen Tand mit ökonomischen Wert in seinem Besitz, hat A auch keine Furcht vorm Gerichtsvollzieher.
Er könnte höchstens ein neues Paar dringend benötigter Stiefel und seine Schallplattensammlung konfiszieren, auch wenn ihm das Herz bluten würde.
Leider hat A keinen Rechtsschutz, denn diese Beiträge könnte A sich auch nicht leisten.
Mehr Bedenken hat A da schon bei Beugehaft, denn so wie das akademische Jahr getaktet ist, kann es durchaus sein, dass zwei Wochen Abwesenheit dazu führen, dass A insgesamt ein komplettes Jahr länger braucht. Das ist A bereits aus gesundheitlichen Gründen einmal widerfahren und A kann es sich nicht leisten, das nochmal mitzumachen.
Allerdings ... wenn man diese Zeit auf die Semesterferien legen könnte ...
Person A ist diagnostizierter Asperger, der mit bürokratischen Vorgängen überfordert ist.
Was könntet ihr einer Person in einer solchen Situation empfehlen?
Wie sollte dieser Mensch weiter vorgehen?
Welche weiteren Details möchtet ihr noch wissen, um einen fundierten Ratschlag erteilen zu können?
Vielen Dank für euer Feedback.