... Ich will einfach mit meinen Steuern diese „Vielfalt“ nicht mitfinanzieren, damit andere in ihrer Freizeit Musikantensadl und Lindenstraße genießen, während ich mir den Allerwertesten abschufte, um die Steuern zu bezahlen. Ich bezahle gerne Steuern, wenn es um wichtige Sachen geht und diese Bedürftigen zu Gute kommen – Wir leben nun in einer Solidargemeischaft und ich bin stolz darauf, Teil davon zu sein. Ich bin jedoch nicht einverstanden, dass Nebensächlichkeiten wie Fersehglotzen mit meinem Geld finanziert werden. Als krasses Beispiel könnte man Kaviar für alle fordern – steuerfinanziert.
Na, der Vorteil der Steuerfinanzierung ist ja nicht nur, dass sie sozial ausgewogener ist.
Bei der Steuerfinanzierung wird das Budget für die ÖR in jedem Haushaltsjahr erneut überprüft und neu festgelegt. So wie auch die Finanzierung von Bücherhallen, Museen oder Theatern. Wenn dann gespart werden soll, wird soviel Spardruck aufgebaut, dass verzichtbare Teile des ÖR - also Musikantenstadl oder Fussballübertragungen usw. - schnell eingestellt werden werden.
Zur Zeit schöpfen die ÖR aus dem Vollen - müssen ihr Budget (7,3 Milliarden €!) vor Niemanden rechtfertigen. Und haben sogar erreicht, dass Gutachter und Länderkonferenz einer Änderung (Haushaltsabgabe mit Verbreiterung der Erhebungsbasis) zugestimmt haben, die das Budget weit überproportional (verglichen mit den Nettoeinkommen) anhebt.
Eine Steuerfinanzierung würde diese Situation komplett ändern. Denn dann müssten auch die ÖR ihr Budget rechtfertigen, müssten gegen Sparzwang kämpfen - und würden wohl eher mit viel niedrigerem Budget auskommen müssen.
Nein, irgendwo muss eine Grenze gezogen werden und Sachen, die nicht mit der Solidargemeinschaft zu tun haben und abseits dessen liegen, was man zum Leben benötigt, dürfen nicht steuerfinanziert werden. Derjenige, der „neo“ oder den Infokanal sehen möchte, möge ihn abonnieren und für ihn bezahlen. Derjenige, der das nicht macht, schaut in die (leere) Röhre... oder abonniert RTL und Co.
Auch das wäre prinzipiell eine Lösung. Was viele Politiker und Strategen in dieser Lösung als Negativum sehen: Sie würde nicht funktionieren. Denn es gäbe für Neo oder den Infokanal wohl zuwenig Abonennten - und der Sender könnte seine relativ teuren Inhalte nicht finanzieren.
Schon das kommerzielle Bezahlfernsehen kam nie so richtig in die schwarzen Zahlen, bei Nischensendern wie Neo usw. wird das wohl erst recht nicht der Fall sein.