Bemerkenswert!
Nun hat die AGF gegenüber den Sendern Fehler im Messsystem zugegeben. Demnach holte Sky über das gesamte Jahr 2016 hinweg eigentlich 16 Prozent mehr Reichweite als von der AGF ausgewiesen. Deshalb habe man nun Anpassungen am System vorgenommen, so die AGF. Als Ursache für die Fehler wurde die Anwendung einer ungeeigneten Regel bei der Zuordnung von Fernsehhaushalten zum Marktsegment Pay-TV ausgemacht. Diese sei nun geändert worden.
Das bedeutet so viel, wie: den anderen Sendern wurden 16% zu viel an Zuschauerquote angerechnet.
Wird so etwas im Nachhinein berichtigt? Gibt es jetzt vielleicht neue "Tatort"- und Heute-Journal-Quoten für die letzten Jahre?
Werden zuvor abgeschlossene Werbeverträge nun nichtig? Wird es zu Regresszahlungen kommen? Wir werden sehen.
Martin Michel, Geschäftsführer Sky Media, sagt, dass die Abweichung von 16 Prozent verdeutliche, "dass das Messverfahren der AGF an seine Grenzen stößt". Michel: "Das System ist eines der qualifiziertesten weltweit, muss jedoch zukunftsfähig aufgestellt werden, um den veränderten Herausforderungen eines digitalen Marktes gerecht zu werden." Sky hat kürzlich ein eigenes Panel mit 15.000 Haushalten gestartet. Das will man nun in die Arbeit mit der AGF einbringen. Erst am Mittwoch wurde ja bekannt, das Sky neben WeltN24 neuer Gesellschafter der AGF wird (DWDL.de berichtete).
Wurden somit (absichtlich?) die bisherigen Nichtgesellschafter benachteiligt? Und just zu dem Zeitpunkt, da Sky Gesellschafter wird, wird der Fehler erkannt. Man darf sich seinen Teil dazu denken.
Zum Thema siehe auch:
Erhebung der TV- Einschaltquoten bzw. Zuschauerquotenhttp://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,18543.msg121275.html#msg121275-> Bei den Zuschauerquotenerhebungen sollte man stets vor Augen haben, dass die Marktanteile nicht auf die Gesamtbevölkerung bezogen werden können (es handelt sich nur um den Anteil der ca.5500 Studienteilnehmer mit einer GfK-Box (TV-Vielnutzer).
TV-Nichtnutzer und Wenignutzer sind aus dem Studienkollektiv a priori ausgeschlossen.
Dadurch ergeben Hochrechnungen auf die Gesamtbevölkerung (absichtlich?) übertrieben hohe Werte, da TV-Nichtnutzer und Wenignutzer in dem Studienkollektiv nicht vorhanden sind.
Die angegebenen jeweiligen Programmanteile können nur unter dem Gesichtspunkt betrachtet werden, dass 5500 in intransparenter Weise ausgewählte und zur Verschwiegenheit verpflichtete Haushalte diese Anteile bestimmen.
Martin Michel, Geschäftsführer Sky Media, sagt, dass die Abweichung von 16 Prozent verdeutliche, "dass das Messverfahren der AGF an seine Grenzen stößt". Michel: "Das System ist eines der qualifiziertesten weltweit, muss jedoch zukunftsfähig aufgestellt werden, um den veränderten Herausforderungen eines digitalen Marktes gerecht zu werden."
Im gleichen Atemzug mit der Kritik wird nun wieder das System als das qualifizierteste weltweit angepriesen.
Ist es das wirklich? Könnte es nicht noch qualifizierter sein, indem Die Anzahl der Nicht- und Wenignutzer, die a priori von der Erhebung ausgeschlossen werden, mit einbezogen werden?
Dann würden die Programmanteile und Hochrechnungen vermutlich verheerend ausfallen.