Schon Mau Tse-Tung wusste: "Strafe einen, erziehe Hundert "
Um jetzt mal in der chinesischen Bildersprache zu sagen: Es weiss ja jetzt jeder, dass die Erzwingungshaftstrafe ein zahnloser Tiger ist...
daher bin ich mir gar nicht so sicher, ob die Ersteller eigentlich wissen was sie tun, oder ob sie sich nicht ins eigene Fleisch schneiden mit dem Verschweigen wichtiger Tatsachen zu den Haftandrohungen. Sie vertreten ja den ach so neutralen ÖRRundfunk. Sie DENKEN vielleicht, sie könnten damit jemanden einschüchtern.
Die Artikulationsweise hingegen lässt vermuten, dass hier eine unangebrachte Leichtigkeit in die doch grundlegende Rechtsfragen (unter Anderem eben auch die der Erzwingungshaft, die auch in Menschenrechtshinsicht zweifelhaft ist) reingeredet werden soll. Justiziar Eicher vom SWR hat uns das in "Sachen Baumert" ja schon vorgemacht.
"Ist doch eigentlich ganz einfach zu erklären" lautet die Devise. Und "Deutschland achtet darauf, dass Gesetze eingehalten werden" ist die doch etwas zu einfache Regel. Erstens gibt es da noch die Verhältnismäßigkeit der Mittel, die unser Rechtssystem dann doch etwas komplizierter gestalten. Und zweitens hat man von diesem Gesichtspunkt aus gar nicht die Möglichkeit, Gesetze zu hinterfragen. Hinterfragen und Missstände aufdecken ist aber nun mal essentiell wichtig für demokratische Systeme.
„Eine ewige Erfahrung lehrt jedoch, daß jeder Mensch, der Macht hat, dazu getrieben wird, sie zu mißbrauchen. Er geht immer weiter, bis er an Grenzen stößt. Wer hätte das gedacht: Sogar die Tugend hat Grenzen nötig. Damit die Macht nicht mißbraucht werden kann, ist es nötig, durch die Anordnung der Dinge zu bewirken, daß die Macht die Macht bremse.“ (Montesquieu)